Dr. Laura Steingruber
Telefon: | +49 (0) 821 598 - 2970 |
E-Mail: | laura.steingruber@med.uni-augsburg.de |
Adresse: | Parkring 11-13, 85748 Garching |
Forschungsschwerpunkt AG 4 (Steingruber)
Zelluläre und molekulare Muskelforschung
Körperliche Aktivität liefert einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit. In diesem Zusammenhang ist die wechselseitige Kommunikation zwischen übergeordneten Zentren im Gehirn, die für die Aufrechterhaltung der Energiehomöostanse verantwortlich sind, und peripherer Gewebe und Organe wie Fett, Leber und Pankreas bedeutend. Überernährung und Bewegungsmangel induzieren Störungen der vegetativen Innervation peripherer Organe. Zudem liegt ein fehlerhaftes Antwortverhalten des ZNS und peripherer Organe gegenüber humoralen Faktoren wie Insulin und Leptin vor. Wir wollen verstehen, wie die Skelettmuskulatur in diesem Wechselspiel involviert ist. So geht die Aktivierung des Skelettmuskels mit der Anregung der unter der Basalmembran zentralständig gelegenen Myoblasten mit Stammzellcharakter, die sogenannten Satellitenzellen, einher. Die AG 4 untersucht den Einfluss vegetativer Innervation und humoraler Faktoren auf das Differenzierungsverhalten von Satellitenzellen unter physiologischen und pathologischen Bedingungen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Analyse degenerativer Veränderungen der Atemmuskulatur nach Corona-Infektion. Atembeschwerden gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Langzeitfolgen einer Covid 19-Infektion. Durch eine Coronainfektion kann auch die Atemmuskulatur, wie die Interkostalmuskulatur und das Diaphragma, angegriffen und in Mitleidenschaft gezogen wird. Demnach zeigt sich die Atemmuskulatur im Hinblick auf eine Covid 19 bedingte neuromuskuläre Atemdysfunktion als ein wesentlicher Kofaktor von mittel- bis langfristigen Atembeschwerden. Dabei ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, in welchem Ausmaß die auftretende Sarkopenie der Atemmuskulatur auf den Aufenthalt in einer Intensivstation mit Immobilität und temporärer maschineller Beatmung und auf eine Corona 19-Infektion zurückzuführen ist. Es benötigt daher spezifischere Untersuchungen der degenerativen Ab- und Umbauprozesse in der Atemmuskulatur, um die beobachtete neuromuskuläre Atemdysfunktion genauer beurteilen zu können.
In der Studie erfolgt eine systematische, retrospektive Aufarbeitung von Proben des Diaphragmas und der Interkostalmuskulatur, verbunden mit der Fragestellung, inwiefern die regenerative Kapazität und physiologische Struktur der Skelettmuskelfasern sich an eine Corona 19-Infektion adaptieren und physiologische Folgeprozesse des Zellab- und umbaus, des chronischen Sauerstoffmangels und der Immunantwort ablaufen. Spezifische immunhistochemische Proteinmarker der Inflammation, Degeneration, Autophagie und des oxidativen Stresses werden dafür verwendet. Durch die gewonnenen Erkenntnisse kann der klinische und rehabilitative Ansatz zur Behandlung nachhaltiger neuromuskulärer Atemdysfunktionen nach Corona 19-Infektion unmittelbar angepasst werden, Regeneration kann gezielter gefördert und Degeneration der Atemmuskulatur umfassender eingedämmt werden.
Fokus I:
Einfluss vegetativer Innervation und humoraler Faktoren auf das Differenzierungsverhalten von Satellitenzellen unter physiologischen und pathologischen Bedingungen
Fokus II:
Degenerative Veränderungen der Atemmuskulatur als möglicher Kofaktor einer neuromuskulären Atemdysfunktion nach Corona-Infektion
Betreute Forschungsarbeiten
Bachelorarbeit (B.Sc.)
Medizinische Promotion (Dr. med.)
Naturwissenschaftliche Promotion (Dr. rer. nat.)
Lebenslauf
2022
Drittmittel für das Projekt: „MetaS3 – Auswirkungen metabolischer Erkrankungen auf das Seneszenzverhalten von Satellitenzellen der Skelettmuskulatur“; Förderung durch die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg im Rahmen der intramuralen Forschungsförderung 2022; Fördersumme: über 2 Jahre 50.000€ p.a.
2022
Drittmittel für das Projekt: „DAMADYS - Degenerative Veränderungen der Atemmuskulatur als möglicher Kofaktor einer neuromuskulären Atemdysfunktion nach Covid-19-Infektion “; Förderung durch das Land Bayern im Rahmen der Covid-19-Forschungsförderung 2022; Fördersumme: 61.000€
2021
Gründung der eigenen Arbeitsgruppe: „AG Zelluläre und Molekulare Skelettmuskelforschung“
2020-
Akademische Rätin am Lehrstuhl für Anatomie und Zellbiologie, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg
2017-2020
Promotion zum Dr. rer. nat. in Experimenteller Medizin, Medizinische Fakultät, TU München
2014-2017
Master of Science Bewegung und Gesundheit, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, TU München
2011-2014
Bachelor of Science Wissenschaftliche Grundlagen des Sports, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, TU München
Mitgliedschaften
- Mitglied der Anatomischen Gesellschaft
- Mitglied der M3 Munich Muscle Meetings