Neue Forschungsprofessur für Translationale Anästhesiologie und Intensivmedizin

Prof. Dr. Volker Eulenburg forscht ab dem 1. Oktober in Augsburg zur Rolle des zentralen Nervensystems bei der Entstehung chronischer Schmerzen. Vor seinem Wechsel nach Augsburg auf die neu eingerichtete Professur für Translationale Anästhesiologie und operative Intensivmedizin war der Biochemiker Leiter des Forschungslabors der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Universitätsklinikum Leipzig.

„Herr Prof. Eulenburg zeichnet sich durch ein herausragendes Forschungsprofil aus, das sehr interessante Anknüpfungspunkte für die Grundlagenforschung an unserer Fakultät, insbesondere im Bereich Schmerz, aufweist“, würdigt Medizin-Dekanin Prof. Dr. Martina Kadmon den Neuberufenen. Die neu eingerichtete Professur werde durch den Aufbau einer Arbeitsgruppe mit einem eigenständigen Forschungsprofil wesentlich zur Stärkung der Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie des klinischen Profilzentrums Tumormedizin beitragen. Besonders im Fokus stehe die translationale Weiterentwicklung dieser Einheiten, also die Übertragung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die Versorgung.

Forschung zu chronischen Schmerzen

„Wir beschäftigen uns in unseren Forschungen damit, wie zentralnervöse Mechanismen zur Entstehung chronischer Schmerzen beitragen und versuchen auf dieser Basis neue Therapiemöglichkeiten für diese sehr belastende und bisher immer noch oft unzureichend therapierbare Erkrankung zu entwickeln“, beschreibt Eulenburg sein Forschungsgebiet. Er untersucht, inwiefern ein Ungleichgewicht zwischen erregender und hemmender Neurotransmission insbesondere im Rückenmark, der ersten Relaystation vieler sensorischer Reize im Zentralnervensystem, zur Entstehung chronischer Schmerzen beiträgt. Ein besseres Verständnis dieser Vorgänge ist die Voraussetzung für die Entwicklung von Therapien, die auf Ebene des Rückenmarks eingreifen. „Wir versprechen uns hiervon eine hohe Wirksamkeit bei einer Vielzahl von Schmerzerkrankungen und gleichzeitig geringere Nebenwirkungen“, schildert der Biochemiker seine Erwartungen.

Pläne für die Lehre

Zusätzlich zur Vermittlung theoretischer Grundlagen der Anästhesiologie liegt Eulenburg die wissenschaftliche Ausbildung angehender Mediziner am Herzen. Hierbei stehen neben einer soliden praktischen wissenschaftlichen Ausbildung auch wissenschafts-theoretische und wissenschafts-ethische Fragen im Vordergrund.  Ein zentrales Anliegen ist, verstärkt klinisch tätige Ärzte in experimentelle Forschungsprojekte einzubinden: „Durch die Kombination der Expertise von Grundlagenwissenschaftlern und klinisch tätigen Ärzten verspreche ich mir, dass klinisch relevante Fragestellungen passgenauer in experimentellen Ansätzen erforscht werden können, was mittelfristig zu einer effizienteren Übertragung experimenteller Forschungsergebnisse in klinische Anwendungen führen wird“, ergänzt der Neuberufene.

Zur Person

Prof. Dr. rer. nat. Volker Eulenburg hat an der Ruhruniversität Bochum Biochemie studiert und wurde dort auch promoviert. Die Habilitation erfolgte 2015 an der Universität Erlangen Nürnberg. Berufliche Stationen führten ihn an das Max-Planck-Institut für Hirnforschung Frankfurt und an das Universitätsklinikum Leipzig, wo er das Forschungslabor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie leitete. Seit dem 1. Oktober 2022 ist er Professor für Translationale Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Lehrstuhl für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg.

Kontakt

Prof. Dr. Volker Eulenburg
Professor for Translational Anaesthesiology and Intensive Care
Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

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