Interview mit Stefan Reichenberger
Wichtige Karriereschritte
Seit 2019 Koordinator/Bereichsleiter Angebote an Schulenbeim Frère-Roger-Kinderzentrum KJF
2015 bis 2017 Weiterbildung Systemischer Berater
2011 bis 2018 Sozialpädagoge in einer Stütz– und Förderklasse
2004 bis 2010 Magister-Studium der Erziehungswissenschaft an der Universität Augsburg
2001 bis 2004 Studium der Volkswirtschaftslehre
Interview vom 10.05.2022
Herr Reichenberger, Sie sind als Bereichsleiter Angebote an Schulen tätig. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Als Bereichsleiter bin ich derzeit für rund 65 Mitarbeitende in zehn verschiedenen Maßnahmen in Stadt und Landkreis Augsburg verantwortlich. Innerhalb der Maßnahmen stimmen wir uns in regelmäßigen Teambesprechungen ab. Dazu gehört auch die Durchsicht der Berichte sowie das Erstellen und die Weiterentwicklung von Konzepten. Zusätzlich findet ein regelmäßiger Austausch mit unseren Kooperationspartnern, z. B. Schulen, das Landratsamt Augsburg oder die Sozialdienste der Stadt Augsburg, statt. Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Personalsuche, -einstellung und Einarbeitung für die einzelnen Maßnahmen. Zusätzlich bin ich als „insofern erfahrene Fachkraft (ISEF) nach §8a“ innerhalb der Einrichtung tätig. Hinzu kommt die Arbeit in bestimmten Gremien und Arbeitskreisen.
Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Tätigkeit gekommen?
Mein beruflicher Einstieg begann als Sozialpädagoge an einem Förderzentrum. Im Laufe der Jahre konnte ich hier alle notwendigen pädagogischen Methoden kennen lernen, sammelte intensive Erfahrungen in der Arbeit mit den Kindern, Eltern und deren Familien und begann mich mit externen Kooperationspartnern zu vernetzen. Da ich bereits früh Leitungsaufgaben innerhalb des Frère-Roger-Kinderzentrums übernehmen wollte, thematisierte ich dieses Ziel auch in meinen Mitarbeitergesprächen mit meinem Vorgesetzten. Zusätzlich nahm ich am Führungskräfteseminar der KJF Augsburg teil.
Was war der bislang größte, berufliche Erfolg in Ihrem Leben?
Ich denke, es sind eher die vielen kleinen Dinge im beruflichen Alltag, die ich als Erfolgsgeschichten bezeichnen würde. Angefangen von den betreuten Kindern und Jugendlichen in der Stütz- und Förderklasse, die trotz widriger Prognosen einen schulischen Abschluss machen und mit beiden Beinen fest im Leben stehen, bis hin zu Konfliktlösungen im Team oder der Installation und Umsetzung von neuen Jugendhilfemaßnahmen.
Wie hat Ihnen die Weiterbildung "Systemische Beratung" weitergeholfen? Welchen Einfluss hatte diese auf Ihren Berufsalltag?
Die Weiterbildung zum systemischen Berater hat mir sehr geholfen. Neben dem Erlernen von unterschiedlichen Methoden, geht es in erster Linie um eine Haltung. Der Stil der Systemischen Beratung ist üblicherweise indirektiv: Es wird keine Lösung vorgeschlagen. Stattdessen soll die Lösung aus einem Selbstreflexionsprozess des Einzelnen oder der jeweiligen Gruppe entstehen. Gerade in der direkten Arbeit mit den Klient:innen war es für mich als Sozialpädagoge extrem hilfreich, diese als ihre eigenen Experten zu betrachten und sie auf Ihrem Weg zu „begleiten“. Ebenso lassen sich natürlich die systemischen Methoden auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden oder auf Konfliktsituationen übertragen.
Wie wichtig ist die Zugehörigkeit zu einer kirchlichen Gemeinschaft, um bei der KJF Augsburg mitwirken zu können?
Die KJF Augsburg und ihre Einrichtungen und Dienste stehen als Arbeitgeber allen Menschen offen gegenüber - unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Familienstandes. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden die Werte wie z. B. Nächstenliebe, Wertschätzung, Toleranz und Vertrauen mittragen.
Was sind die drei wichtigsten Kompetenzen/Softskills, die in Ihrem Beruf gefragt sind?
· Belastbarkeit
· Kommunikationsfähigkeit
· Organisationsfähigkeit