Vortrag und Konzert „Etlich Liedlein zu singen oder uff der Orgeln und Lauten zu schlagen“
Am Donnerstag, 22. März 2018, 19:00 Uhr Im Orff-Zentrum München
Vortrag und Konzert
„Etlich Liedlein zu singen oder uff der Orgeln und Lauten zu schlagen“
Am Donnerstag, 22. März 2018, 19:00 Uhr
Im Orff-Zentrum München
Im Rahmen der Musikwissenschaftlichen Tagung
„Etlich Liedlein zu singen oder uff der Orgeln und Lauten zu schlagen“
Stimmbücher und Tabulaturen aus dem 16. und 17. Jahrhundert
in der Bayerischen Staatsbibliothek
Am 22. und 23. März 2018
Begrüßung
DR. THOMAS RÖSCH, Orff-Zentrum
Vortrag
PD DR. CHRISTOFF PAULUS, Ludwig-Maximilians-Universität München:
>>Der Dietrich des Jörg Bettenpock oder:
Bürgerpracht und lange Finger<<
„Hätt’ ich Augsburgs Pracht...“ Schon für Zeitgenossen des 16. Jahrhunderts war die Metropole am Lech eine „goldene Stadt“.
Doch was machte sie dazu? Der Vortrag spürte den Parametern bürgerlicher Kultur zur Renaissancezeit nach, beleuchtete Facetten des gesellschaftlichen Lebens, verlieh aber auch denen eine Stimme, die ebenfalls vom sprichwörtlichen Reichtum Augsburgs angelockt worden sind: den Dieben.
Konzert
ALFRED GROSS, Cembalo
>>Süddeutsche Tastenmusik der Renaissance als Wiege der Klaviermusik<<
Im Anschluss an das Konzert ludt das Orff-Zentrum zu einem kleinen Empfang in der Bibliothek.
Konzert-Programm
Hans Kotter (um 1480/85- 1541) Präludium in fa
Heinrich Isaac (um 1450-1517) Fille vous avez
Paul Hofhaimer (1459 – 1537) Nach Willen dein
Ludwig Senfl (um 1490 – 1543) Wohlauff, wohlauff an Bodensee
Heinrich Isaac Innsbruck, ich muss dich lassen
Hans Kotter Prooemium in re
Heinrich Isaac La Morra
Tristitia vestra
Hans Kotter Spanieler
Leonhard Kleber (um 1495-1556) Preambalum in ut
Hans Buchner (1483-1538) Fortuna in ut
Anonym Ave sanctissima
Leonhard Kleber Preambalon in re
Paul Hofhaimer Tanndernack in la
Leonhard Kleber Preambalum in sol b molle
Anonym Galliarda
Ivo de Vento (1543/45 – 1575) Der Liendel alle Tag
Lauf mein lieber Liendel
Orlando di Lasso (1532-1594) Bonjour mon Coeur
Anonym Gagliarda Terza
Leonhard Lechner (1553-1606) Acht Spruchmotetten
1. Alles auf Erden stets mit Gefährdendes
Falls sich wendet hin und her ländet.
2. Heint frisch, wohlmächtig, g’sund, schön und prächtig, morgen verdorben, tot und gestorben...
3. Wenn sich erschwinget das Glück, dir g’linget, tu nit drauf bauen ihm z’viel zu vertrauen.
4. Was jetzt im Laufen, liegt bald zu Haufen, das kann sich schicken, all Augenblicken.
5. Weil dann so unstet dies Schiff der Welt geht so lasst uns denken wohin zu lenken.
6. Wir wöllen kehren zu Gott, dem Herren, uns seim G’fallen richten in allem.
7. Sein Gnad und Güte wird uns behüten, trösten, entbinden uns von unsern Sünden.
8. Nach diesen Leiden, er ewig Freuden uns schenkt unfehlig. Dann sind wir selig.
PD Dr. Christof Paulus studierte Deutsch, Geschichte, Latein und Griechisch in München und in Rom. 2005 erfolgte die Promotion, 2007 legte er das zweite Staatsexamen für das gymnasiale Lehramt ab. Nach der Habilitation 2012 erhielt er die venia legendi in Mittelalterlicher Geschichte und Landesgeschichte. Er war Lehrbeauftragter und zwischen 2011 und 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2013 übernahm er die Vertretung des Lehrstuhls für die Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2016 ist er abgeordnet an das Haus der Bayerischen Geschichte in Augsburg, wirkt aber weiterhin als Dozent in München.
Für seine Dissertation wurde er 2006 mit dem Michael-Doeberl-Preis, für seine Habilitation 2014 mit dem Max-Spindler-Preis ausgezeichnet.
Alfred Gross studierte Schulmusik, Musikwissenschaft und Kirchenmusik (A) in Saarbrücken. Er setzte seine Studien als Cembaloschüler von Don Franklin (Pittsburgh/USA) und bei dem legendären Amsterdamer Cembalisten Gustav Leonhardt (+) fort. Konzerte führten ihn als Cembalist und Fortepianospieler in viele europäische Länder und in die USA. CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren die Tätigkeit. Der in Reutlingen lebende Cembalist unterrichtete sein Instrument an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen, im Studium Generale der Universität Tübingen und an der Musikhochschule Stuttgart. Heute kann er sich frei von unterrichtlichen Verpflichtungen ganz dem Spiel der historischen Tasteninstrumente widmen.