Digitale Gesundheitsforschung - Ausschreibung von 4 Forschungsprofessuren

Pixabay/Gerd Altmann

An der Universität Augsburg werden vier Forschungsprofessuren im Rahmen des aufzubauenden Forschungsschwerpunkts „Digital Health Research and Artificial Intelligence/Digitale Gesundheitsforschung und Künstliche Intelligenz” ausgeschrieben. Diese werden voraussichtlich zum Frühjahr 2022 besetzt.
Die nachfolgenden vier Forschungsprofessuren sind an der Philsophisch-Sozialwissenschaftlichen, der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Juristischen Fakultät angesiedelt und werden zudem in das ZIG eingebunden: 


Ausschreibungen von 4 Forschungsprofessuren


Behavioral Health Technology –
Universitätsprofessor/Universitätsprofessorin (m/w/d) der BesGr. W3 –
Bewerbungsfrist bis zum 21. März 2021

Erwartet werden ein ausgeprägtes psychologisch orientiertes Profil im Bereich der Erforschung von Wirkungen, Wirkbedingungen und Wirkmechanismen von Internet- und mobilebasierten Interventionen und Präventionsmaßnahmen in Bezug auf individuelles gesundheitsbezogenes Verhalten. Dabei soll ein Schwerpunkt auf Prozesse der Selbstregulation sowie motivational-emotionale Aspekte gelegt werden. 
 

Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Digital Health Communication –
Universitätsprofessor/Universitätsprofessorin (m/w/d)der BesGr. W3 –
Bewerbungsfrist bis zum 21. März 2021

Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin (m/w/d) soll über eine Spezialisierung im Bereich der digitalen Gesundheitskommunikation verfügen. Die digitalisierte und von Prozessen der künstlichen Intelligenz geformte Medienlandschaft prägt die Rahmenbedingungen der heutigen Gesundheitskommunikation. Während im Hintergrund algorithmengesteuerte Prozesse aktiv sind, suchen und bewerten Nutzerinnen und Nutzer Gesundheitsinformationen in Online- und sozialen Medien, vernetzen sich miteinander und mit medizinischem Personal. Diese dynamischen, digitalisierten und teilweise algorithmisierten Medieninhalte wirken auf Gesundheitskompetenz, -einstellungen und -verhalten, beeinflussen aber auch das Verhalten von medizinischen Akteuren. 
 

Digital Health and Medical Decision Making (Wirtschaftswissenschaft)
Nähere Informationen folgen

 

Bürgerliches Recht, Haftungsrecht und Recht der Digitalisierung –
Universitätsprofessorin/Universitätsprofessors (m/w/d) der BesGr. W 3 –
Bewerbungsfrist bis zum 19. März 2021

Forschungsschwerpunkte der Stelleninhaberin bzw. des Stelleninhabers sollen allgemein die haftungsrechtliche Seite der Digitalisierung und des Einsatzes von KI sein. Dabei sollen die versicherungsrechtlichen Implikationen Berücksichtigung finden. Ein besonderer Fokus soll dabei auf die Digitalisierung und den Einsatz von KI im Gesundheitswesen, sei es in der Diagnostik, der Aufklärung, der Therapie oder der Nachsorge, gelegt werden. Die Stelleninhaberin/ der Stelleninhaber soll bereits einen Forschungsschwerpunkt im Haftungsrecht und im Recht der Digitalisierung vorweisen und ein nachweisbares Interesse für versicherungsrechtliche Fragestellungen und für den Gesundheitssektor mitbringen.
 


Zum Hintergrund der Ausschreibungen


Der Forschungsschwerpunkt „Digitale Gesundheitsforschung und KI“ zielt darauf ab, sich mit dem soziotechnischen Trend vor allem des letzten Jahrzehnts zu beschäftigen: Digitale gesundheitsbezogene Daten werden mit Methoden der künstlichen Intelligenz bearbeitet, um Prozesse der Gesundheit, der Krankheit, der Heilung, der Prävention und des Wohlbefindens zu unterstützen. Vier Bereiche lassen sich identifizieren, die neben informationstechnischen und medizinisch-technischen Grundlagen umfassend Bezug auf soziale, psychologische, kommunikative, wirtschaftliche und juristische Dimensionen nehmen. Diese vier Bereich sind im Einzelnen:

  • Unterstützung medizinischer Entscheidungen und Therapieempfehlungen
  • Optimierung der nicht-medizinischen Prozesse in der Gesundheitsversorgung
  • Entwicklung und Implementation von maßgeschneiderten Plänen für Patientinnen und Patienten und Empfehlungen zur Prävention
  • Algorithmengesteuerte Online-Umgebungen und Apps für Userinnen und User außerhalb der medizinischen Versorgung

Mit diesen vier Bereichen wird dem Aspekt Rechnung getragen, dass die Funktionalität der Technik mit einer Kooperation und Interaktion von Menschen – Ärztinnen und Ärzten, medizinischem Personal, Patientinnen und Patienten, Userinnen und User – steht und fällt. 
Während jeweils die medizinisch-technischen Perspektiven an der Universität Augsburg bereits gut vertreten bzw. durch den Schwerpunkt „Medical Information Science“ der Medizinischen Fakultät im Aufbau begriffen sind, sind die sozial-, kommunikations-, wirtschaftswissenschaftlichen sowie juristischen Perspektiven noch kaum repräsentiert. Diese aber braucht es ebenfalls für den geplanten Forschungsschwerpunkt, der entsprechend durch Drittmittelprojekte am ZIG auf- und ausgebaut werden soll und auf diese Weise den bisherigen Forschungsbereich „Digitalisierung“ fokussiert und stärkt.
 

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