Interview mit Franz Grünwied
Wichtige Karriereschritte
2021 - heute wissenschaftlicher Volontär bei den Kunstsammlungen und Museen Augsburg im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung
2019 - 2021 Praktikum und Ehrenamt bei den Kunstsammlungen und Museen Augsburg im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung
2019 - heute Tätigkeit als Kunst- und Kulturvermittler bei den Kunstsammlungen und Museen Augsburg
2019 Mitwirken beim Umzug des Museumsdepots im Stadtmuseum Aichach
2019 Praktikum beim zehnten internationalen Violinwettbewerb des Leopold-Mozart-Zentrums der Universität Augsburg
2018 Praktikum im Stadtmuseum und Stadtarchiv Aichach
2013 - 2021 Studium der Kunst- und Kulturgeschichte an der Universität Augsburg
2010 - 2012 Studium Musikmanagement und Komposition an der Akademie Deutsche Pop München
Interview vom 10.10.2023
Der Großteil meines Arbeitsalltages findet vor dem Rechner statt. Eine meiner Hauptaufgaben ist das Management des Pools an freiberuflichen Kunst- und Kulturvermittelnden, daher verbringe ich viel Zeit vor Outlook. Im Bereich des Personalmanagements kommen noch die Betreuung der PraktikantInnen und das Begleiten von Bewerbungsgesprächen hinzu.
Neben Korrekturlesetätigkeiten, Recherche und organisatorischen Aufgaben habe ich mehrmals pro Woche Termine mit externen Personen und anderen Abteilungen im Haus.
Bei größeren Sonderausstellungen geht es dann in die konkrete Konzeption von Vermittlungsformaten: dazu zählen das Verfassen von Audioguides, die Konzeption von Handreichungen, Themenführungen etc.
Die Arbeit in der Kunst- und Kulturvermittlung ist sehr breit gefächert und abwechslungsreich.
Die Arbeit im Museum habe ich durch Praktika während meines Studiums kennen- und schätzen gelernt, wodurch ich den Fuß bereits in der Tür für das Volontariat hatte.
Ich freue mich in erster Linie auf die KollegInnen, mit denen sich die Zusammenarbeit sehr angenehm gestaltet. Die generelle Tatsache etwas zu tun, was mir extrem viel Spaß macht und was meiner Meinung nach einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat (und noch mehr haben sollte), nämlich die kulturelle Bildung, motivieren mich, in die Arbeit zu gehen.
Neben der fachlichen- ist die wichtigste Kompetenz meiner Meinung nach die Sozialkompetenz, da Sie im Museum (und vor allem in der Vermittlung) immer mit Menschen zu tun haben.
Ich hatte im Studium den Schwerpunk auf der Musikwissenschaft, habe aber auch Seminare in der Kunstgeschichte, der Klassischen Archäologie und der Europäischen Ethnologie/Volkskunde belegt. Im Fachbereich der Musikwissenschaft habe ich dann meine Bachelor- und Masterarbeit geschrieben.
Das Studium hat mich auf meine jetzige Tätigkeit in erster Linie natürlich fachlich vorbereitet. Gleichzeitig nehme ich vor allem das interdisziplinäre Arbeiten und das schnelle Einarbeiten in fremde Themenbereiche mit. Dies ist vor allem in meinem Fall wichtig, da die Kunstsammlungen einen Verbund von verschiedenen Museen darstellen. Das heißt, Sie müssen sich mehrmals pro Jahr (wir haben circa zwei Dutzend Sonderausstellungen jährlich) schnell in verschiedene und mitunter neue Themen einarbeiten.
Ich würde definitiv wieder Kunst- und Kulturgeschichte studieren, da mich das Studium sehr breit aufgestellt hat.
Praktika und ehrenamtliche Nebentätigkeiten sind gerade im Kulturbereich das Wichtigste überhaupt. Meine Praktika haben mir gezeigt, in welchem Bereich ich arbeiten möchte und in welchem nicht. Außerdem stellen Sie während der Praktika direkt den Kontakt zu potenziell späteren Arbeitgebenden her. Ich konnte den Großteil meiner Praktika im Studium einbringen.
Der Master war für mich ausreichend und die Motivation für eine Promotion einfach nicht hoch genug. Ich würde allerdings nicht nein sagen, sollte ich in Zukunft über ein Thema stolpern, welches mich richtig packt.
Neben zusätzlichen Microsoft Office – Kompetenzen, die ich für meine tägliche Arbeit benötige, waren es zB. steuerrechtliche Dinge, die ich mir nach dem Studium aneignen musste.
Ich sehe mich in einer Festanstellung in einem Museum, idealerweise im Bereich der Vermittlung/Museumspädagogik.
Ich gehe meinen Hobbies nach – treffe Freunde, spiele Videospiele und besuche Konzerte und Ausstellungen. Bei der Arbeit im Kulturbereich können Sie häufig nicht einfach pünktlich zum Feierabend Ihren Stift fallen lassen. Daher ist es extrem wichtig, abschalten zu können.
Mein wichtigster Tipp ist es, Praktika im Studium zu absolvieren. Einerseits stellen Sie so wichtige Kontakte her, gleichzeitig sollten Sie sich an verschiedenen Dingen ausprobieren, um auch zu sehen, was sie vielleicht nicht machen wollen. Seien Sie motiviert und engagiert und tun Sie sich während Ihrer Praktika hervor.
Mehr über die Person und die Möglichkeit, sich zu vernetzen: XING