Augsburg forscht für gesündere Städte in Europa
Start des EU-Projekts PUREPOLIS mit Beteiligung der Universität Augsburg
Wie können Städte sauberer, gesünder und lebenswerter werden? Mit genau dieser Frage beschäftigt sich das neue EU-Projekt PUREPOLIS. Mit an Bord: Der Lehrstuhl für Model-based Environmental Exposure Science der Medizinischen Fakultät Augsburg. Modernste Simulationstechnik wird dafür sorgen, dass die wirksamsten Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung gezielt dort eingesetzt werden, wo sie am meisten bewirken – für die Gesundheit aller Stadtbewohnerinnen und -bewohner. Mit PUREPOLIS („Dynamic abatement strategies for maximized environmental and societal health in cities“) startet ein ambitioniertes Forschungsprojekt gefördert von Horizon Europe, das städtische Umweltbelastungen und ihre gesundheitlichen Folgen gezielter bekämpfen will. Das mit 5 Millionen Euro geförderte und auf drei Jahre angelegte Projekt wird von Helmholtz Munich koordiniert und vereint 19 Partnerinstitutionen aus ganz Europa. Ein zentraler Beitrag kommt dabei von der Universität Augsburg. Der Lehrstuhl für Model-based Environmental Exposure Science unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Knote an der Medizinischen Fakultät Augsburg bringt seine Expertise in der agentenbasierten Modellierung von Gesundheitswirkungen ein, womit nun auch Veränderungen in unserem alltäglichen Mobilitätsverhalten berücksichtigt werden können. Zusammen mit Modellen zur Belastung durch Feinstaub, Ozon und Stickoxide lassen sich so realistischer Prognosen treffen. Ziel ist es, fundierte Entscheidungsgrundlagen für kommunale Maßnahmen gegen Umweltbelastungen zu schaffen. „Städtische Umweltverschmutzung ist eine der größten Gesundheitsgefahren unserer Zeit. Mit PUREPOLIS wollen wir Entscheidungsprozesse so verbessern, dass die effektivsten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung identifiziert und priorisiert werden können“, sagt Prof. Dr. Christoph Knote. „Besonders wichtig ist uns dabei, dass Gesundheitsfolgen integrativ und in Echtzeit berücksichtigt werden – auch mit Hilfe von Bürgerbeteiligung und digitalen Werkzeugen.“ Das Projekt wurde im Rahmen eines hochkompetitiven Auswahlverfahrens der Europäischen Kommission bewilligt: Von 100 eingereichten Anträgen im Themenbereich „Zero-pollution cities“ wurden nur drei gefördert. Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts liegt auf neuen digitalen Werkzeugen: Dazu gehört ein System, das fast in Echtzeit erkennen kann, woher Luftschadstoffe kommen. Außerdem wird ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Gesundheitsrisiken durch Umweltbelastungen besser einschätzen lassen. Und schließlich entsteht eine digitale Hilfe für Städte, mit der sie gezielt die besten Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Umwelt auswählen können – angepasst an ihre jeweiligen Bedürfnisse und Möglichkeiten. Mit Fallstudien in Frankreich und Spanien sowie einem breiten Ansatz zur politischen Verwertung und Übertragbarkeit auf weitere Städte will PUREPOLIS eine Blaupause für gesunde, nachhaltige Stadtentwicklung in Europa schaffen – unterstützt von Augsburger Forschungskompetenz. Horizon Europe ist das größte EU-Forschungsförderprogramm. Ein Schwerpunkt der Förderung liegt auf der Bekämpfung des Klimawandels und seinen Folgen. Das Programm fördert die Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der EU.
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