Pressemitteilung 36 - 15.05.2020

Hightech Agenda - zwei zusätzliche KI-Professuren

Großer Erfolg bei KI-Wettbewerb im Rahmen der Hightech Agenda: Roboter-assistierte Chirurgie sowie KI an der Schnittstelle von Mathematik und Medizin

Augsburg/CH/MH – Die Universität Augsburg erhält im Rahmen der Hightech Agenda vom Freistaat Bayern zwei neue Professuren im Themenfeld Künstliche Intelligenz. Dies ist für die Universität ein großer Erfolg und ergänzt die bestehenden interdisziplinären Forschungsbereiche – gerade in der Medizin. Die neue Professur für Roboter-assistierte Chirurgie und intelligente Systeme soll die Integration moderner Robotik und intelligenter, datengestützter Assistenzsysteme in den klinischen Alltag erforschen. Die statistische Methodik für die Anwendung von KI voranzubringen, ist der Forschungsbereich der neuen Professur für Mathematical Statistics and Artificial lntelligence in Medicine. Die dort entwickelten Verfahren sollen dazu beitragen, spezielle Fragestellungen in der Medizin zu beantworten.

Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der Schwerpunkte der von der Staatsregierung angekündigten /Hightech Agenda Bayern/ dar. Bayerischen Hochschulen konnten sich um insgesamt 50 KI-Professuren bewerben. Mit diesen Professuren soll ein landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung aufgespannt werden, um Bayern als führenden KI-Standort weiter auszubauen.
„Diese neuen Professuren aus dem KI-Wettbewerb der Hightech Agenda sind für die Universität Augsburg ein großer Erfolg. Unser Forschungsprofil wird nachhaltig gestärkt und mit weiteren Schwerpunkten versehen", kommentiert Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg, die Bekanntgabe der erfolgreichen Konzepte.
Die neuen Professuren im Bereich Roboter-assistierte Chirurgie und intelligente Systeme sowie Mathematische Statistik und Künstliche Intelligenz in der Medizin ergänzen hervorragend die beiden Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät: Medizinische Informatik (Medical Information Sciences) sowie Umwelt und Gesundheit (Environmental Health Sciences). Die interdisziplinäre Herangehensweise als „Netzwerk-Universität“ zeigt auch im Kontext der Hightech Agenda, dass die Universität Augsburg damit bestes aufgestellt ist, um die wichtigen Fragen unserer Zeit zu bearbeiten.


Mathematical Statistics and Artificial lntelligence in Medicine

Vertrauen in die KI und die gesellschaftliche Akzeptanz von KI Systemen wird nur zu erreichen sein, wenn ihre Ergebnisse nachvollziehbar und quantifizierbar sind. Fundamentale Fragestellungen sind daher: Wie kommt ein KI System zur Entscheidung, auf welchen Daten beruht diese Entscheidung, wurde und wird der Datenschutz eingehalten? Die Professur soll die statistische Methodik für die Anwendung von KI voranbringen, insbesondere in den Bereichen Erklärbarkeit (nachvollziehbare, vertrauenswürdige Modelle) sowie im verbundenen Lernen (Verbindung mit Experten- und Hintergrundwissen).
Die neu entwickelten mathematisch-statistischen Verfahren sollen dazu beitragen, speziell Fragestellungen in der Medizin zu beantworten, insbesondere im Bereich Environmental Health Sciences, beispielsweise auf dem Gebiet der von Insekten übertragenen Krankheiten wie Dengue, Malaria oder ZIKA, die aufgrund des Klimawandels mittelfristig auch in Europa stärker in den Focus rücken werden.
Die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Mathematischen Institut und der Medizinischen Fakultät an der Universität Augsburg werden durch die neue Professur intensiviert.


Professur für Roboter-assistierte Chirurgie und intelligente Systeme

Roboter-assistierte Operationsverfahren werden zunehmend häufiger in allen chirurgischen Disziplinen eingesetzt. Die Verwendung moderner Operations-Roboter erlaubt dabei nicht nur eine technische Unterstützung einzelner Arbeitsschritte, sondern stellt darüber hinaus zusätzliche Informationen durch eine Vernetzung von Daten mithilfe Künstlicher Intelligenz zur Verfügung. Die Kombination von Roboter-assistierten Operationen mit Künstlicher Intelligenz, (nano)technologischen Lösungen sowie dem Einsatz von Augmented Reality und 3D-Bildgebung kann das chirurgische Spektrum erweitern und die Ergebnisse operativer Eingriffe nachhaltig verbessern.
Die neue geförderte Professur für Roboter-assistierte Chirurgie und intelligente Systeme wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.Sie soll die Integration moderner Robotik und intelligenter, datengestützter Assistenzsysteme in den klinischen Alltag erforschen. Die neue Professur an der Universität Augsburg wird die aktuellen Anwendungsgebiete Roboter-assistierter Chirurgie evaluieren und auf Grundlage dieser Daten die Entwicklung, Integration und Evaluation neuer innovativer Technologien und künstlicher Intelligenzen im chirurgischen Einsatz erforschen und fördern. Die Universität Augsburg geht damit einen sehr innovativen Weg – der gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Augsburg entwickelt wurde – und widmet als eine von wenigen Hochschulen diesem Thema eine eigene Professur.

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