Neu nach Augsburg berufen
Wir stellen vor: Zwei Professorinnen und fünf Professoren starten zu Semesterbeginn neu an der Universität Augsburg.
Die operative und interdisziplinäre Behandlung von Hirntumoren sind der Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Felix Behling. Er untersucht u. a. wie Tumoren in das umliegende Hirngewebe einwachsen, und entwickelt neue Kriterien für deren Einteilung und Prognose. Ziel ist es, individuelle Therapien noch genauer auf die biologische Beschaffenheit eines Tumors abzustimmen. Klinisch liegt sein Schwerpunkt auf der Behandlung von Tumoren des Hirns und des zentralen Nervensystems, die oft komplexe Eingriffe erfordern. Dabei setzt er moderne Operationsverfahren ein, die Präzision und Sicherheit erhöhen. In der neuroonkologischen Patientenversorgung sowie der Forschung und Lehre ist ihm interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr wichtig. Felix Behling ist Neurochirurg und war zuletzt Oberarzt am Universitätsklinikum Tübingen. Dort leitete er die neurochirurgische onkologische Ambulanz und vertrat die Neurochirurgie im interdisziplinären Tumorboard des Comprehensive Cancer Center Tübingen-Stuttgart. Zuvor absolvierte er seine Facharztausbildung dort. Behling studierte Humanmedizin in Göttingen. Er leitete seit 2020 eine Arbeitsgruppe für translationale onkologische Neurochirurgie und ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Prof. Dr. Matthias Heck konzentriert sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit auf das Prostatakarzinom. Er erforscht unter anderem Biomarker, die für die Diagnose und Therapie relevant sind, und bringt translationale Ansätze ein, um Forschungsergebnisse schneller in den klinischen Alltag zu übertragen. Seine Forschung ist eng mit der klinischen Arbeit verknüpft und zielt darauf ab, jedem Patienten eine individuell optimierte Behandlung zu ermöglichen. Heck verfügt über große Erfahrung bei komplexen uroonkologischen Eingriffen und beherrscht sowohl offene als auch minimalinvasive und roboterassistierte Operationsverfahren. Prof. Dr. Karsten Lambers widmet sich in Forschung und Lehre der Frage, wie digitale Bildgebung und rechnergestützte Auswertungsmethoden die geisteswissenschaftliche Forschung erweitern und vertiefen können. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich bildgebender Verfahren in den Geisteswissenschaften, insbesondere in der archäologischen Fernerkundung, der bildbasierten Dokumentation und Erforschung des kulturellen Erbes sowie in der Entwicklung und Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens zur (semi-)automatisierten Erkennung relevanter Muster und Strukturen in umfangreichen digitalen Datensätzen. Sein Ziel ist es, bildgestützte Analysen als Grundlage für die Interpretation und das Management von Kulturerbe zu etablieren. In seiner Arbeit verbindet er Ansätze und Methoden aus Archäologie, Digital Humanities, Kunst- und Kulturgeschichte, Geo- und Umweltwissenschaften sowie Informatik. Der Lehrstuhl wurde im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA) an der Universität Augsburg eingerichtet. Karsten Lambers war bislang Professor für Digital and Computational Archaeology an der Universität Leiden (Niederlande). Zuvor hatte er eine Juniorprofessur für Informationsverarbeitung in der Geoarchäologie an der Universität Bamberg inne. Er war Research Fellow an der Universität Konstanz und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Archäologischen Institut in Bonn sowie an der ETH Zürich. Nach einem Studium in Altamerikanistik, Vor- und Frühgeschichte und Spanisch in Bonn promovierte er an der Universität Zürich über die Nasca-Geoglyphen von Palpa (Peru). Für seine Forschungstätigkeit wurde er gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen zwei Mal mit dem EUROPA NOSTRA Award ausgezeichnet. Universitäre Labormedizin, Digitalisierung und datenbasierte Forschung stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Prof. Dr. Alexander Leichtle. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie sich Routinedaten aus dem Krankenhaus mithilfe moderner Statistik und künstlicher Intelligenz besser für Diagnostik und Therapie nutzen lassen. In Augsburg baut er eine neue Einheit für Massenspektrometrie auf, die sowohl die klinische Diagnostik erweitert als auch wissenschaftliche Projekte ermöglicht. Dabei arbeitet er eng mit dem Forschungsschwerpunkt „Medical Information Sciences“ der Fakultät zusammen. Alexander Leichtle war zuletzt am Kantonsspital Baden tätig. Zuvor arbeitete er am Inselspital Bern als Oberarzt und wissenschaftlicher Leiter und war maßgeblich am Aufbau der Biobank Bern beteiligt. Anschließend übernahm er die Leitung der Biobank der Schweizerischen Transplantationskohorte und ist assoziierter Professor an der Universität Bern. Sein Medizinstudium absolvierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, die Facharztausbildung in Laboratoriumsmedizin schloss er am Universitätsklinikum Leipzig ab. Zu seinen Auszeichnungen zählen u.a. der Zeise-Promotionspreis der Universität Leipzig sowie der Publikationspreis der Metabolomics Society. Er ist in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien aktiv und war an der Einwerbung umfangreicher Drittmittel beteiligt. Fachspezifisches Lehren und Lernen im Zusammenhang mit deutscher Sprache, Literatur und Medien stehen im Mittelpunkt der Professur von Prof. Dr. Christel Meier. Meier versteht Fachdidaktik Deutsch als transdisziplinäre, anwendungsorientierte Wissenschaft mit vielfältigen Bezugsdisziplinen, die fachliche und bildungswissenschaftliche Perspektiven und Forschungsmethoden verbindet. In der Forschung liegen ihre Schwerpunkte auf empirischen Arbeiten zu literatur- und sprachbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern, der empirischen Unterrichtsforschung, Lehrkräfteprofessionsforschung, Leseförderung sowie Kinder- und Jugendliteratur. Christel Meier kommt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo sie zuletzt als Akademische Oberrätin am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur lehrte und forschte. 2019 habilitierte sie sich dort mit einer Arbeit zum Thema "Kompetenzfacetten literarästhetischer Sprachreflexion", für die sie den Habilitationspreis der Philosophischen Fakultät erhielt. Sie hatte Vertretungsprofessuren in Erfurt und an der Technischen Universität Dresden inne, war als Lektorin der Robert Bosch Stiftung in Polen tätig und als Studienrätin in Nördlingen. Ihr Studium der Fächer Deutsch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien absolvierte sie in Erlangen und Rom, sie promovierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Meier ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Sprachlich-Literarisches Lernen und Deutschdidaktik (SLLD-Z).Christel Meier ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Sprachlich-Literarisches Lernen und Deutschdidaktik (SLLD-Z). Urheber- und Medienrecht, insbesondere an der Schnittstelle von Zivil- und Verfassungsrecht mit einem Schwerpunkt auf dem Spannungsverhältnis zwischen Persönlichkeitsrechten, Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit bilden die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Nadine Klass. Ihre Arbeiten sind durch aktuelle Entwicklungen in der Medienlandschaft geprägt und zeichnen sich vielfach durch interdisziplinäre Bezüge aus, insbesondere unter Einbeziehung von Kommunikations- und Medienwissenschaft, Soziologie und empirischer Sozialforschung. Derzeit befasst sie sich insbesondere mit den rechtlichen Implikationen und dem Wandel durch Künstliche Intelligenz im Medienbereich. Nadine Klass lehrte und forschte bislang an der Universität Mannheim, wo sie den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Recht des Geistigen Eigentums und Medienrecht sowie Zivilverfahrensrecht innehatte und auch als Prodekanin und Dekanin der Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre wirkte. Zuvor war sie Professorin für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht an der Universität Siegen. Frühere wissenschaftliche Stationen waren das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München und die Ludwig-Maximilians-Universität München. Klass studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Würzburg und Padua (Italien) und promovierte im Rahmen des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Europäischer Persönlichkeitsrechtsschutz“ an der LMU München. Ergänzend absolvierte sie einen LL.M. (by thesis) an der Victoria University of Wellington (Neuseeland). Sie ist Co-Direktorin des Instituts für Urheber- und Medienrecht (IUM) in München, Mitherausgeberin der Fachzeitschriften ZUM, ZUM-RD und UFITA sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Mainzer Medieninstituts und des Instituts für Medien- und Kommunikationsrecht (IMKR) an der Universität Siegen. Der Ärztliche Direktor der Hessing Kliniken, Prof. Dr. med. Stephan Vogt, wird den Fachbereich der operativen und konservativen Orthopädie künftig in der Lehre vertreten. Mit der ordentlichen Professur an der Medizinischen Fakultät ist die stellvertretende und damit operative Leitung der Orthopädischen Hochschulambulanz verbunden, die im vergangenen Jahr an den Hessing Kliniken eingerichtet worden ist. Der Orthopäde forscht vor allem zur Heilung von Knorpel-, Knochen-, Sehnen- und Meniskusgewebe und beschäftigt sich neben der Geweberegeneration mit dem Gewebeersatz (Tissue Engineering). Weitere Themenfelder betreffen Untersuchungen zum regionalen Knochenblutfluss, biomechanische Messungen an verschiedenen Gelenken und Simulation von Kniekinematiken im Finite-Elemente-Modell. Stephan Vogt hat 1999 an der Universität – Gesamthochschule Essen promoviert und 2009 an der Technischen Universität München im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie habilitiert. Ein Stipendium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie führte ihn 2010 zu Hospitationsaufenthalten in die USA. 2015 wurde er von der Technischen Universität München zum außerplanmäßigen Professor bestellt. Seit 2012 ist er Chefarzt der Hessing Klinik für Sportorthopädie, Arthroskopische Chirurgie und Schulterchirurgie und seit 2015 Ärztlicher Direktor der Hessing Kliniken. Vogt ist außerdem Fachberater der Bayerischen Landesärztekammer, hat zahlreiche Zusatzqualifikationen und ist Mitglied in den relevanten Fachgesellschaften und Verbänden, unter anderem in der Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.
E-Mail:
corina.haerning@presse.uni-augsburgpresse.uni-augsburg.de ()
Prof. Dr. Felix Behling – Translationale onkologische Neurochirurgie, Medizinische Fakultät
Prof. Dr. Matthias Heck – Urologie, Medizinische Fakultät
Matthias Heck ist Facharzt für Urologie und war zuletzt leitender Oberarzt sowie stellvertretender Klinikdirektor an der Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums rechts der Isar der Technischen Universität München. 2022 wurde er dort zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Heck studierte Humanmedizin in Heidelberg und erlangte 2015 die Facharztanerkennung für Urologie an der TU München. 2016 habilitierte er sich im Fach Urologie, ebenfalls in München. Er ist in nationalen wie internationalen Fachkreisen gut vernetzt.
Prof. Dr. Karsten Lambers - Image Processing and Visualization in the Digital Humanities, Philologisch-Historische Fakultät
Prof. Dr. Alexander Leichtle – Laboratoriumsmedizin, Medizinische Fakultät
Prof. Dr. Christel Meier - Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur, Philologisch-Historische Fakultät
Prof. Dr. Nadine Klass – Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht, Juristische Fakultät
Prof. Dr. Stephan Vogt – Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Medizinische Fakultät
Medienkontakt