Pressemitteilung 42/21 - 23.04.2021

Was bleibt von der Erinnerung?

Online-Veranstaltung zur Rolle der KZ-Gedenkstätten im 21. Jahrhundert

Augsburg/MR – Aus Anlass der 76. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau lädt der Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg am 30. April 2021 zu einer online-Veranstaltung ein. Das zweistündige Webinar richtet sich an alle Interessierten, um über den politischen Ort und die künftige Rolle von KZ-Gedenkstätten in Deutschland und Bayern zu diskutieren.

Ein Foto aufgenommen in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau, zeigt eine Frau vor einem Hinweisschild vor dem Museumseingang. Im Hintergrund sieht man Teile eines Zauns.
In einer Online-Veranstaltung wird Erinnerungskultur diskutiert Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Der Umgang mit dem Massenverbrechen des Nationalsozialismus steht vor neuen Herausforderungen: Die Zahl der Überlebenden, die über ihre Erfahrungen in der NS-Herrschaft berichten können, werden immer weniger. Es bleiben ihre Zeugnisse, ihre Interviews und Erzählungen. Und doch verändert sich damit die Art und Weise, wie Erinnerungen an das Überleben weitergetragen werden.

Digitale Medien spielen für die Aneignung von Geschichte eine zunehmend wichtigere Rolle. Zugleich hat sich der gesellschaftliche Resonanzboden verändert: Welche Bedeutung hat die NS-Erinnerung für Migrantinnen und Migranten, welche Rolle wird die Erinnerung überhaupt für eine europäische Erinnerungskultur spielen?

„Derzeit gibt es zunehmend schärfere politische Kontroversen darüber, welchen Stellenwert die Erinnerung an den Nationalsozialismus überhaupt spielen soll“, erklärt der Initiator und Moderator der Veranstaltung, Prof. Dr. Dietmar Süß, Professor für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg. „Wir werden diskutieren wie die Praxis der Gedenkstättenarbeit, für neue Konzepte der Erinnerung aussehen kann.“ Zahlreiche Gedenkstätten überarbeiteten derzeit ihre Ausstellungen und beschreiten neue Wege der Vermittlung im digitalen Zeitalter. Dietmar Süß: „Wir wollen deshalb danach fragen: Welche Schwerpunkte sollen künftige Ausstellungen haben? Mit welchen Vorstellungen von „Gedenken“ und „Erinnerung“ wird gearbeitet? Wie wird künftig das Verhältnis von Gedenkstätten, öffentlicher Erinnerung, wissenschaftlicher Auseinandersetzung und pädagogischem Auftrag bestimmt sein?“ 

Impulsreferate

Termin: 30. April, 17:00-  19:00 Uhr, über Zoom (kostenfreies Webinar)       

Anmeldung und Kontakt: sekretariat.nng@philhist.uni-augsburg.de

  • Dr. Axel Drecoll: Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen.
  • Prof. Dr. Jens-Christian Wagner: Direkter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
  • Dr. Gabriele Hammermann: Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau

Moderation: Prof. Dr. Dietmar Süß (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Augsburg)

Ansprechpartner

Lehrstuhlinhaber
Neuere und Neueste Geschichte

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