Nachruf Johannes Burkhardt

Die Universität Augsburg trauert um Prof. Dr. Johannes Burkhardt, der den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit von 1991 bis 2008 innehatte.
 

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Am 4. August 2022 ist Johannes Burkhardt verstorben. 1943 in Dresden geboren, fühlte sich Burkhardt seiner Heimatstadt und Sachsen ein Leben lang verbunden. Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik studierte Burkhardt Geschichte, Germanistik und Philosophie in Hamburg und Tübingen, wo er 1971 von Ernst Walter Zeeden mit einer Arbeit zur Entstehung der Jahrhundertrechnung promoviert wurde. Es folgten Tätigkeiten als Mitarbeiter am Stuttgarter Institut für Historische Verhaltensforschung, als Forschungsstipendiat am Deutschen Historischen Institut in Rom und als wissenschaftlicher Assistent an der Katholischen Universität Eichstätt, an der er sich 1984 mit einer Arbeit zur päpstlichen Diplomatie im Siebenjährigen Krieg habilitierte. Nach Lehrstuhlvertretungen in Bielefeld und Bochum nahm Burkhardt 1991 den Ruf auf den Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Augsburg an, wo er bis 2008 lehrte. Er war von 1991 bis zu seiner Emeritierung 2008 Direktoriumsmitglied des Augsburger Instituts für Europäische Kulturgeschichte, zeitweise als Geschäftsführender Direktor und Sprecher des am Institut angesiedelten Graduiertenkollegs „Wissensfelder der Neuzeit“.

Wir verlieren einen ungemein vitalen, bis zuletzt aktiv an wissenschaftlichen Debatten teilnehmenden Historiker, der uns mit seiner Formulierungsgabe, seiner Freude an zuspitzender Thesenbildung und wissenschaftlicher Kontroverse sowie seiner Offenheit auch gegenüber jüngeren Kolleginnen und Kollegen immer wieder neu beeindruckt hat. Wir werden ihn vermissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.

Nachruf von Prof. Dr. Lothar Schilling

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