Prof. Dr. Elias Wagner, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, wechselt zum 01. September in die Universitätsmedizin nach Augsburg.

Psychische Gesundheit erhöht die Lebensqualität und führt zu mehr Freude im sozialen Zusammenleben. Allerdings entwickelt jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens eine relevante psychische Störung. Psychische Erkrankungen gehören damit zu den häufigsten Erkrankungen. Im Rahmen der Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen entsteht an der Universität Augsburg ein klinisch-wissenschaftlicher Schwerpunkt für Verfahren der evidenzbasierten Medizin im Fach Psychiatrie und Psychotherapie. Damit verbunden ist die Leitung der Sektion für Evidenzbasierte Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Augsburg.

„Mit Herrn Prof. Wagner konnten wir eine exzellente Persönlichkeit im Bereich der Evidenzbasierten Psychiatrie und Psychotherapie gewinnen. Er verfügt über ein hohes Maß an wissenschaftlicher Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung von klinischen Studien“ freut sich die Dekanin der Medizinischen Fakultät, Prof. Martina Kadmon. Dabei steht das Fachgebiet der Psychiatrie aktuell vor enormen Herausforderungen. „Psychische Erkrankungen gehören zu den belastendsten für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Sie sind oftmals nur schwer zu diagnostizieren und im schlechtesten Fall bleiben Behandlungen vage. Daher ist es besonders wichtig – wenn wir mit evidenzbasierten Verfahren neue Empfehlungen und Algorithmen zur Verbesserung der Versorgung generieren wollen – auch ein besseres Verständnis sämtlicher krankheitsspezifischer Merkmale und Besonderheiten von psychischen Erkrankungen zu erlangen“ erklärt Wagner.

Innovatives Lehrkonzept

Neben der Forschung setzt Wagner auf ein innovatives Lehrkonzept: „Gute Lehre bedeutet für mich, den Studierenden auf Augenhöhe zu begegnen und sie für das Fach zu begeistern. Ich bin der Überzeugung, dass es besonders für das Fach Psychiatrie wichtig ist, auf innovative Formate zu setzen.“ Für ihn bedeutet das vor allem, dem eklatanten Nachwuchsmangel zu begegnen, indem er früh Studierende für sein Fach gewinnt. Seine Begeisterung für die studentische Lehre mit digitalen Lehrangeboten will er in die Weiterentwicklung des Modellstudiengangs gezielt einbringen und so „den Studierenden praxisnah und innovativ die Methodik und die Ergebnisse klinischer Studien besser verständlich machen“. Neben der Wissensvermittlung möchte Wagner auch die Gestaltung der Ärzt:innen-Patient:innen – Beziehung in den Fokus rücken, wie auch den Unterricht in patientenorientierter Kommunikation.

Zur Person

Prof. Dr. Elias Wagner promovierte im Jahr 2016 am Institut für Ethik der LMU München. Danach befand er sich bis 2021 in der ärztlichen Weiterbildung in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München und in der Abteilung für Neurologie am Campus Großhadern (LMU). 2021 erhielt er die Facharztanerkennung für Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitete anschließend als Oberarzt auf einer Spezialstation für Schizophrenien und andere psychotische Erkrankungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München. Seit dem 1. September hat er die Professur für Evidenzbasierte Psychiatrie und Psychotherapie, wie auch die Leitung der entsprechenden Sektion am Bezirkskrankenhaus Augsburg inne.