Press release 142/19 - 25.10.2019

„Stadtgeschichte(n): Weltweit vor Ort“

Die Aufnahme Augsburgs in die UNESCO Welterbeliste ist Anlass die historischen Weltbezüge Augsburgs näher zu beleuchten.

Augsburg/AR/MH – Prof. Dr. Julia Roth vom Center of InterAmerican Studies der Universität Bielefeld, spricht am 7. November 2019 um 18:30 Uhr im Fugger und Welser Erlebnismuseum (Äußeres Pfaffengäßchen 23, 86152 Augsburg) zum Thema „ ‚Los Belsares de Augsborgo‘: Die Welser als frühe Kolonisatoren in den Amerikas“. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Stadtgeschichte(n): Weltweit vor Ort: Augsburg und die Augsburger“, die das Jakob-Fugger-Zentrum der Universität Augsburg und das Fugger und Welser Erlebnismuseum gemeinsam organisieren. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird jedoch gebeten.

Bereits zum sechsten Mal findet im Wintersemester 2019/20 die Vortragsreihe „Stadtgeschichte(n)“ des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität Augsburg im Fugger und Welser Erlebnismuseum statt. Die vier Vorträge sind aus Anlass der Eintragung Augsburgs in die UNESCO Welterbeliste den historischen Weltbezügen Augsburgs und der Augsburger gewidmet.

Sie schlagen einen Bogen von der Beteiligung der Welser an der Europäischen Expansion in Lateinamerika über den Augsburger Instrumentenbauer Christoph Schissler, der mit seinen Globen und Sphären Werkzeuge zur Erforschung der Welt schuf, zur globalen Vernetzung der Augsburger Textilindustrie durch den Rohstoff Baumwolle und enden mit der Gründung der Universität Augsburg als Institutionalisierung von Weltwissensbezügen in der Stadt Augsburg 1970.

Eine Stadt wie Augsburg war in allen Zeiten in weltweite Netzwerke eingebunden, die Wissen über die Welt und Waren nach Augsburg brachten, aber auch Augsburger Wissen und Waren in die Welt transportierten. Bekanntlich spannen bereits die Fugger und Welser ein die damalige Welt umfassendes Handelsnetz. Die Globen, Sphären und Kompasse Christoph Schisslers füllten die fürstlichen Wunderkammern Europas seiner Zeit. Seit dem 18. Jahrhundert war Augsburg über die Baumwolle der Textilindustrie in globale Handelsströme und die Entwicklung eines modernen Kapitalismus eingebunden. Die Gründung der Universität Augsburg im Rahmen der Bildungsexpansion der 1960er Jahre schließlich war eine Antwort auf die Krise der Augsburger Textilindustrie und sollte Anschlussfähigkeit durch Wissen im weltweiten ökonomischen Strukturwandel sicherstellen.

Gerade ein Thema wie das die Rolle Augsburgs in der Welt bietet ideale Grundlagen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher Fächer und Fachleute. Im Jakob-Fugger-Zentrum, Forschungskolleg der Universität Augsburg treffen sich diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es veranstaltet die Vortragsreihe im Rahmen seiner langjährigen Reihe „Stadtgeschichte(n)“ gemeinsam mit dem Fugger-und-Welser-Erlebnismuseum, also an einem Ort, der mit globalen Handels- und Wissensnetzwerken aufs Engste verbunden ist. Die Vorträge wenden sich bewusst an ein breiteres fachlich interessiertes Publikum.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung unter jfz@praesidium.uni-augsburg.de oder Tel. 0821/45097821 gebeten, da der Platz begrenzt ist. Am Abend können nur noch Restplätze vergeben werden.

Bewährte Kooperation: Jakob-Fugger-Zentrum und Fugger und Welser Erlebnismuseum

Bereits zum sechsten Mal bieten das Jakob-Fugger-Zentrum und das Fugger und Welser Erlebnismuseum gemeinsam eine Vortragsreihe an. Das Museum, das die Geschichte der beiden berühmten Augsburger Handelshäuser innovativ und multimedial erzählt, möchte ein lebendiger Ort sein, an dem auch aktuelle Aspekte von Wirtschaft, Globalisierung, Religion und Ethik im Kontext von Geschichte, Gegenwart und Zukunft erörtert werden – ein idealer Vortragsort für die „Stadtgeschichte(n)“ des Jakob-Fugger-Zentrums.

Das Jakob-Fugger-Zentrum fördert und stärkt als zentrales Forschungsinstitut die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in Augsburg und widmet sich zentralen Fragen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer global vernetzten Gesellschaft. Gleichzeitig sucht das Zentrum den engen Kontakt zur Augsburger Stadtgesellschaft. Mit der Vortragsreihe „Stadtgeschichte(n)“ stellt das Jakob-Fugger-Zentrum spannende Ergebnisse seiner Forschungen vor und ermöglicht gemeinsam mit dem Fugger und Welser Erlebnismuseum den Dialog mit Augsburger Bürgerinnen und Bürgern.

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07.11.2019, 18.30 Uhr
'Los Belsares de Augsburgo': Die Welser als frühe Kolonisatoren in den Amerikas
Prof. Dr. Julia Roth, Center for InterAmerican Studies, Universität Bielefeld

12.11.2019, 18.30 Uhr
Christoph Schissler und seine Werkstatt. Wissenschaftliche Instrumente und Modelle für die Fürstenhöfe Europas
Dr. Peter Plaßmeyer, Mathematisch-Physikalischer Salon Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

03.12.2019, 18.30 Uhr
Welthandel vor Ort. Der Augsburger Baumwollimport aus den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert
Dr. Karl Borromäus Murr, Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg

23.01.2020, 18.30 Uhr
50 Jahre Universität Augsburg: Rückblicke auf deren Gründungs- und Planungsgeschichte
PD Dr. Stefan Paulus, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Augsburg

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