Umweltmedizinerin Traidl-Hoffmann zur Sonderbeauftragen für Klimaresilienz und Prävention berufen

Die Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann wurde von Bayerns Umweltminister Klaus Holetschek zur Sonderbeauftragten für Klimaresilienz und Prävention ernannt. StMGP

Die Augsburger Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann wurde von Bayerns Gesundheitsminister zur „Sonderbeauftragen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege für Klimaresilienz und Prävention“ ernannt. Sie ist eine anerkannte Expertin, wenn es darum geht, wie der Klimawandel unsere Umwelt verändert und dadurch Gefahren für die Gesundheit entstehen. Im letzten Jahr wurde sie in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betont: „Ich freue mich, dass wir mit Professorin Traidl-Hoffmann eine absolute Fachfrau für die Position der Sonderbeauftragten für Klimaresilienz und Prävention gewinnen konnten. Professorin Traidl-Hoffmann beschäftigt sich schon lange mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und ist mit ihrer herausragenden Expertise ideal dafür geeignet, neue Impulse bei diesem Thema zu setzen.“ Er sei überzeugt, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung im Bereich Wissenschaftskommunikation, in der Bevölkerung und bei den relevanten Akteurinnen und Akteuren ein Bewusstsein schaffen werde, wie den Folgen des Klimawandels effektiv vorgebeugt werden kann.

Die Medizinerin verfügt über umfangreiche und langjährige Erfahrung im Bereich Umwelt und Gesundheitsforschung. Mit ihren Arbeiten möchte Traidl-Hoffmann verstehen, welche Umweltfaktoren krank machen und welche schützenden Faktoren aus der Umwelt uns gesund halten. Ihr Fokus richtet sich dabei auf Krankheiten, die aufgrund der Folgen des Klimawandels häufiger auftreten oder stärkere Symptome zeigen, wie zum Beispiel Allergien. Sie verantwortete unter anderem bereits zahlreiche Studien und Projekte zur Identifizierung von Risikofaktoren und zur Entwicklung gezielter Präventionsstrategien mit Blick auf schädigende Umwelteinflüsse vor dem Hintergrund des Klimawandels. Außerdem ist sie Gründungsmitglied und stellvertretende Direktorin des Zentrums für Klimaresilienz an der Universität Augsburg.

„Prävention und Resilienz sind zentrale Schlüsselstellen"

„Der Klimawandel ist real und er macht uns krank. Das betrifft auch uns hier in Bayern, gerade Kinder, Kranke und älteren Menschen sind besonders betroffen. Niemand kann sich den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels entziehen. Prävention und Resilienz sind deswegen zentrale Schlüsselstellen, an denen wir ansetzen können und müssen. Erkenntnisse, die wir im Zentrum für Klimaresilienz an der Universität Augsburg erarbeiten, fließen direkt in meine Expertenarbeit als Sonderbeauftragte mit ein. Ich freue mich, in dieser neuen Aufgabe z.B. Frühwarnsysteme, Hitzeanpassung, personalisierte Prävention sowie die Verbesserung der gesundheitlichen Voraussetzungen unserer Bevölkerung durch eine nachhaltigere Lebensweise voranzutreiben“, sagt Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann.

Professorin Traidl-Hoffmann behandelt als Direktorin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin am Universitätsklinikum Augsburg wöchentlich Patientinnen und Patienten mit Umwelterkrankungen. Als Dermatologin und Allergologin legt sie den Fokus auf Erkrankungen in diesen Bereichen. Die im Patientengespräch aufgeworfenen Fragen bringt sie direkt in ihre Forschung an der Universität Augsburg und -- als Direktorin des dortigen Instituts für Umweltmedizin - auch bei Helmholtz Munich ein. „Unser Wissen muss zu den Menschen kommen, weil aus dem Wissen das Handeln getriggert wird. Dafür engagiere ich mich an verschiedene Stellen, und es braucht uns alle, um die Herausforderungen zu bewältigen“

Auch im Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung

Aufgrund ihrer Expertise wurde die Professorin am 21. Dezember 2022 vom Bundeskabinett neu in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen. Das unabhängige wissenschaftliche Beratergremium versammelt zu diesem Thema Wissen aus unterschiedlichen Bereichen: Ökonomie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Biodiversitäts- und Klimaforschung sind ebenso vertreten wie Materialwissenschaften oder Wissenssoziologie. In Gutachten soll der WBGU globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme analysieren, Forschung zur global nachhaltigen Entwicklung auswerten, Forschungsdefizite aufzeigen und Impulse für die Wissenschaft geben. Das Bewusstsein für die Herausforderungen global nachhaltiger Entwicklung soll durch Handlungsempfehlungen und Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden. Traidl-Hoffmann vertritt im Gremium den Bereich der Medizin.

 

Über das Zentrum für Klimaresilienz

Das Zentrum für Klimaresilienz (ZfK) wurde 2020 als zentrale Einrichtung der Universität Augsburg mit der Maßgabe gegründet, alle mit dem Forschungsschwerpunkt Klimaresilienz zusammenhängenden Kräfte und Aktivitäten der Universität fakultätsübergreifend zu koordinieren und zu bündeln. Diese bestehenden Kompetenzen werden durch zehn neu zu berufende Professuren verschiedenster Disziplinen ergänzt, die im Rahmen der Hightech Agenda Bayern finanziert werden. Konkret verfolgt das ZfK das Ziel, ganzheitliche und umsetzbare Strategien zur Anpassung an die unabwendbaren Folgen des Klimawandels zu entwickeln, und zwar auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Zentrale Bausteine zur Umsetzung dieses Ziels sind einerseits die Beförderung des interdisziplinären Austauschs, andererseits der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse im Dialog mit Politik und Gesellschaft.

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Inhaberin Lehrstuhl für Umweltmedizin
Umweltmedizin
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