Im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche stellt das Universitätsklinikum Augsburg seine Station VITA und die spezielle MAKS-Therapie vor.

Augsburg (ilm) – Es betrifft immer mehr Menschen, weil wir immer älter werden: Demenzerkrankungen. Das Bayerische Gesundheitsministerium unter Staatsministerin Melanie Huml misst diesem Thema eine so große Bedeutung bei, dass es die erste Bayerische Demenzwoche ausgerufen hat. Sie dauert vom 13. bis 22. September. Neben dem Universitätsklinikum Augsburg (UKA) beteiligen sich zahlreiche weitere Einrichtungen aus Augsburg und Region mit verschiedenen Veranstaltungen daran. Laut Ministerin Huml gehe es darum, auf die vielfältigen Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen hinzuweisen. Betroffene Menschen sowie deren Angehörigen eine größere Lobby in unserer Gesellschaft erhalten.
Das UKA hat seinem Demenztag am Montag, 16. September, das Motto gegeben: „Gemeinsam alles tragen, gemeinsam alles wagen.“ Dabei soll von 9 bis 15 Uhr in drei Gruppenveranstaltungen

• die VITA, die Station der Alterstraumatologie, besichtigt werden können sowie


• die MAKS-Therapie für ältere Menschen mit und ohne kognitive Einschränkungen vorgestellt werden. Das UKA ist bayernweit das einzige Krankenhaus, das die MAKS-Therapie innerhalb der Alterstraumatologie anbietet.

Für beide Veranstaltungen erfolgt die Anmeldung über die offizielle Homepage der bayerischen Demenzwoche. Anmeldeschluss ist der 11. September.

Die VITA ist eine besondere Station in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Plastische und Handchirurgie unter der Leitung von Direktor Prof. Dr. Edgar Mayr. Viele von Mayrs Patienten sind hochbetagt, manche von ihnen dement. Die einen haben sich bei Stürzen eine Fraktur zugezogen, andere brauchen eine neue Hüfte, ein neues Kniegelenk. Nicht wenige haben zahlreiche weitere Erkrankungen. Die VITA war eine der ersten Stationen in Deutschland, die die Unfallchirurgie mit der Geriatrie vereinte – die Alterstraumatologie. Jenseits der rein medizinischen und pflegerischen Versorgung werden die Patienten hier inzwischen auch mit innovativen Hilfsmitteln unterstützt.

Auch die MAKS-Therapie ist ein besonderes Angebot und die einzige nicht-medikamentöse Therapie, die Demenz zum Stagnieren bringt und überhaupt behandelbar macht. Warum, erklärt Prof. Mayr: „Die MAKS-Therapie ist im Gegensatz zu vielen anderen Behandlungsversuchen eine multimodale, ganzheitliche Therapie, die sowohl die motorischen alltagspraktischen Fähigkeiten fördert als auch die kognitiven und sozialen Kompetenzen.“ Den Hauptunterschied zu anderen Elementen, die es bereits in gut strukturierten Tagespflegen oder Seniorenheimen gibt, liegt bei MAKS darin, dass es eine ganzheitliche nicht-medikamentöse Therapieform ist, bei der ein normaler Alltag, wie ihn jeder Gesunde kennt (und der Demenzkranke früher kannte), nachempfunden wird. Den „gewohnten“ Alltagsablauf registriert der Demenzpatient bzw. dessen Gehirn auf einer Ebene, die nicht von der Krankheit betroffen ist. Dieses „Vertraute“ führe unter anderem zum Erfolg der MAKS-Therapie, sagt Oberärztin Jutta Werther als verantwortliche Geriaterin auf der VITA.

MAKS-Therapie ist von der deutschen Alzheimergesellschaft als Therapieform anerkannt, Erfolge sind wissenschaftlich nachgewiesen.

Das Team der VITA möchte betroffenen Patienten so schnell wie möglich in den Alltag zurückhelfen.