Press release 47/23 - 15.06.2023

Teddy im Krankenhaus

Am 17. Juni behandeln Medizinstudierende der Universität Augsburg Kuscheltiere und Puppen

Um Kindern die Angst vor Arzt- oder Klinikbesuchen zu nehmen, organisieren Studierende am Medizinfakultäten traditionell Puppen- und Plüschtierkliniken. In Augsburg findet das zweite Teddybärkrankenhaus der Medizinischen Fakultät diesen Samstag, 17. Juni 2023, statt. In diesem Jahr behandeln erstmals auch Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie des Universitätsklinikums.

 

Die Kuscheltierdocs behandeln ihre plüschigen Patienten gemeinsam mit den Kindern. © University of Augsburg

Teddy, Kuschel-Dino, Baby-Puppe – es sind ungewöhnliche Patienten, die am kommenden Samstag die Sprechstunde der Medizinischen Fakultät besuchen werden. Die Kuscheltiere haben verdrehte Beinchen oder Bauchweh und kommen in Begleitung ihrer kleinen Besitzerinnen und Besitzer. Im Teddybärkrankenhaus, dass die Augsburger Medizinstudierenden in Eigenregie organisieren und durchführen, werden Kinder spielerisch an den Besuch bei Ärztin, Arzt oder im Krankenhaus herangeführt.
Das Angebot richtet sich an jüngere Kinder, vor allem im Vorschulalter. Sie überlegen im Vorfeld was ihren kleinen Freunden fehlen könnte: Zum Beispiel Bauchschmerzen, Erkältung oder ein verrenktes Beinchen. Studierende der Humanmedizin untersuchen und versorgen die Fellfreunde und nehmen sich dabei so viel Zeit wie bei einem richtigen Arztbesuch: inklusive Anmeldung, Warteraum, Behandlungszimmer und Apotheke. Eine Behandlung dauert dabei zwischen 10 und 30 Minuten. Alle Mitwirkenden wurden im Umgang mit Kindern geschult.

Spaß und Lerneffekt

Rebekka Krim aus dem Orga-Team der Teddybärklinik: „Es ist total wichtig, Kinder möglichst früh abzuholen und ihnen spielerisch mitzugeben, dass Arztbesuche nicht schlimm sein müssen. Klar kann es mal weh tun, aber ärztliche Behandlung ist eben wichtig und Ärztinnen und Ärzten kann man vertrauen. Bei unserer letzten Kuscheltiersprechstunde 2022 bekamen wir tolles Feedback von Kindern und Eltern und es ist einfach immer wieder schön zu sehen, wie begeistert die Kinder ihre Kuscheltiere in Verbandmaterial und Pflaster einpacken. Selbst schüchterne Kinder sind dann aufgetaut.“
Auch die Medizinstudierenden ziehen, neben Spaß, einen Mehrwert aus der Aktion. Durch die Arbeit mit den kleinen Patienten und Patientinnen erweitern sie ihre kommunikativen und emphatischen Fähigkeiten. Die Vorbereitungen forderte Kenntnisse in Projektmanagement und Veranstaltungsorganisation. Auch Sponsorenakquise war Teil der Vorbereitung: Das Teddybär-Krankenhaus wird von Sponsoren und Partnerorganisationen mit Verbandsmaterial, Mal- und Spielsachen oder auch „Arzneimitteln“ in Form von Süßem unterstützt.

Interdisziplinäre Rundumversorgung

Im vergangenen Jahr fand die erste Tedddybärklinik der Augsburger Medizinistudierenden statt. Neu ist in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit den angehenden Physiotherapeutinnen und -therapeuten der Akademie für Gesundheitsberufe des Universitätsklinikums Augsburg. Kuschel-T-Rex und Elsa-Puppe können nun auch mit Krankengymnastik versorgt werden.
„Es gibt ja sogar einen Tedddybärklinik-Kongress, auf dem wir uns austauschen. Dort haben wir mitbekommen, dass viele Standorte interprofessionell arbeiten und freuen uns nun sehr, dass die Physiotherapieschülerinnen und -schüler uns unterstützen“, sagt Rebekka Prim.
Teddybär-Krankenhäuser gibt es seit 2000 in Deutschland. Sie sind mittlerweile Tradition an allen medizinführenden Universitäten. Ursprünglich ist das ehrenamtliche Projekt in den neunziger Jahren in Skandinavien entstanden und wird seitdem weltweit von Studierenden der Humanmedizin durchgeführt. Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich das Debüt des Teddybär-Krankenhauses in Augsburg verzögert. Die Veranstaltung ist jährlich geplant.

Informationen zur Veranstaltung

Die Sprechstunde im Teddybär-Krankenhaus ist kostenfrei und ohne Anmeldung für Kinder jeder Altersstufe, insbesondere Vorschul- und Kindergartenkinder, offen. Das Teddybärkrankenhaus öffnet am Samstag, 17. Juni von 9 bis 13 Uhr. Die Behandlungen finden im Gebäude der Stiftung Bunter Kreis in der Stenglinstr. 2, nahe des Universitätsklinikums statt. Vor Ort wird es eine Wegbeschilderung geben.

 

Medienkontakt

Corina Härning
Deputy Media Officer
Communications and Media Relations

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