Kommentarspalten unter Nachrichtenbeiträgen auf Social Media Seiten von Nachrichtenanbietern bieten Raum für das Engagement der Nutzer und öffentliche Diskussionen, allerdings mangelt es Nutzerkommentaren jedoch oft an Qualität. In der aktuell erschienen Studie analysieren Teresa Naab, Hanna-Sophie Rueß und Constanze Küchler daher, wie die deliberative Merkmale von Facebook-Nutzerkommentaren (Reziprozität, Respekt, Rationalität und Konstruktivität) die Anzahl und deliberative Qualität der erhaltenen Antwortkommentare beeinflussen können. Die manuelle Inhaltsanalyse zeigt, dass Rationalität in Kommentaren die Anzahl der Antwortkommentare erhöht; außerdem erhöhen Respekt, Rationalität und Konstruktivität in Kommentaren das Auftreten dieser Merkmale in den zugehörigen Antwortkommentaren. Die Ergebnisse stützen Annahmen über die Involvement-Mechanismen im Kommentarverhalten sowie die Anwendbarkeit der Theorie sozialer Normen in Online-Diskussionen. Sie helfen zudem dazu bei, sowohl Spiralen der Deliberation als auch Spiralen der Inzivilität zu besser zu verstehen.

Der Artikel ist vorab online und open access bei New Media and Society erschienen: (https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/14614448231172168)

Naab, T. K., Ruess, H.-S., & Küchler, C. (2023). The influence of the deliberative quality of user comments on the number and quality of their reply comments. New Media & Society, 0(0). https://doi.org/10.1177/14614448231172168