Prof. Dr. John Weisweiler (München): "Die Vampirfledermaus-Hypothese. Eliten und der Fall Roms"

DIE VAMPIRFLEDERMAUS-HYPOTHESE. ELITEN UND DER FALL ROMS

Prof. Dr. John Weisweiler (München)

Im Jahr 400 war das Imperium Romanum der mächtigste Staat Eurasiens. Drei Generationen später gab es in Rom keinen Kaiser mehr, und die ehemalige Westhälfte des Römischen Reiches wurde von militärischen Gruppen regiert, die sich nicht mehr als Römer verstanden. Nach einer weitverbreiteten Forschungshypothese lag die Verantwortung für den Zerfall Roms bei der römischen Herrscherschicht. Große Landbesitzer hätten immer mehr politische und wirtschaftliche Macht in ihren Händen konzentriert und seien so einflussreich geworden, dass die Steuerverwaltung kaum mehr Abgaben von ihnen einziehen konnte. Wie Vampirfledermäusen hätten große Landbesitzer dem römischen Staat des Lebensblut abgesaugt. Dieser Vortrag wird diese alte Hypothese einer kritischen Überprüfung unterziehen.

Dienstag, 1. Juli 2025, um 18.15 Uhr, in HS III im Hörsaalzentrum (Gebäude C) an der Universität Augsburg

Veranstaltende:

Prof. Dr. Natascha Sojc (Klassische Archäologie),

Prof. Dr. Gregor Weber (Alte Geschichte)