Leonie Herrmann M.A.

Jugend – Raum – Kultur. Jugendhäuser als raumkulturelle Phänomene.
Eine historisch-ethnologische Studie am Beispiel Augsburg (1980-2000)

 

Jugendhäuser/-zentren sind für viele Jugendliche ein Teil ihres Alltages. Es sind scheinbar banale Treffpunkte und Orte von jugendkulturellen Praktiken als auch informeller Bildung. Sie bieten Freiraum fernab elterlicher oder schulischer Aufsicht, Gelegenheiten für Kulturveranstaltungen und sind Szenetreffs. Ebenso sind Jugendzentren Arbeitsorte für die Sozialarbeiter*innen und Thema politischer Diskussionen. Dadurch tragen sie zur sozialen Infrastruktur einer Stadt bei. Trotz diesen vielfältigen kulturellen Bezügen (Jugendkultur, Szenen, Stadtforschung, Bildungsforschung etc.) waren Jugendhäuser nicht bzw. nur in Ansätzen Teil der kulturwissenschaftlich europäisch/ethnologischen Forschung.

Jugendhäuser werden in meinem Dissertationsprojekt als raumkulturelle Phänomene aufgefasst. Sie sind zum einen materielle geografische Orte und gleichzeitig relationale Räume, die sich aus dem Haus selbst, den vielfältigen Zuschreibungen sowie alltäglichen Handlungsweisen und Bedeutungen konstruieren.

Untersucht werden vier Augsburger Jugendhäuser im Zeitraum von 1980-2000. Mithilfe von Interviews mit ehemaligen Besucher*innen als auch (ehemaligen) Mitarbeiter*innen und einer umfassenden Archivrecherche (Mediale Quellen, Protokolle, Fotografien, Pläne etc.) wird dem raumkulturellen Phänomen multiperspektivisch und holistisch nachgespürt. Dabei dienen Ansätze der kulturanalytischen Raumforschung, sozialraumorientierten Jugendarbeit als auch der Jugendkulturforschung als theoretische Bezugspunkte.

 

(Dissertationsprojekt)

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Europäische Ethnologie/Volkskunde

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