Pressemitteilung 12/19 - 27.01.2019

Kinderwunsch – auf Eis gelegt!

Am 29. Januar beleuchtet der Augsburger Gesundheitsdialog das spannende, aber durchaus umstrittene, Thema des „Social-(Egg)-Freezings“ aus unterschiedlichen Perspektiven.

Augsburg/AV/MH – Das Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung (ZIG) der Universität Augsburg veranstaltet am 29. Januar 2019 um 18.00 Uhr im Zeughaus wieder einen Gesundheitsdialog. Die Humangenetikerin Dr. Dagmar Wahl und die Augsburger Theologin Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl referieren zum Thema „Social-(Egg)-Freezing“ aus medizinischer und ethischer Perspektive.

Kryokonservierung lautet der korrekte Fachausdruck für das Einfrieren weiblicher, unbefruchteter Eizellen. Ursprünglich wurde diese Methode für Krebspatientinnen entwickelt, um ihnen nach einer Bestrahlungs- bzw. Chemotherapie, welche allerdings irreparable Schäden an den Eizellen verursacht, trotzdem noch die Option auf eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Diese medizinisch-begründete Motivation weibliche Eizellen einzufrieren, hat sich mittlerweile grundlegend gewandelt. Heutzutage erfolgt eine Eizellenentnahme oftmals deshalb, weil Frauen Zeit für ihre individuelle Lebensplanung haben möchten und diese möglichst unabhängig von der Qualität ihrer Eizellen sein sollte. Folglich werden die Eizellen aus einer sozialen Motivation heraus entnommen, weshalb in diesem Zusammenhang dann auch von „Social“-Freezing die Rede ist.

In beiden Vorträgen soll deshalb insbesondere darauf fokussiert werden, ob das Social-(Egg)-Freezing für Frauen, aber auch für Männer, eine Option in ihrer Lebensplanung darstellen kann und wenn ja, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Um den Entscheidungsfindungsprozess entsprechend nachzeichnen zu können, werden die beiden Referentinnen diverse Abwägungskriterien aus medizinischer und ethischer Perspektive vorstellen, aber auch individuelle und soziale Implikationen berücksichtigen. „Denn ein einfaches ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ für Social-(Egg)-Freezing gibt es nicht“, betont Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Inhaberin des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Universität Augsburg.

Der Augsburger Gesundheitsdialog

... wird seit 2017 von der Arbeitsgruppe Prävention des Zentrums für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung (ZIG) der Universität Augsburg gestaltet und hat zum Ziel, allen interessierten Personen in Augsburg und Umgebung die Forschungsaktivitäten des ZIG vorzustellen, über aktuelle Themen zu informieren und mit der Stadtgesellschaft in einen aktiven Austausch zu treten. „Wir freuen uns sehr, mit dem Thema Social-(Egg)-Freezing ein aktuelles und gerade auch mit Blick auf die Zukunft sehr relevantes Thema innerhalb des Augsburger Gesundheitsdialogs aufgreifen zu können. Mit dem Format des Augsburger Gesundheitsdialogs möchten wir Themen der Gesundheitsforschung erfahrbar machen und in einen produktiven Dialog mit der Öffentlichkeit kommen“, erklärt der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Robert Nuscheler, wissenschaftlicher Leiter des AGD sowie stellvertretender Direktor des ZIG.

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Das Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung

… wurde 2014 als zentrale Einrichtung an der Universität Augsburg gegründet. Derzeit vereint das ZIG rund 60 Forscherinnen und Forscher der Universität Augsburg aus allen acht Fakultäten und sieben Einrichtungen der Universität Augsburg sowie assoziierte Mitglieder aus der Region Augsburg. Gemeinsam mit den externen Kooperationspartnern arbeiten die Forscherinnen und Forscher an zentralen Fragen zu Gesundheit und Krankheit, zur Medizin und zum Gesundheitssystem. Unterstützt und begleitet werden Auf- und Ausbau des Forschungszentrums durch einen Beirat mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus Politik und Gesellschaft. Homepage des ZIG

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Termin und Ort:

Dienstag, 29. Januar 2019, 18.00 bis 19.30 Uhr
Zeughaus Augsburg (Reichlesaal, 1. Stock), Zeugplatz 4, 86150 Augsburg
Der Eintritt ist frei.

Kontakt für Medienanfragen

Wissenschaftliche Geschäftsführerin
Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung

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