Pressemitteilung 86/25 - 16.07.2025

Vier Eckpfeiler für eine gesunde Zukunft

Kommentar in The Lancet: Augsburger Umweltmedizinerin ergänzt hochkarätiges Autorenteam

In vier Handlungsfeldern sollten Menschen aktiv werden, um die menschliche Gesundheit vor den Auswirkungen der Krise der Erdsysteme zu schützen. Dies fordern führende Expertinnen und Experten in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet. Eine Co-Autorin ist die Augsburger Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann.

Symbolbild © Colourbox

Ein neuer Fachbeitrag in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet zeigt eine bislang beispiellose Übereinstimmung zwischen ganzheitlichen wissenschaftlichen Rahmenkonzepten, die untersuchen, wie Veränderungen im Erdsystem – von globalem Artenverlust und Umweltverschmutzung bis hin zu Klimastörungen – die Grundlagen menschlicher Gesundheit und des Wohlbefindens untergraben. Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Professorin für Umweltmedizin an der Universität Augsburg und Direktorin des Instituts für Umweltmedizin bei Helmholtz Munich, beschreibt als Co-Autorin zusammen mit 15 weiteren international führenden Expertinnen und Experten, wie eng die Krise der Erdsysteme mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen verzahnt ist und benennt dringende Handlungsfelder.

Der Beitrag – ein sogenannter Kommentar – markiert einen Fortschritt in der Forschungskooperation, da führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Planetary Health und Planetare Belastungsgrenzen an einer integrierten Herangehensweise arbeiten. „Der Klimawandel prägt bereits jetzt unsere gesundheitliche Realität – von Allergien bis hin zu Infektionskrankheiten. Wir verfügen über das Wissen und die Werkzeuge, um Resilienz aufzubauen und Leben zu schützen“, sagt Traidl-Hoffmann.

Vier Eckpunkte für Maßnahmen

Der Kommentar hebt die Bedeutung integrierter Überwachung, gerechtigkeitsorientierter Politik und von Kommunikationsstrategien hervor, die über die wissenschaftliche Gemeinschaft hinauswirken. Er benennt vier zentrale Handlungsfelder, die von Forschenden sowie Praktikerinnen und Praktikern gleichermaßen als essenziell angesehen werden:

  • Überwachung von Erdsystem und menschlicher Gesundheit: Systematische Untersuchung der Gesundheitsauswirkungen von Veränderungen im Erdsystem, mit kontinuierlich aktualisierten Daten, um Bedrohungen zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
  • Gerechtigkeitsorientierte Politik: Sicherstellung des universellen Zugangs zu lebenswichtigen Ressourcen für alle – bei gleichzeitiger Berücksichtigung der unverhältnismäßigen Auswirkungen von Veränderungen im Erdsystem auf künftige Generationen, indigene Bevölkerungen und marginalisierte Gemeinschaften, die am wenigsten zur Destabilisierung des Erdsystems beigetragen haben.
  • Tatsächliche Kosten-Nutzen-Rechnung: Offenlegung der versteckten Gesundheitskosten durch Umweltzerstörung und der realen Vorteile des Schutzes der Natur für den Menschen, um effiziente Veränderungen zu identifizieren – etwa würde die Transformation des globalen Ernährungssystems deutlich weniger kosten als die derzeit entstehenden verdeckten Schäden.
  • Integrierte Kommunikation: Förderung des Verständnisses, dass Umweltprobleme die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen aller bedrohen – und gleichzeitig Wege für gemeinsames Handeln aufzeigen.

Kommentare in Fachzeitschriften

Kommentare in Fachzeitschriften sind kurze, meinungs- oder positionsbasierte Beiträge. Sie beleuchten in der Regel aktuelle Themen, Forschungsergebnisse oder ethische Fragen. Nicht immer peer-reviewed, unterliegen sie dennoch strengen Redaktionskriterien und werden nur auf Einladung verfasst oder sorgfältig aus Einreichungen für die Publikation ausgewählt. Experten und Expertinnen, zumeist mit sehr hoher Reputation, können Diskussionen anstoßen, ein Bewusstsein für Fragestellungen schaffen oder eine Einordnung vornehmen. Ihr Einfluss gilt als hoch.

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