Christiane Seger
Das Studium der Sozialwissenschaften hat mich vor allem gelehrt, mich schnell in neue, komplexe Kontexte einzudenken. Dabei hat auch das Lesen unzähliger Texte und das Schreiben von Hausarbeiten geholfen, das mir jetzt für Projektberichte und -Anträge sehr hilft. In gewisser Weise bringt man sich während des Studiums auch selbst die Basis-Projektmanagement-Skills bei, ohne es zu merken.

Christiane Seger
Managerin Strategic Projects bei acatech – Akademie der Technikwissenschaften

Wichtige Karriereschritte

 

Seit 2022:         Managerin Strategic Projects bei acatech – Akademie der Technikwissenschaften

2021 - 2022:      Projektmanagerin bei Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

2021:                 3 Monate Praktikum bei Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

2018 - 2021:     Studium Sozialwissenschaften (Master) an der Uni Augsburg

2018:                 6 Monate Werkstudentin bei Ärzte der Welt e.V.

2017 - 2018:     Werkstudentin bei Münchner Marketing Manufaktur

2017:                 3 Monate Praktikum im Auswärtigen Amt, Deutsche Botschaft Südafrika

2015 - 2017:     Werkstudentin bei Zooplus AG

2014 - 2017:     Bachelor Ethnologie an der LMU München

2013:                Praktikum bei ProSiebenSat.1 Media GmbH

Interview vom 14.08.2023

Frau Seger, Sie sind als Managerin Strategic Projects bei der acatech-Akademie der Technikwissenschaften im Projekt "Datenraum Kultur" tätig. Würden Sie bitte kurz beschreiben, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht und welche Aufgaben dazu gehören?

Mein Arbeitsalltag sieht jeden Tag ein bisschen anders aus: Neben den vielen Terminen und deren inhaltlicher Vorbereitung arbeite ich stark strategisch. Das bedeutet, dass unser Team regelmäßig zusammenkommt, um in Workshops zu überlegen, welche nächsten Schritte wir gehen, damit das Projekt Erfolg hat. Zudem arbeiten wir mit vielen Projektpartnern und Gremien, sodass wir immer wieder nach Berlin oder andere Städte reisen, um über den Status Quo des Projekts zu berichten.

 

Wie sind Sie zu ihrem aktuellen Beruf gekommen? Was begeistert Sie daran?

Ich habe das Stellenangebot auf LinkedIn gefunden und die strategische Ausrichtung als Projektmanagerin hat mich angesprochen. Zudem begeistert mich es, innovative und zukunftsorientierte Themen mitgestalten zu können – genau das hat die Stelle versprochen.

 

Was sind die 3 wichtigsten Kompetenzen/Softskills, die in ihrem Beruf gefragt sind?
  • Gute Menschenkenntnis (sehr hilfreich im Umgang mit vielen Projektpartnern und politischen Projekten, die Diplomatie erfordern)
  • Belastbarkeit (z.B. Umgang mit Stresssituationen, vielen Terminen und Abgaben)
  • Gute Organisation / Zuverlässigkeit (niemals den Überblick verlieren, d.h. viele to-do-Listen)
Wie hat Sie das Studium auf Ihre jetzige Tätigkeit vorbereitet? Welche Fähigkeiten haben Sie sich zusätzlich aneignen müssen?

Das Studium der Sozialwissenschaften hat mich vor allem gelehrt, mich schnell in neue, komplexe Kontexte einzudenken. Dabei hat auch das Lesen unzähliger Texte und das Schreiben von Hausarbeiten geholfen, das mir jetzt für Projektberichte und -Anträge sehr hilft. In gewisser Weise bringt man sich während des Studiums auch selbst die Basis-Projektmanagement-Skills bei, ohne es zu merken. Wer gut organisiert ist und den Überblick über das Semester behält, hat auch dafür bereits eine gute Grundlage.

Was ich im Studium nicht gelernt habe ist bspw. wie Controlling oder PMO funktionieren. Das habe ich mir teils on the job beigebracht, zu anderen Themen wie Moderation, Excel, etc. habe ich zusätzliche Kurse belegt.

 

Welche Bedeutung hatten Praktika und Nebentätigkeiten für Ihre persönliche Berufsorientierung und Ihre Einstellungschancen? Wann haben Sie diese in Ihr Studium eingebaut?

Ich habe schon früh, bereits vor dem Studium, mein erstes Praktikum absolviert. Damals war ich mir noch sicher, dass ich „irgendwas mit Medien“ machen möchte.

Schlussendlich habe ich etwas anderes studiert und über Praktika verschiedene Bereiche ausprobiert. Mein Fokus lag in den ca. 6 Praktika und Werkstudent:innentätigkeiten meistens auf dem Bereich Kommunikation und PR. Darüber bin ich nach dem Master auch in meine erste Stelle gestartet. Meine Erfahrungen in diesem Bereich haben den Einstieg bestimmt erleichtert.

 

Was war bisher ihr wichtigstes Projekt?

Das an dem ich gerade arbeite – darauf liegt mein Fokus.

 

Würden Sie rückblickend irgendetwas anders machen?

Nein :) - Ich habe gelernt mich nicht entmutigen zu lassen, wenn es mal nicht so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Es gibt nicht nur einen Weg und über Umwege lernt man oftmals spannende und bereichernde Dinge kennen, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte.

Die einzige Sache, der ich ein bisschen nachtrauere ist, dass ich kein Auslandssemester oder -Praktikum im Master gemacht habe. Da ich aber schon über 2 Jahre im Ausland gelebt habe, kann ich das verkraften. Würde es dennoch Jeder:m empfehlen!

 

Welchen Tipp können Sie Studierenden zur Berufsorientierung geben? Wie sind Sie dabei vorgegangen/was hat Ihnen geholfen?

Ich kann hier nur für die Geisteswissenschaften sprechen, aber ich habe mich damals verrückt gemacht, weil ich dachte, dass ich nur mit diesem einem Studium den Job machen kann, den ich damals im Kopf hatte.

So ist es aber nicht – vielmehr würde ich mich auf ein Studium konzentrieren, dass mir Spaß macht und mich inhaltlich begeistert. So macht die Studienzeit Spaß und man eignet sich wichtige Softskills an, die für den späteren Job relevant sind. Excelkurse kann man immer noch zusätzlich an der Uni machen, wenn man glaubt, dass das für den späteren Job wichtig ist.

 

Welche Erfahrungen aus dem Studium sehen Sie rückblickend als die Wertvollsten?

Rückblickend würde ich sagen, dass das Wichtigste ist, nicht zu verkopft an die Sache heranzugehen. Wie schon gesagt, es gibt es nicht nur einen Weg zum Berufsleben, jeder geht dabei seinen ganz eigenen, auch wenn man vielleicht dasselbe wie der:die beste Freund:in studiert. Diesen Weg kann man auch gar nicht zu 100% vorausplanen. Die Zeit während des Studiums sollte man voll ausnutzen – sei mutig, geh‘ ins Ausland, mach ein Praktikum in einer anderen Stadt und in einem anderen Bereich!

 

Mehr über die Person und die Möglichkeit, sich zu vernetzen:  LinkedIn

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