Pressemitteilung 130/16 - 04.10.2016

Mord in der Theologischen Fakultät

Die Tat: ein Krimi, der Täter: Georg Langenhorst, Augsburger Ordinarius für Religionspädagogik

Augsburg/KPP - Erst zu Beginn dieses Jahres hat er seine umfangreiche Fachpublikationsliste mit der breit diskutierten Studie „Trialogische Religionspädagogik. Interreligiöses Lernen zwischen Judentum, Christentum und Islam“ aufgestockt; jetzt ergänzt er diese Liste mit der Neuerscheinung „Toter Dekan - guter Dekan“: der Augsburger Religionspädagoge Prof. Dr. Georg Langenhorst. Wobei hier zugegebenermaßen nur insoweit von "Fach"-Publikation die Rede sein kann, als ihr Opfer toter und guter Dekan einer theologischen Fakultät, und zwar derjenigen der Universität Friedensberg ist bzw. war.

Langenhorst ist Ordinarius für Didaktik des katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg und aktuell lebendiger quicklebendiger Studiendekan dieser Fakultät. Außerdem betreibt er seit 2008 das Internetportal www.theologie-und-literatur.de, auf dem er zur Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Theologie und Literatur einlädt.

Tief hinein in Universität, Kirche und Theologie

„Toter Dekan – guter Dekan“ ist sein erstes Werk, mit dem er in diesem Zusammenspiel selbst aktiv mitmischt: Prof. Dr. Anton Gerstmaier, Dekan der Theologischen Fakultät im fiktiven Friedensberg, wird nach einem erholsamen Wochenende von der Dekanatssekretärin Silvia Hoberg im Büro ermordet aufgefunden. Vieles deutet darauf hin, dass einer der gelehrten Kollegen des Ermordeten der Täter sein muss. Aber was könnte ausgerechnet einen Theologen zu einer solchen Tat treiben - ja: Können Theologen denn überhaupt töten? Diese Fragen führen Kommissar Bernd Kellert tief hinein in das heutige Innenleben einer Universität und zugleich auch tief hinein in die Gedankenwelten von Kirche und Theologie. Und Kellert muss erkennen, dass dort in der Tiefe nicht immer nur die reine Lehre gepflegt wird und dass es auch unter Theologen ordentlich menscheln kann.

Selbstverständlich nicht wirklich, aber leicht nachvollziehbar

Er habe hier keinesfalls die Zustände an einer tatsächlich existierenden Fakultät beschreiben wollen, hebt Langenhorst hervor. Auch sei es ihm nicht darum gegangen, konkrete Personen abzubilden oder solche wiedererkennen zu lassen. „Aber ich denke“, sagt er, „dass sich manche der porträtierten Typen unschwer vor das innere Auge rufen und dass sich die Auseinandersetzungen, die hinter dem Mord stehen, leicht nachvollziehen lassen.“ Ähnliche Konfliktpotentiale gebe es - weit über Friedensberg hinaus - sicherlich in allen Universitäten, ohne dass sie im wirklichen Leben freilich derart eskalieren würden. Dass er den Fall ausgerechnet an einer Theologischen Fakultät angesiedelt hat, sagt Langenhorst, mache wohl den besonderen Reiz des Buches aus.

Der Würzburger Echter-Verlag, in dem „Toter Dekan – guter Dekan“ erschienen ist, ist als theologischer Verlag gleichermaßen ausgewiesen wie im Bereich des Kriminalromans und insoweit der ideale Ort für Langenhorsts Krimi-Debüt. Auf die Frage, ob er schon einen weiteren Mord plane, meint Langenhorst: „Warten wir mal ab, welchen Weg mein erster machen wird.“

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Publikation:

Georg Langenhorst: Toter Dekan – guter Dekan. Mord in der Theologischen Fakultät, Echter-Verlag, Würzburg 2016, 14,99 Euro, ISBN 978-3-429-03951-6

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