02.02.2016

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Am 2. Februar 2016 zeigte der Historiker Martin Kaufhold in den "Stadtgeschichte(n)", dass die Auswirkungen der Globalisierung für die Menschen in Europa bereits im Mittelalter spürbar waren.

Wenige Jahre vor der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts wurde Europa von der Ahnung gestreift, dass die bewohnte Welt sehr viel größer war, als bis dahin bekannt. Die Truppen der Erben Dschinghis Khans drangen bis nach Schlesien und Ungarn vor. In den Folgejahrzehnten setzten die Reisen von Missionaren und Kaufleuten wie Marco Polo nach Asien ein. Und hundert Jahre nach den ersten Kontakten war die Verbindung so dicht geworden, dass die tödlichen Erreger der Pest den Menschen in Europa ihre Einbindung in ein globales Schicksal leidvoll demonstrierten. Die Globalisierung griff tief in das Leben der Menschen ein. Gleichzeitig wurde an vielen Schauplätzen ein Wandel sichtbar, der ein Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstvergewisserung erkennen lässt. Dabei gibt es manche Parallelen zu unseren Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte. Der Vortrag soll diese dramatischen und alltäglichen Veränderungen vorstellen und versucht, diese Veränderungen als Folge der mittelalterlichen Globalisierung zu erklären.

Datum: 02.02.2016, 18:30 Uhr 

 

Ort: Fugger und Welser Erlebnismuseum Äußeres Pfaffengässchen 23 86152 Augsburg

 

Vortragsreihe: Stadtgeschichte(n): Von der Kontinuität des Wandels in Augsburg.

 

 

Prof. Dr. Martin Kaufhold

lehrte und forschte in Buenos Aires, Fribourg und Heidelberg, bevor er im Jahr 2003 auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Augsburg berufen wurde. Sein Forschungsinteresse gilt der Geschichte der politischen Ordnung des spätmittelalterlichen Reiches im europäischen Vergleich, der Entstehungsgeschichte einer europäischen Werteordnung im Mittelalter sowie der Stadtgeschichte Augsburgs.

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