Pressemitteilung 92/25 - 01.08.2025

Herzstück der biomedizinischen Grundlagenforschung

Institut für Theoretische Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg gegründet

Die Universität Augsburg erweitert ihre medizinische Forschungslandschaft mit der Gründung des Instituts für Theoretische Medizin (ITM). Mit einem Schwerpunkt auf biomedizinischer Grundlagenforschung und der Analyse systemischer und zellulärer Signalprozesse erforscht das ITM zentrale Fragen in den Bereichen Stoffwechsel, Immunologie, Herz-Kreislauf- und Nervensystem. Die Gründung wird am heutigen 1. August 2025 mit einem Festakt begangen.

Gründung des Instituts für Theoretische Medizin (ITM). Im Bild von links nach rechts: Falk Büttner, Peter Wieghofer, Rudolf Schubert, Anja Meissner, Regina Fluhrer, Dekanin Martina Kadmon, Miriam Kunz, Kerstin Stemmer, Marco Koch, Simon Neidinger, Katrin Willig, Christoph Westerhausen. © Universität Augsburg

Im Institut für Theoretische Medizin sind die biomedizinischen Grundlagenfächer der Medizinischen Fakultät zusammengefasst. Die zehn neu nach Augsburg berufenen Professorinnen und Professoren verantworten gemeinsam die Ausbildung in den biomedizinischen Grundlagen im Modellstudiengang Humanmedizin der Universität Augsburg. Dazu gehören die Fächer Anatomie, Biochemie, Physiologie und Medizinische Psychologie. Dabei sind alle Lehreinheiten von Beginn des Studiums an mit klinischen Einheiten verzahnt. Sie bieten einen integrierten und organzentrierten Unterricht mit dem Ziel, ein umfassendes Verständnis des Zusammenwirkens aller Organe im gesamten Organismus zu erreichen.

Die Forschung des Instituts ist eng mit den zentralen Schwerpunkten der Universitätsmedizin Augsburg, den Environmental Health Sciences und Medical Information Sciences, sowie den klinischen Profilzentren für Onkologie und Vaskuläre Medizin verbunden. Ziel ist es, die komplexen Einflüsse von Umwelt- und biopsychosozialen Faktoren auf den Organismus besser zu verstehen und daraus innovative Ansätze für die Prävention und Therapie von Krankheiten zu entwickeln.

Prof. Dr. Martina Kadmon, Dekanin der Medizinischen Fakultät, betont die Bedeutung des nun formell gegründeten Instituts, das in seiner formalen und inhaltlichen Ausrichtung der Empfehlung des Deutschen Wissenschaftsrats folgt: „Das Institut für Theoretische Medizin wird – als Kristallisationskern für biomedizinische Grundlagenforschung – die naturwissenschaftliche Forschung in Augsburg nachhaltig prägen und in Richtung Lebenswissenschaften weiterentwickeln. Mit seiner interdisziplinären Ausrichtung eröffnet das ITM neue Perspektiven für den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die klinische Anwendung und stärkt gleichzeitig den Forschungsstandort Augsburg.“ Die Bündelung der Grundlagenfächer in einem Institut ermögliche wichtige Synergieeffekte, um in interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedene Funktionssysteme des menschlichen Organismus zu erforschen.

Institutssprecherin Prof. Dr. Regina Fluhrer äußerte sich anlässlich der Gründung: „Es ist mir eine große Ehre, zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen, das ITM in den nächsten drei Jahren zu gestalten und voranzubringen.“

Die Forschungsfelder des ITM umfassen ein breites Spektrum

  • Stoffwechsel: Untersuchung der biologischen und umweltbedingten Ursachen von Mehrgewicht, Diabetes und anderen metabolischen Erkrankungen, mit dem Ziel, neue Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.
  • Immunsystem: Erforschung gewebespezifischer Immunreaktionen, insbesondere bei chronischer Aktivierung des Immunsystems und Autoimmunerkrankungen.
  • Herz-Kreislaufsystem: Untersuchung der Mechanismen der normalen kardiovaskulären Funktion und seiner Veränderungen bei Störungen wie Bluthochdruck und chronischen kardiometabolischen Erkrankungen.
  • Zelluläre Strukturen und Prozesse: Erforschung der molekularen Mechanismen der Signalübertragung in Gesundheit und Krankheit.
  • Nervensystem: Analyse der Plastizität des Nervensystems unter physiologischen und pathologischen Bedingungen, um neue Therapieoptionen zu entwickeln.
  • Transfer und Technologieentwicklung: Entwicklung innovativer Technologien, darunter neue Ansätze für die Nutzung extrazellulärer Vesikel als Therapeutika oder neuartiger Methoden zur Charakterisierung von lipidbasierten Impfstoffen.

Das ITM leistet zudem einen entscheidenden Beitrag zur Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und bringt sich in nationale und internationale Forschungsnetzwerke ein.

Mitglieder (in alphabetischer Reihenfolge)

  • Prof. Dr. Falk Büttner, Proteinanalytik
  • Prof. Dr. Regina Fluhrer, Biochemie und Molekularbiologie
  • Prof. Dr. Marco Koch, Anatomie und Zellbiologie
  • Prof. Dr. Miriam Kunz, Medizinische Psychologie und Soziologie
  • Prof. Dr. Anja Meissner, Physiologie & Vaskuläre Biologie
  • Prof. Dr. Rudolf Schubert, Physiologie
  • Prof. Dr. Kerstin Stemmer, Molekulare Zellbiologie
  • Prof. Dr. Christoph Westerhausen, Physiologie & Biologische Physik
  • Prof. Dr. Peter Wieghofer, Zelluläre Neuoranatomie
  • Prof. Dr. Katrin Willig, Zelluläre und Molekulare Bildgebung in der Anatomie

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