Forschung
Klinische Studien: Prospektive Studienprojekte
Die PORRIDGE Studie ist eine monozentrische prospektiv kontrolliert-randomisierte Studie, welche die endoluminale Pylorotyomie mit der atraumatischen Pylorusdehnung bei pyloruserhaltenden partiellen Duodenopankreatektomien hinsichtlich postoperativen Magenentleerungsstörungen und der Lebensqualität vergleicht.
Grundlage dieser Studie ist eine retrospektive Kohortenstudie unserer Klinik, die zeigen konnte, dass die Pyloromyotomie in Bezug auf die postoperative Magenentleerungsstörung dem Dehnungsverfahren überlegen ist.
(siehe Schrempf MC et al. Intraoperative endoluminal pyloromyotomy as a novel approach to reduce delayed gastric emptying after pylorus-preserving pancreaticoduodenectomy-a retrospective study. Langenbecks Arch Surg. 2021 Jun;406(4):1103-1110)
Studienprotokoll:
Schrempf MC, Pinto DRM, Wolf S, Geissler B, Sommer F, Hoffmann M, Vlasenko D, Gutschon J, Anthuber M. Intraoperative endoluminal pyloromyotomy for reduction of delayed gastric emptying after pylorus preserving partial pancreaticoduodenectomy (PORRIDGE trial): study protocol for a randomised controlled trial. Trials. 2022 Jan 25;23(1):74. doi: 10.1186/s13063-022-06032-2. PMID: 35078510; PMCID: PMC8787914.
Die CONIAC Studie ist eine randomisiert kontrollierte Studie, welche zwei Nahttechniken des Faszienverschlusses im Rahmen von Notfalllaparotomien vergleicht. Spezifisch soll untersucht werden, ob der fortlaufende Faszienverschluss mit zusätzlichen einzelnen Retentionsnähten der alleinigen fortlaufenden Naht hinsichtlich des Auftretens einer früh postoperativen Nahtdehiszenz und Narbenhernien überlegen ist.
Virtuelle Realität im klinischen Alltag
Die VR-RELAX Studie ist ein Pilotprojekt, welches zunächst die Patientenakzeptanz und im Weiteren den Einfluss von Entspannungs-, Atem- und Konzentrationsübungen mittels virtueller Realität während des stationären Aufenthaltes auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von Patienten mit kolorektalen Karzinomen untersucht.
Die Rekrutierung ist bereits abgeschlossen.
Kooperationspartner: TRIPP Inc., 5877 Obama Blvd., CA 90016 Los Angeles, Vereinigte Staaten von Amerika
Die VR-MEDITATE Studie ist eine interdisziplinäre Machbarkeitsstudie zur Anwendung von virtueller Realität (VR) im klinischen Alltag. Sie untersucht mögliche Vorteile von VR-unterstützten Entspannungs-, Atem- und Meditationsübungen hinsichtlich des Wohlbefindens, der Zufriedenheit und der Lebensqualität von Patienten mit Lungenkarzinomen, die eine stationäre Chemotherapie erhalten.
(in Kooperation mit der 2. Medizinischen Klinik)
Die VIRAS- Studie ist eine Pilotstudie zur Anwendung von bewegungsfördernden Fitnessspielen in der virtuellen Realität (VR) bei Patienten, die eine Operation mit kurativem Ansatz auf Grund eines kolorektalen Karzinoms oder einer assoziierten Lebermetastase erhalten.
Primäres Ziel ist es, den Effekt von VR-basierten Fitnessübungen auf den Gesundheitszustand, die Komplikationsrate, die Dauer des Krankenhausaufenthalts, die psychosoziale Belastung und die Patientenzufriedenheit zu untersuchen.
Studienprotokoll: Schrempf MC, Petzold JQ, Vachon H, Petersen MA, Gutschon J, Wolf S, Sommer F, Murnauer M, Anthuber M. Virtual reality-based relaxation for enhancement of perioperative well-being and quality of life: protocol for a randomised pilot trial. BMJ Open. 2021 Apr 7;11(4):e044193.
doi: 10.1136/bmjopen-2020-044193. PMID: 33827835; PMCID: PMC8031039.
Die PREVIST Studie ist eine doppelblinde, kontrolliert-randomisierte Studie zum Effekt von präoperativem Atemtraining auf die Rate an postoperativen Komplikationen bei Patienten, die einen Oberbaucheingriff auf Grund eines Tumors erhalten. Ziel der Studie ist es zu untersuchen, ob ein angeleitetes, präoperatives Atem- und Bewegungstraining eine Reduktion von insbesondere pulmonalen Komplikationen (z.B. Pneumonien, Lungenarterienembolien etc.) im Vergleich zu alleinigem postoperativen Atemtraining bewirkt.
Experimentelle Kooperationsprojekte
Die COLLINC Studie wurde von den Kollegen der III. medizinischen Klinik initiiert und untersucht zirkulierende Immunzellen bei Patienten mit kolorektalen Karzinomen im Vergleich zu gesunden Probanden. Die Studie konnte signifikante Veränderungen der zirkulierenden gesamten Lymphozytenzahl, der B-, T- sowie NK- Zellzahl von Karzinompatienten unabhängig von Alter und Geschlecht zeigen. Weiterhin bestand ein Zusammenhang zwischen Änderungen in der Anzahl spezifischer Lymphozyten-Untergruppen und der Lokalisation des Tumors oder dem Mikrosatelliten- Status.
Publikation: Waidhauser J, Nerlinger P, Arndt TT, Schiele S, Sommer F, Wolf S, Löhr P, Eser S, Müller G, Claus R, Märkl B, Rank A. Alterations of circulating lymphocyte subsets in patients with colorectal carcinoma. Cancer Immunol Immunother. 2021 Dec 20. doi: 10.1007/s00262-021-03127-8. Epub ahead of print. PMID: 34928423.
Die NEORECT Studie ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt (initiiert durch die II. medizinische Klinik) zum Therapieansprechen von Rektumkarzinomen auf die neoadjuvante Radiochemotherapie. Durch die Gewinnung von „Liquid Biopsies“ in Form von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) soll das Therapieansprechen eines Tumors auf die neoadjuvante Radiochemotherapie charakterisiert werden. Im Weiteren soll untersucht werden, ob und inwiefern sich ctDNA als Marker für die Vollremission nach neoadjuvanter Therapie eignet. Langfristig soll eruiert werden, ob mit Hilfe dieses Verfahren eine vollständiges Therapieansprechen definiert und in Zusammenschau weitere therapieentscheidender Befunde auf eine nachfolgende Operation verzichtet werden könnte.
Die Studie wird federführend durch die 2. Medizinische Klinik und die Klinik für Pathologie des Universitätsklinikums Augsburg betreut.
Retrospektive Forschungsprojekte
Die retrospektive Datenanalyse von 110 Patienten nach pyloruserhaltender Duodenohemipankreatektomie konnte zeigen, dass die Pyloromyotomie die Rate an postoperativen Magenentleerungsstörungen im Vergleich zur atraumatischen Dehnung reduziert. Dieser Studie schließt sich nun die prospektive kontrolliert-randomisierte PORRIDGE- Studie an.
Publikation: Schrempf MC, Pinto DRM, Gutschon J, Schmid C, Hoffmann M, Geissler B, Wolf S, Sommer F, Anthuber M. Intraoperative endoluminal pyloromyotomy as a novel approach to reduce delayed gastric emptying after pylorus-preserving pancreaticoduodenectomy-a retrospective study. Langenbecks Arch Surg. 2021 Jun;406(4):1103-1110. doi: 10.1007/s00423-020-02008-5. Epub 2020 Oct 14. PMID: 33057756; PMCID: PMC8208917.
In dieser retrospektiven Analyse wurden multizentrische Daten zur Inzidenz sowie zum klinischen und pathologischen Outcome der Appendizitis vor und während COVID-Pandemie ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass während des COVID-bedingten Lockdowns signifikant weniger Patienten in unserem Klinikum der Maximalversorgung auf Grund einer Appendizitis behandelt wurden. Während der ersten Welle der COVID-19 Pandemie war die Rate an fortgeschrittenen Appendizitiden und die Notwendigkeit der weiterführenden antibiotischen Therapie signifikant höher.
Publikation: Wolf S, Schrempf M, Vlasenko D, Schoeler C, Erckmann F, von Parpart P, Paschwitz R, Anthuber M, Sommer F. Acute Appendicitis During the COVID-19 Pandemic - Changes in Incidence and Clinical Presentation but not in Patients' Outcome. Int J Qual Health Care. 2022 Feb 8:mzac005. doi: 10.1093/intqhc/mzac005. Epub ahead of print. PMID: 35137114.
Das Universitätsklinikum Augsburg verfügt über eine in ihrer Fallzahl einzigartige Datenbank zu Patienten, die auf Grund eines Gallensteinileus behandelt werden. Derzeit existieren abweichende Meinungen zur optimalen Therapie eines Gallensteinileus, insbesondere hinsichtlich der simultanen Cholezystektomie. Die Studienlage reicht derzeit für eine ausreichende Bewertung nicht aus. Die retrospektive Datenanalyse soll demographische, klinische und operative Faktoren sowie das Outcome von Patienten, die eine Operation auf Grund eines Gallensteinileus erhalten, beleuchten.
Die retrospektive Studie soll analysieren, inwieweit klinische, radiologische intraoperative und pathologische Aspekte der Appendizitis korrelieren. Weiterhin soll der Zusammenhang zwischen Diagnosestellung und Zeitpunkt der Operation hinsichtlich postoperativer Komplikationen beleuchtet werden. Besonderes Augenmerk soll auf von der Appendizitis abweichende histologische Diagnosen (z.B. Endometriose) und deren Konsequenzen gelegt werden.
Diese Studie untersucht retrospektiv die Häufigkeit von Metastasen im Omentum majus bei Patienten mit Magenkarzinom. Aufgrund dieser Daten soll evaluiert werden, ob die komplette Omentektomie zusätzlich zur Gastrektomie (Standard in Deutschland in der chirurgischen Therapie des Magenkarzinoms) auch bei Patienten mit frühen Stadien eines Magenkarzinoms sinnvoll ist.
CovidSurg ist ein globale Studienplattform mit über 80 teilnehmenden Ländern, die den Einfluss von COVID-19 auf verschiedene Aspekte der Chirurgie untersucht.
Zunächst sollen Gesichtspunkte des chirurgischen Outcomes für Patienten, die während einer COVID-19 Erkrankung operiert werden, beleuchtet werden (CovidSurg).
In einer zweiten Kohortenstudie (CovidSurg-Cancer) werden Sicherheitsaspekte für onkologische Patienten während der CODIV-19 Pandemie untersucht. Weiterhin soll untersucht werden, inwieweit (Therapie-) Verzögerungen während der Pandemie das onkologische Outcome beeinflussen.
Ein drittes Augenmerk wird auf den optimalen Zeitpunkt einer Operation nach SARS-COV-2 Infektion gerichtet werden (GlobalSurg-CovidSurg-Week)
Publikationen
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Promotionsprojekte
Sie interessieren sich für eine Promotion im Bereich der Viszeralchirurgie? Dann wenden Sie sich direkt an Prof. Dr. Matthias Anthuber.