Beschreibung des Projekts LeHet
Grundidee
Heterogenität im Bildungssystem zeigt sich in verschiedenen Ausprägungen und ist mit großen Herausforderungen für Lehrkräfte verbunden. Übergeordnetes Ziel des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der » Qualitätsoffensive Lehrerbildung« geförderten Projekts Lehrerprofessionalität im Umgang mit Heterogenität (LeHet) ist es, künftige Lehrer*innen so gut wie möglich auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Grundlagen sind ein breites Heterogenitätsverständnis sowie ein darauf aufbauendes theoretisches Modell der Lehrerkompetenzen zum Umgang mit Heterogenität, das fünf Kompetenzbereiche ausweist: (A) Adaptives Unterrichten auf Grundlage der Lernvoraussetzungen der Schüler*innen, (B) individuelle Beratung und Förderung, (C) Einsatz und Analyse von Bildungsmedien, (D) Sprachbildung, Sprachförderung und Mehrsprachigkeit sowie (Q) Stärkung der Ressourcen beim Umgang mit heterogenitätsbezogenen Belastungen.
Ziele
- Zentrales Ziel des Projekts LeHet ist die nachhaltige Weiterentwicklung der Lehrer*innenbildung an der Universität Augsburg, hin zu einer umfassenden und effektiven Förderung der Professionalität angehender Lehrer*innen im Umgang mit Heterogenität. Konkret sollen das hierfür nötige Professionswissen und dazu passende Überzeugungen gefördert werden.
- Mit dieser Zielsetzung geht eine Implementierung aktueller Forschungsergebnisse zur Heterogenität in entsprechende Lehr-Lernangebote und eine stärkere Kooperation und Vernetzung von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Bildungswissenschaft einher.
- Weiter wird eine bessere Vernetzung der drei Phasen der Lehrer*innenbildung durch aufeinander abgestimmte Lehr-Lernangebote angestrebt. Dies ist wiederum mit einer Weiterentwicklung praxisnaher Forschung, u.a. bei der gezielten Förderung von Qualifikationsarbeiten erfahrener Lehrer*innen verbunden.
- Durch die Entwicklung und Etablierung des »Kompetenznetzwerks Heterogenität in der Schule« wird die Kooperation der Universität mit Schulen und Institutionen der Lehrer*innenfortbildung strukturell verbessert werden.
- Das Vorhaben führt insgesamt zu einer klaren Profilierung der Augsburger Lehrer*innen*bildung im Bereich »Heterogenität in der Schule« und trägt maßgeblich zu ihrer Qualitätsentwicklung – auch über die entwickelten Lehr-Lernangebote hinaus – bei.
Schwerpunkte
Vor dem Hintergrund der dargelegten Ziele und dem Gegenstandsbereich der Heterogenität werden umfangreiche, zueinander kompatible, fachübergreifende und fachspezifische Lehr-Lernangebote entwickelt und in das reguläre Studienangebot nachhaltig implementiert.
Professionelle Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität werden im Rahmen des Projekts in folgenden Kompetenzbereichen gefördert:
Kompetenzbereich A: Adaptives Unterrichten auf Grundlage der Lernvoraussetzungen der Schüler*innen
Als Inhalte innerhalb dieses Kompetenzbereichs werden beispielsweise die fachübergreifende und fachspezifische Diagnose von Lernvoraussetzungen im Unterricht sowie die Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen des adaptiven Unterrichtens und des individuellen Lernens thematisiert.
Kompetenzbereich B: Individuelle Beratung und Förderung
Der Kompetenzbereich B setzt den inhaltlichen Fokus auf verschiedene Ansätze der Lernberatung und Lernförderung, das Erkennen von besonderen Lern-und Leistungskonstellationen bei Schüler*innen sowie auch auf eine individuelle Beratung und Förderung von Schüler*innen mit besonderen Lern-und Leistungskonstellationen.
Kompetenzbereich C: Einsatz und Analyse von Bildungsmedien
Schwerpunkt innerhalb des Kompetenzbereichs sind die Mediensozialisation und -erziehung, die Analyse und Evaluation von Bildungsmedien sowie die entsprechende Gestaltung von Lernumgebungen mit Bildungsmedien in den einzelnen Fächern.
Kompetenzbereich D: Sprachbildung und Sprachförderung
Innerhalb des Kompetenzbereichs D werden verschiedene fachübergreifende und fachdidaktische Konzepte der Sprachbildung und Sprachförderung behandelt.
Kompetenzbereich Q: Stärkung der Ressourcen beim Umgang mit heterogenitätsbezogenen Belastungen
Zentrale Arbeitsschwerpunkte des Kompetenzbereichs Q sind: Bausteine zum Umgang mit heterogenitätsbezogenen Belastungen, Lehr-Lernkonzepte für Studierende und Studienreferendare, Lehrerfortbildungen zum Umgang mit heterogenitätsbezogenen Belastungen.
Gestaltungsprinzipien
Die Ausgestaltung aller im Projekt angesiedelten Lehr-Lernangebote orientiert sich an für die Lehrer*innenbildung und den Gegenstandsbereich der Heterogenität zielführenden Gestaltungsprinzipien und -merkmalen. Hierzu zählen insbesondere eine
- starke Verknüpfung des derzeitigen Lern- und späteren Handlungsfeldes,
- methodisch sinnvoll ausgestaltete Unterstützung der Studierenden bei der angemessenen Reflexion ihres Wissens und ihrer Überzeugungen sowie
- enge Verzahnung von Fachdidaktik, Fach- und Bildungswissenschaft.
Konkretisiert wird dies durch folgende Gestaltungsmerkmale in den im Projekt angesiedelten Lehr-Lernangeboten:
- Verwendung von gezielt generierten Unterrichtsvideos (Videovignetten) zum situierten Lernen anhand von realen Unterrichtsprozessen,
- Gestaltung und Durchführung gemeinsamer Lehr-Lernangebote für Studierende und Lehrende zur Vernetzung akademischer und schulpraktischer Perspektiven,
- Tandemlehre von Universitätsdozierenden und Seminarrektor*innen bzw. Lehrerfortbildner*innen zur Zusammenführung verschiedener Expertisen und Perspektiven,
- Forschendes Lernen als Leitprinzip zur Ausgestaltung der Lehr-Lernangebote,
- Implementierung von zumindest zwei der drei Perspektiven von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Bildungswissenschaft auf organisatorischer Ebene (beteiligte Personen) und inhaltlicher Ebene (Auswahl der Inhalte) in die Lehr-Lernangebote.
Ergebnisse
Auf der Seite des Projektträgers haben wir Ergebnisse zusammengetragen: