Krebsforschung: Augsburg ist Teil des neuen Nationalen Tumorzentrums in Bayern

Die Universitätsmedizin Augsburg gehört zum Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, mit dem erstmals ein eigener Standort für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DZKF) in Bayern entsteht. Dies verkündete am 2. Februar das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Koordination des „NCT WERA“ liegt bei der Universitätsmedizin Würzburg, der Verbund kann zukünftig mit bis zu 14,5 Millionen Euro pro Jahr durch das BMBF gefördert werden.

Entwurf des zukünftigen Medizincampus der Universität Augsburg BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH Berlin

Das Ziel des NCT ist es, die Krebsforschung patientenzentriert weiter auszubauen und so zukünftig mehr Krebskranken in Deutschland den Zugang zu innovativen Methoden in Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Auch die schnelle Entwicklung neuer Krebsmedikamente und die auf den einzelnen Erkrankten zugeschnittene personalisierte Medizin soll weiter gestärkt werden. Die vier WERA-Partner decken ein Versorgungsgebiet von rund acht Millionen Menschen ab. Schwerpunkte des NCT WERA werden u.a. der weitere Ausbau innovativer Immuntherapien und die Entwicklung neuer molekularer Therapeutika sein. Zudem soll es gezielte Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs geben und das bestehende Netzwerk klinischer Studien auch in großen ländlichen Regionen weiter ausgebaut werden.

Prof. Dr. Martin Trepel, Universitätsklinikum Augsburg, Direktor des Comprehensive Cancer Centers Augsburg, äußert sich zur Förderung: „Die Auswahl als Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen ist für den Verbund der vier WERA-Krebszentren eine große Auszeichnung und für die Krebsforschung ein enorm wichtiger Schritt. Wir können nun gemeinsam mit und für unsere Patientinnen und Patienten die Krebsdiagnostik und -therapie ebenso wie die zum Fortschritt so unerlässliche innovative patientennahe Tumorforschung ausbauen und umsetzen. Diese verschränkte Form von Behandlung und Forschung wird die Versorgungslandschaft in Deutschland, und ganz besonders in unserer Region spürbar und nachhaltig verändern und verbessern.“

Der neue bayerische NCT-Standort für das gemeinsame Netzwerk der Universitätsmedizin in Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg wird die Forschungs- und Studieninfrastruktur an allen vier WERA-Standorten erheblich erweitern und die Translation von Ergebnissen aus der Grundlagenwissenschaft in klinische Studien und die klinische Versorgung gerade in der ländlichen Region der WERA-Standorte voranbringen. Die Allianz der vier Comprehensive Cancer Center (CCC)-Standorte wurde im vergangenen Jahr als „Onkologisches Spitzenzentrum“ der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet („Comprehensive Cancer Center Allianz WERA“). Bereits jetzt werden hier pro Jahr mehr als 10.000 Patientinnen und Patienten neu in gemeinsame klinische Studien eingebunden. Die kommenden Schritte für das NCT WERA sind nun der Aufbau der gemeinsamen Organisationsstrukturen und der weitere Ausbau der Forschungsaktivitäten mit aktiver Einbeziehung der Patienten.

Hintergrund „Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)“:

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Heidelberg bildet seit 2004 den ersten Standort des NCT, Dresden ist seit 2015 der zweite Standort. Als Teil der Nationalen Dekade gegen Krebs, die Anfang 2019 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufen wurde, wurde das NCT jetzt bundesweit nach einem mehrjährigen Auswahlprozess um vier neue Standorte erweitert. Einer dieser neuen Standorte ist nun das NCT WERA (Quelle und weitere Informationen:  Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz.de)

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