Pressemitteilung 176/15 - 06.11.2015

Kompetenzen für selbstreguliertes Lernen

Ein BMBF-gefördertes Augsburg-Darmstadt-Wien-Projekt auf der Suche nach dem, was man braucht, um im Studium selbständig effektiv lernen zu können

Augsburg/GSt/KPP - Sich selbständig Lernziele setzten, die Auswahl von geeigneten Lernstrategien selbst zu treffen, diese Strategien selbst einzusetzen, ihren Einsatz selbst zu überwachen und diesen Prozess selbst zu reflektieren - dies nennt man "Selbstreguliertes Lernen" oder kurz: SRL. Kompetenzen, die zum selbstregulierten Lernen befähigen, sind von großer Bedeutung: zum einen sind sie Voraussetzung, zum anderen aber auch Ergebnis eines erfolgreichen Studiums. Und darüber hinaus sind sie die Grundlage des - immer mehr an Bedeutung gewinnenden - lebenslangen Lernens.
 

Kompetenzen, die zum selbstregulierten Lernen im tertiären Bereich befähigen, sind der Untersuchungsgegenstand des Projekts „Produkt- und Prozessorientierte Modellierung und Erfassung von Kompetenzen zum Selbstregulierten Lernen im Studium - Erweiterte Validierungen “ (PRO-SRL-EVA). Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf drei Jahre gefördert kooperieren in diesem Projekt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Augsburg und Wien und der TU Darmstadt.

Motivationsregulation als wichtige Komponente des SRL

Trotz der unbestrittenen Bedeutung des Themas sind die Forschungsbefunde zum SRL im Studium sehr spärlich. Unter Leitung von Prof. Dr. Markus Dresel (Lehrstuhl für Psychologie) wird im Augsburger PRO-SRL-EVA-Teilprojekt speziell die Teilkomponente Motivationsregulation untersucht: Wie lassen sich motivationale Schwierigkeiten, die beim Lernen häufig auftreten - z. B. ein zu hoher subjektiver Schwierigkeitsgrad oder eine nur gering eingeschätzte Nützlichkeit der Lerninhalte - überwinden? „Die Aufrechterhaltung und Steigerung der eigenen Motivation ist eine der großen Anforderungen im Studium. Gerade in diesem Bereich gibt es große Unterschiede zwischen Studierenden“ erläutert Dresel, der bei seinen Untersuchungen innovative Messverfahren wie Situational Judgement Tests oder Eye Tracking einsetzt.

Funktionierende Strukturen aus dem Vorgängerprojekt

Das vom BMBF geförderte Projekt ist Teil der Förderschiene "Kompetenzmodellierung und Kompetenzerfassung im Hochschulsektor"(KoKoHs II). Mit dem Ziel der Förderung von SRL-Kompetenzen werden in Kooperation mit der TU Darmstadt und der Universität Wien das im Vorgängerprojekt PRO-SRL entwickelte Kompetenzmodell und die hier zur Anwendung gekommenen Messverfahren überprüft und weiterentwickelt. "Die Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen in Darmstadt und Wien", so Dresel, "hat sich bereits bei PRO-SRL als sehr fruchtbar erwiesen, und wir können an allen drei Projektstandorten auf funktionierende und belastbare Strukturen aufbauen." Erneut übernimmt die Universität Augsburg die Gesamtkoordination des Kooperationsprojekts.

Er sei zuversichtlich, betont Dresel, dem die BMBF-Förderung für das Augsburger Teilprojekt die dreijährige Beschäftigung eines Doktoranden und eines promovierten Mitarbeiters ermöglicht, "dass wir neben theoretischen und methodischen Innovationen auch Ansatzpunkte für die praktische Nutzung der Forschungsergebnisse werden liefern können - weiterführende Beiträge zur Vermittlung der Schlüsselkompetenzen zum selbstregulierten Lernen im Hochschulbereich."

__________________________________

PRO-SRL-Projekthomepage:

https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philsoz/fakultat/psychologie/forschung/pro-srl-eva/

 

Suche