Gastdozentur in Wien: Prof. Dr. Christian Kuchler
Thematisch behandelten die beiden Veranstaltungen zunächst die geschichtskulturelle Veränderung in der Rezeption der Person Sophie Scholls. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung der historischen Figur und ihrer geschichtskulturellen Bedeutung selbst innerhalb der beiden deutschsprachigen Länder. Daneben beschäftigte sich ein weiteres Seminar mit historischen Orten, Denkmälern und Gedenkstätten in Wien. Nach einer Theoriedebatte, die am Beispiel des Wiener Heldenplatzes praktisch umgesetzt wurde, beschäftigten sich die Teilnehmenden mit zahlreichen geschichtskulturellen Manifestationen im Stadtraum Wiens. Die im Rahmen des Seminars besuchte Gedenkstätte Gestapo-Anhaltelager Karajangasse erinnert an die vielen JüdInnen sowie politischen GegnerInnen des Nationalsozialismus, die 1938 im Anhaltelager der Gestapo, das sich in der Schule befand, zusammengepfercht und dann in das KZ Dachau deportiert wurden. Die Gedenkstätte dokumentiert außerdem Ergebnisse eines Schulprojektes zum Schicksal der 1938 vertriebenen SchülerInnen des Gymnasiums. 24 von ihnen wurden vom NS-Regime ermordet.