Digitaler Start ins Medizinstudium

Herausforderungen im Hybrisemester. Einführungsveranstaltung für Erstsemesterstudierende im Wintersemester 2020/2021. © University of Augsburg

Augsburg/ PW - Wie wichtig das Universitätsklinikum für die Gesundheitsversorgung der Region ist, zeigt sich aktuell ganz besonders im Angesicht der Corona-Pandemie. Umso mehr freut sich die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, mit 92 neuen Studierenden die zweite Studienkohorte an der Universität und dem Universitätsklinikum Augsburg begrüßen zu dürfen und wünscht den angehenden Ärztinnen und Ärzten viel Erfolg für ihr Medizinstudium.

Nur zwei Wochen nach der feierlichen Grundsteinlegung des Medizincampus traten 92 neue Studierende ihr Studium im Modellstudiengang Humanmedizin an der Universität Augsburg an. Ganz anders jedoch als der „Pionier-Jahrgang“, der im Oktober 2019 unter Anwesenheit des Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei der Eröffnung des ersten Lehrgebäudes der Medizinischen Fakultät begrüßt wurde, wurde die zweite Studienkohorte digital willkommen geheißen. Da die Vorlesungen aufgrund der Corona-Pandemie erst zum 2. November starteten, also genau an dem Tag, an dem der deutschlandweite Teil-Lockdown und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen in Kraft traten, hatte die Medizinische Fakultät mit einem bunten Digitalangebot für den Empfang der 92 neuen Studierenden vorgesorgt. „Wir freuen uns sehr, dass der Aufbau der Augsburger Universitätsmedizin nicht nur auf dem Baufeld voranschreitet: In unserem Modellstudiengang durften wir heute 92 junge Studierende an der Medizinischen Fakultät begrüßen, die wir auf ihrem Weg zu einer kompetenten Ärztin bzw. einem kompetenten Arzt begleiten werden“, so die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Martina Kadmon. „Dass das Wintersemester 2020/2021 aufgrund der andauernden Kontaktbeschränkungen als Hybridsemester stattfinden muss, zeigt, wie wichtig der Aufbau einer digitalen Infrastruktur für die medizinische Lehre und Forschung ist. Mit einem starken Fokus auf Blended Learning-Konzepten, die digitale Lehre und Präsenzlehre sinnvoll miteinander verknüpfen, wird die Medizinische Fakultät hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten“, äußerte sich Kadmon motiviert angesichts der Herausforderungen, die mit der digitalen Lehre einhergehen.

Hochmotiviert starteten die Erstsemester in das Hybridsemester

Doch für die frischgebackenen Medizinstudierenden, die mit den Organisationsstrukturen von Universität, Fakultät und Universitätsklinikum noch nicht vertraut sind, stellten die aktuellen Kontaktverbote durchaus eine Herausforderung dar, so Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Studiendekan der Medizinischen Fakultät und gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Rotthoff, Inhaber des Lehrstuhls für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung, Leiter des Department of Medical Education Augsburg DEMEDA. „Wir versuchen, dies bestmöglich aufzufangen indem wir die Infrastruktur für digitale Kommunikation ausbauen und Angebote für den sozialen Austausch auf digitaler Basis schaffen. Auch wenn die Studierenden aktuell auf Vieles von dem verzichten müssen, was Studieren eigentlich auszeichnet, wie etwa gemeinsames Lernen, zusammen Mittagessen, Kaffeetrinken in den Pausen oder auch ein gemütlicher Abend in der Augsburger Kneipenszene, tut dies der Motivation keinen Abbruch“, so Hoffmann. „Alle Erstsemesterstudierenden, die wir bei der Einführungsveranstaltung begrüßen durften, waren hochmotiviert und freuten sich auf den Studienstart.“

Hybridsemester mit Schwerpunkt digitale Lehre

Um trotz Kontaktbeschränkungen die exzellente Ausbildung der Studierenden sicherzustellen, wird das aktuelle Wintersemester als Hybridsemester stattfinden. Ein Großteil der Veranstaltungen wird demnach in diesem Semester online angeboten, entweder synchron bzw. live oder asynchron bzw. archiviert in Form von interaktiven Online-Kursen, mit Videomitschnitten, Präsentationen, Tests, Wikis. Auch Mischformen beider online Varianten werden realisiert. Zudem gibt es kreative Lösungen, wie z.B. Praktika @home, bei denen die Studierenden vom heimischen Schreibtisch aus erste Erfahrungen in der medizinischen Arbeitswelt sammeln. Die Lehrenden sind hochmotiviert und zeigen sehr hohes Engagement, um qualitativ hochwertige interaktive Online-Lehrangebote zu schaffen. Soweit es die aktuelle Infektionslage zulässt und es für die Lehrinhalte notwendig ist, finden Veranstaltungen in Präsenz statt, bevorzugt in Kleingruppen für Tutorien zu Untersuchungstechniken oder Laborpraktika. „Auch und ganz besonders im Angesicht der Corona-Pandemie wollen wir mit unserem Modellstudiengang Medizinstudierende optimal auf ihre künftige Rolle als Ärztinnen und Ärzte vorbereiten und ihnen schon zu Beginn des Studiums spannende praktische Einblicke in die medizinische Forschung gewähren",  betonte Prof. Dr. Thomas Rotthoff. „Die Ausbildungsforschung zeigt, dass mit einem fächerübergreifenden Ansatz und einer frühen Einbindung klinischer Inhalte das Verständnis von Grundlagen und klinischen Zusammenhängen gesteigert werden kann. Dies ist die Basis unseres Ausbildungskonzeptes.“  

Dass ein Medizinstudium unter den aktuellen Bedingungen und Einschränkungen überhaupt stattfinden kann und dabei die Qualitätssicherung gewährleistet ist, verdanken die Studierenden nicht zuletzt dem guten interdisziplinären Zusammenspiel zwischen der Medizinischen Fakultät mit dem DEMEDA, dem Universitätsklinikum und der Universität. Nur im Gemeinschaftsakt können digitale Plattformen wie Digicampus, der digitale Campus der Universität Augsburg und Moodle, die zentrale Lehr-und Lernplattform der Medizinischen Fakultät, so bespielt werden, dass die Studierenden nicht nur in die Lage versetzt werden, ihren Lernverpflichtungen nachzukommen, sondern darüber hinaus auch das Gefühl des Studierens vermittelt bekommen: Kontakt und Austausch mit anderen Studierenden sowie Lehrpersonen, Hilfe bei Problemen oder einfach nur ein lockeres Gespräch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen.

Die Augsburger Universitätsmedizin…

…umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Ab dem Wintersemester 2019/20 wird die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang anbieten, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der künftigen 1.500 Studierenden legt.

Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie in allen medizinischen Fachdisziplinen auf höchstem Niveau. Jährlich werden über 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.

 

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