1. Internationales Johann-Andreas-Stein Symposium Augsburg
10.5.18, 14-17 Uhr und 11.5.18, 10-15 Uhr Augsburger Rathaus
„die besten Fortepianos, die man kennt.“
Johann Andreas Stein und das frühe Fortepiano
Neben Leopold Mozart bedeutet so der Name Johann Andreas Stein einen buchtäblichen Meilenstein im Musikleben des 18. Jahrhunderts.
Seit der Zeit der Renaissance war der Instrumentenbau in Augsburg beheimatet, der hier ansässige Instrumentenbauer Johann Andreas Stein (1728-1792) stand in einer langen Tradition und baute so z.B. 1756 eine große Orgel für die Barfüßerkirche.
Im Anschluss daran widmete er sich überwiegend dem Bau besaiteter Tasteninstrumente und Erfindungen zu deren Verbesserung. Die von ihm entwickelte Klaviermechanik mit der so genannten Auslösung (von W.A. Mozart anlässlich seines Besuches im Herbst 1777 gerühmt) verschaffte dem Hammerklavier den Durchbruch, da dem Spieler mit ihr erstmals eine weitest gehende Kontrolle über den Anschlag gegeben war.
Steins Erfindung fand nicht zuletzt über seine zahlreichen Schüler (Schenck, Schiedmayer und besonders die eigene Tochter Nanette) rasche Verbreitung. Mit der Niederlassung von Anton Walter und dem Umzug von Nanette Stein mit ihrem Mann Johann Andreas Streicher nach Wien etablierte sich die in Augsburg entwickelte Mechanik mit den Modifikationen durch Anton Walter im Zentrum der europäischen Kompositionsgeschichte für das Klavier der Wiener Klassik.
Das Leopold Mozart Zentrum steht in engem Kontakt mit der Werkstatt des Greifenberger Instituts für Musikinstrumentenkunde, an dem unlängst Repliken von drei Instrumenten hergestellt wurden, über die sich die Entwicklung des frühen Fortepianos zeigen lässt. Im Stein Symposium wurden diese drei Instrumente einem breiten Publikum vorgestellt um die Entwicklung des Fortepianos im späten 18. Jahrhundert zu dokumentieren.
Zusätzlich geboten wurde ein vierter Hammerflügel aus der Werkstatt von Robert Browen (Oberndorf b. Salzburg), Kopie eines Anton-Walter-Flügels, die vom Leopold-Mozart-Zentrum angekauft wurde.
Prof. Christoph Hammer weihte das Instrument in seinem Konzert um 17:30 Uhr ein.
Programm
1. INTERNATIONALES JOHANN-ANDREAS-STEIN SYMPOSIUM AUGSBURG
10. Mai 2018
14.00-14.15 Begrüßung/Einführung
14.15-14.45 Katharina Preller, M.A.
Klavier-Klangideale vor Stein:
Ein „Pandaleon-Clavecin“ seines
Lehrmeisters Franz Jakob Spath
14.45-15.15 Vorführung Replica Tannheimer Flügel
und Diskussion
15.15 Pause
15.45-16.15 Dr. Michael Latcham
A chronology for the work of Johann
Andreas Stein
16.15-17.00 Helmut Balk
Ein süddeutscher Hammerflügel aus
der Zeit vor 1800: Instrument und
Kontext
16.45-17.00 Vorführung Replica Flügel
Umkreis Johann Andreas Stein
und Diskussion
17.30-19.00 Prof. Christoph Hammer
Inaugurationskonzert und Vorstellung
des neues Hammerflügels am
Leopold-Mozart-Zentrum
(Replica Anton Walter ca. 1780,
erbaut von Robert Brown)
11. Mai 2018
10.00-10.30 PD Dr. Erich Tremmel
Modell- und Schulenbildung im
Klavierbau
10.30-11.00 Dr. Margaret Madelung
Dokumentation und Nachbau
Historischer Tasteninstrumente:
Fragen zum Einsatz von Datenbanken
und Handwerk
11.00-11.30 Vorführung Replica Anton
Walter Flügel und Diskussion
11.30 Pause
12.00-12.30 Prof. Dr. Christopher Clarke
A Reconstruction of the 1769
Poli-Toni-Clavichord
12.30-13.00 Prof. Dr. Franz Körndle
Mythos Stein-Orgel in der
Augsburger Barfüßerkirche
13.00 Mittagspause
14.00 „Sonata a 3“ – Musikalischer
Abschluss mit 3 Clavieren
Musikalische Präsentationen und Mitwirkung
am „Musikalischen Abschluss“:
Prof. Christoph Hammer, Varvara Manukyan,
Prof. Costantino Mastroprimiano, Ella Sevskaya