Lehre
Schwerpunkte in der Lehre
Der Lehrstuhl für Mikrobiologie ist in vielfältiger Weise in der Ausbildung von Ärzten, Medizininformatikern und Hebammen engagiert. Generell wird großer Wert auf die Vermittlung praxisrelevanter Inhalte gelegt – für die meisten Ärzte sind Kenntnisse in Diagnostik und Therapie relevanter als mikrobiologisches Expertenwisse bezüglich der verschiedenen Laborverfahren. Die Kooperation zwischen Klinik und Labor ist integraler Bestandteil der vermittelten Inhalte.
Herzstück der klinisch-mikrobiologischen Medizinerausbildung ist das mikrobiologische Praktikum und die dazu begleitenden Vorlesungen im Modul „Kontakt“ des 3. Semesters. Insbesondere im Praktikum wird Wert auf die eigenständige Erarbeitung der Inhalte und somit die Schulung logischen, folgerichtigen Denkens gelegt – daher ist dieses Praktikum grundsätzlich anders aufgebaut als die meisten anderen mikrobiologischen Praktika in Deutschland. Anhand von 4 Krankheitsentitäten (Haut- und Weichgewebsinfektionen, Atemwegsinfektionen, Sepsis und Harnwegsinfektionen) werden die Vorgänge im mikrobiologischen Routinelabor nachgebildet. Die Studierenden bekommen eine Kasuistik und eine dazu passende mikrobiologische Probe, wie sie auch ins echte Labor hätte eingesandt werden können. Am übernächsten Praktikumstag sollen die Studierenden den Erreger identifiziert und eine Antibiotika-Resistenztestung vorgenommen haben – welche Untersuchungen und Verfahren hierzu notwendig sind, entscheiden die Studierenden selbst und sie führen die Untersuchungen dann ganz eigenständig durch. Hierfür wird ein Skript mit Beschreibung aller gängigen mikrobiologischen Methoden zur Verfügung gestellt; mit speziellen Techniken können sich die Studierenden anhand von Filmen, die die praktische Durchführung zeigen, vorab vertraut machen. Die Bearbeitung eines Themas nimmt also mindestens drei Praktikumstage in Anspruch, so dass Arbeiten zu verschiedenen Themen ineinander verschachtelt werden müssen – dies schult die eigenständige Arbeitsorganisation und effizientes Arbeiten. Jeder Themenkomplex wird durch Fallvorstellung und eine Diskussion der Ergebnisse mit den Lehrpersonen abgeschlossen. Aufgrund dieser Eigenständigkeit der Studierenden wird das Praktikum von den Studierenden regelmäßig als „Highlight des bisherigen Studiums“ evaluiert.
Tag 1 |
Tag 2 |
Tag 3 |
Tag 4 |
Tag 5 |
Tag 6 |
Tag 7 |
Einführung Medien und Gramfärbung |
Haut-/Weichgewebsinfektionen II Erregeridentifizierung |
Haut-/Weichgewebsinfektionen III |
Pneumonie III |
Sepsis III Erregeridentifizierung |
Sepsis III Antibiogramm |
Urine III Erregeridentifizierung Antibiogramm |
Haut- /Weichgewebsinfektionen I Materialanlage |
Hautflora B |
Pneumonie II Erregeridentifizierung |
Sepsis I Materialanlage |
Urine I Materialanlage |
Urine II Keimzahl, Anlage Identifizierung + Antibiogramm |
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Hautflora A |
Pneumonie I Materialanlage |
Rachenflora A |
Rachenflora B |
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Ablauf mikrobiologisches Praktikum im Studiengang „Humanmedizin“
Virologische Inhalte werden in den verschiedenen klinischen Modulen koordiniert mit den Inhalten der einzelnen Kliniken vermittelt. Im 5. Semester erfolgt im Modul anhand der Vorlesung „Systematik der Viren“ eine Einführung in die Virologie, spezielle Vorlesungen zu respiratorischen und neurotropen Viren folgen in den entsprechenden klinischen Modulen.
Im wissenschaftlichen Longitudinalkurs wird im Seminar „Rationale Antibiotikatherapie“ die aktuelle Leitlinie zur Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie kritisch diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit der dort gemachten Empfehlungen zur Antibiotikatherapie.
Die klinische Ausbildung wird abgerundet durch das gemeinsam mit der 3. Medizinischen Klinik angebotene Wahlfach „Klinische Mikrobiologie und Infektiologie“ für alle Semester des zweiten Studienabschnittes. Hier werden, teilweise unter Beteiligung weiterer Fachbereiche wie der Pädiatrie oder der Herzchirurgie, in Kleingruppen gemeinsam spezielle praxisrelevante Fälle diskutiert, um fortgeschrittenes klinisch-mikrobiologische und infektiologische Denkweisen zu vermitteln.
Ein weiteres Highlight ist das wissenschaftliche Blockpraktikum „Experimentelle Immunologie“ im 6. Semester, das aufgrund der wissenschaftlichen Ausrichtung ebenfalls vom Lehrstuhl Mikrobiologie angeboten wird. Hier wird – in einer sehr kleinen Gruppe – eigenständig die Durchführung modernster immunologischer Methoden wie Durchflußzytometrie, ELISPOT-Assays und Viruskultur erlernt.
Im wissenschaftlichen Blockpraktikum des 8. Semesters bekommen die Studierenden bereits kleine experimentelle Projekte zur eigenen Bearbeitung zugewiesen.
Ergänzt werden die wissenschaftlichen Blockpraktika durch das Wahlfach „Hypothesenentwicklung in der infektionsimmunologischen Forschung“. Anhand praktischer und medizinisch relevanter Beispiele wird einerseits infektionsimmunologisches Wissen, andererseits aber auch der Prozess der wissenschaftlichen Tätigkeit - ausgehend von einer Beobachtung über die Formulierung einer Hypothese bis zur experimentellen Bearbeitung - erarbeitet.
Im Modul „Mikrobiologie, Virologie und Hygiene“ ist der Lehrstuhl Mikrobiologie für die mikrobiologischen und virologischen Inhalte zuständig. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den anderen beteiligten Partnern aus Infektiologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie und Krankenhaushygiene. Die Lehrveranstaltungen im Seminar- oder Vorlesungsformat werden durch ein mikrobiologisches Laborpraktikum ergänzt, das konzeptionell an das Praktikum der Humanmedizin angelehnt ist, aber eine zusätzliche Veranstaltung zur Messung der Antikörperantwort auf eine Virusinfektion (Messung des eigenen Röteln-Antikörpertiters) beinhaltet.
Tag 1 |
Tag 2 |
Tag 3 |
Tag 4 |
Tag 5 |
Tag 6 |
Einführung Medien und Gramfärbung |
Haut-/Weichgewebsinfektionen II Erregeridentifizierung |
Haut-/Weichgewebsinfektionen III |
Sepsis II
Erregeridentifizierung |
Serologie I |
Serologie II |
Haut- /Weichgewebsinfektionen I Materialanlage |
Hautflora B |
Sepsis I
Materialanlage |
Harnwegsinfektionen I
Materialanlage |
Sepsis III
Antibiogramm |
Harnwegsinfektionen III
Erregeridentifizierung
Antibiogramme |
Hautflora A |
Harnwegsinfektionen II
Keimzahl, Anlage Identifizierung |
Ablauf mikrobiologisches Praktikum im Studiengang "Hebammenwissenschaften"
Im Bachelorstudiengang „Medizininformatik“ halten wir Vorlesungen in den Modulen „Grundlagen der Medizin“ zur Einführung in die Virologie, Einführung in die Mikrobiologie, Antibiotika und Antibiotika-Resistenzen. Außerdem findet anhand der (technisch ausgerichteten) Vorlesung „Durchflußzytometrie“ eine Einführung in diese wissenschaftlich wichtige Methode statt.
Lehrveranstaltungen
Humanmedizin - klinisches Curriculum |
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Semester |
Modul |
Format |
Titel |
3 |
Kontakt |
Vorlesung |
Einführung in die Mikrobiologie |
Antibiotika |
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Antibiotika-Resistenzen |
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Atemwegsinfektionen |
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Gastrointestinale Infektionen |
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Haut- und Weichgewebsinfektionen |
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Meningitis |
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Sepsis und andere Blutstrominfektionen |
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Tuberkulose und nicht-tuberkulöse Mycobakterien |
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Urogenitale Infektionen |
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Praktikum |
Einführung, Medien, Gramfärbung |
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Haut- und Weichgewebsinfektionen |
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Pneumonie/respiratorische Infektionen |
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Sepsis |
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Urine |
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5 |
Pathomechanismen, Submodul infektiös |
Vorlesung |
Systematik der Viren |
6 |
Allgemeine Medizin |
Vorlesung |
Virale Erreger von Atemwegserkrankungen |
wissenschaftlicher Longitudinalkurs |
Seminar |
Rationale Antibiotikatherapie anhand der Leitlinie „Ambulant erworbene Pneumonie“ |
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8 |
Nervensystem und Psyche |
Vorlesung |
Neurotrope Viren |
5-10 |
Wahlfach "Klinische Mikrobiologie und Infektiologie" |
Online plus Seminar |
Antiinfektiva und rationale AB-Therapie |
Endocarditis weitergedacht (gemeinsam mit der Klnik für Herz- und Thoraxchirurgie) |
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Knochen- und Endoprotheseninfektionen |
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Komplexe ZNS-Infektionen (gemeinsam mit der Neuropädiatrie) |
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Therapie multiresistenter Erreger |
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Humanmedizin - wissenschaftliches Curriculum |
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6-8 |
Wissenschaftliches Blockpraktikum |
Praktikum |
PBMC-Isolation und -stimulation aus peripherem Blut |
Durchflußzytometrie |
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ELISPOT |
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Stimulation und durchflußzytometrische Charakterisierung antigenspezifischer T-Zellen |
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Messung von Zytokinen und Chemokinen bei einer Immunreaktion (einzeln und Multiplex) |
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Isolation von Monozyten mittels MACS (Magnetic Activated Cell Sorting) |
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Stimulation von Monozyten |
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Messung von Phagozytose |
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5-10 |
Wahlfach "Hypothesenentwicklung in der infektionsimmunologischen Forschung" |
Online plus Seminar |
Hypothesen in der Infektionsimmunologie |
Adaptive Immunität |
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Angeborene Immunität |
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Rationale Impfstoff-Entwicklung |
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Tuberkulose-Impfstoff-Entwicklung |
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Adoptive Transfertherapie |
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Immunmonitoring bei Pilzinfektionen |
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Checkpoint Inhibition/Stimulation |
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Parasitäre Infektionen |
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Next Generation Sequencing/CRISPR |
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Hebammenwissenschaften |
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Semester |
Modul |
Format |
Titel |
2 |
Mikrobiologie, Virologie und Hygiene |
Seminar |
Einführung in die Bakteriologie |
Einführung in die Antibiotika |
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Haut- und Weichgewebsinfektionen aus Sicht der Mikrobiologie |
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Sepsis aus Sicht der Mikrobiologie |
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Urogenitale Infektionen aus Sicht der Mikrobiologie |
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Einführung in die Virologie |
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Immunologie: Angeborenes Immunsystem |
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Immunologie: Adaptives Immunsystem |
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Impfpräventable Erkrankungen im Kindesalter aus Sicht der Mikrobiologie und Virologie |
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Praktikum |
Einführung, Medien und Gramfärbung |
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Haut- und Weichgewebsinfektionen |
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Sepsis |
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Harnwegsinfektionen |
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Serologie |
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Medizininformatik |
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Semester |
Modul |
Format |
Titel |
1 |
Grundlagen der Medizin 1 |
Vorlesung |
Einführung in die Mikrobiologie |
Einführung in die Virologie |
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2 |
Grundlagen der Medizin 2 |
Vorlesung |
Biosensoren am Beispiel Durchflußzytometrie |
3 |
Grundlagen der Medizin 3 |
Vorlesung |
Antibiotika |
Antibiotika-Resistenzen |