Pressemitteilung 20 - 28.02.2020

Fuggerpreis für die Wissenschaft ausgeschrieben

Bewerbungen für Nachwuchsförderpreis bis 31. März möglich

Augsburg/HUB/CH – Zum sechsten Mal wird in diesem Jahr der Wissenschaftspreis der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen und des Kernkompetenzzentrums Finanz- & Informationsmanagement ausgeschrieben und verliehen. Der "Fuggerpreis für die Wissenschaft" ist mit bis zu 10.000 Euro dotiert und widmet sich der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Universität Augsburg, deren Forschungen zu nachhaltigem global vernetztem Wirtschaften beitragen und die in den einschlägigen Bereichen der Wirtschaftsinformatik und verwandter Gebieten verortet sind.

Mittlerweile zum sechsten Mal wird der „Fuggerpreis für die Wissenschaft“ von den Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen und dem Kernkompetenzzentrum für Finanz- & Informationsmanagement, FIM, vergeben. Im Jahre 2010 ins Leben gerufen und mit bis zu 10.000 Euro dotiert, wird er alle zwei Jahre von den beiden Institutionen ausgeschrieben. Bewerben können sich Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen mit engem Bezug zur Universität Augsburg, die sich in herausragenden Forschungsarbeiten mit Nachhaltigkeit und sozialen Komponenten der Wirtschaft auseinandersetzen.

Lust an der Wissenschaft wecken

„Mit dem Fuggerpreis werden qualifizierte Nachwuchsleute aus der Wirtschaftsinformatik, den Wirtschaftswissenschaften ebenso angesprochen wie junge Forscherinnen und Forscher, die wirtschaftshistorischen Fragestellungen nachgehen oder im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens oder des Instituts für Materials Resource Managements arbeiten“, erklärt Hans Ulrich Buhl, Professor an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg und Leiter des FIM. „Mit diesem Preis schaffen wir Rahmenbedingungen und Anreize, um die Forschung an unserer Universität zu stärken. Ferner möchten wir Studierende aus unseren wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zur Mitarbeit an Forschungsprojekten motivieren und so schon früh an die Wissenschaft heranführen."
Die Familie Fugger, die den Preis mit stiftet, sieht dieses wissenschaftsfördernde Engagement in der Tradition von Anton Fugger und den in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts begründeten Studienstiftungen. Deren Ziel war es, bis in die Napoleonische Zeit hinein die junge Intelligenz vor allem aus den Fuggerschen Herrschaftsgebieten zu fördern, zu mobilisieren und ihre Studien an den damals führenden Universitäten wie Ingolstadt, Dillingen oder Löwen zu ermöglichen.

Breites Spektrum an Fragestellungen

Die Forschungsarbeiten, an die sich der Fuggerpreis der Wissenschaft richtet, können zum Beispiel folgende Fragen aufgreifen:

  • Erkenntnisse aus wirtschaftshistorischen Erfahrungen und handelstheoretischer Untersuchungen zur Unterstützung einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung
  • Erkenntnisse über ökonomische Zusammenhänge, die zu Krisen führen können sowie über Maßnahmen zur Krisenreduktion und -vermeidung. Hierbei sind insbesondere auch wirtschaftshistorische Untersuchungen mit spieltheoretischen Methoden von Interesse.
  • Gestaltung und Integration von robusten, finanzwirtschaftlichen Modellen
  • Messung und Gestaltung von Ertrag und Risiko bisher vernachlässigter Unternehmenswerte (z.B. Kunden, Projekte, Prozesse) mit dem Ziel robuster, schockresistenter Unternehmensführung
  • Gestaltung von Informationssystemen zur verbesserten unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Steuerung von Erträgen und Risiken
  • Identifikation und Messung von Informationen zur Entscheidungsunterstützung des Managements
  • Entwicklung von IT-unterstützter Sensorik und Aktorik zur nachhaltigen und aktiven - Steuerung von Unternehmen
  • Management der Verfügbarkeit und des (Preis-)Risikos von Ressourcen bei verschiedenen Marktformen (z.B. Monopol, Oligopol)
  • Entwicklung innovativer Methoden der Preisgestaltung und Ertrags-/Risikooptimierung
  • Erkenntnisse über Vor- und Nachteile der Gestaltungsalternativen von Stiftungen, die unternehmerisch tätig sind, bzgl. einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung
  • Erkenntnisse über ökonomische Zusammenhänge, die in einer globalisierten Welt zu einer staatlichen Überschuldung führen können sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Staatskonkursen

Frühere Preisträger

Der letzte Fuggerpreis der Wissenschaft wurde 2018 an Prof. Dr. Henner Gimpel für seine herausragenden Leistungen als junger Wissenschaftler übergeben. Er widmete sich in seiner Arbeit der Analyse und Gestaltung sozio-technischer​ Informationssysteme, in denen Menschen, Informationen und digitale Technologien miteinander interagieren. Ziele sind hier einerseits die menschengerechte und wirtschaftlich zielführende Entwicklung und Nutzung von Informationssystemen und andererseits die Analyse der individuellen Akzeptanz und des Umgangs mit digitalen Technologien in der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen oder der High-Tech-Industrie.

Frühere Preisträger waren Prof. Dr. Björn Häckel, Dr. Stephan Krohns, Dr. Maximilian Kalus und Prof. Dr. Maximilian Röglinger.
Ihre Forschungsarbeiten trugen somit entscheidend dazu bei, die Widerstandsfähigkeit und Stabilität globaler Wertschöpfungsnetze und kritischer Infrastrukturen gegenüber systemischen Risiken zu erhöhen und dadurch die Grundlagen für ein nachhaltiges, global vernetztes Wirtschaften zu schaffen.

Bewerbungsschluss: 31. März

Bewerbungen für den "Fuggerpreis für die Wissenschaft" 2020 sind bis zum 31. März 2020 an das Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement zu richten, das auch gerne weitere Auskünfte zur Ausschreibung oder zur Satzung des "Fuggerpreis für die Wissenschaft" gibt.
Es wird gebeten, bei der Bewerbung folgende Unterlagen einzureichen:

  • Ein Empfehlungsschreiben des/der vorschlagenden Wissenschaftlers/Wissenschaftlerin.
  • Den Lebenslauf des/der vorgeschlagenen Nachwuchswissenschaftlers/ Nachwuchs-wissenschaftlerin.
  • Die dem Vorschlag zu Grunde liegende(n) Arbeit (en).
  • Gutachten zu den dem Vorschlag zu Grunde liegende(n) Arbeit(en). Bei Abschlussarbeiten ist hier das Gutachten des/der Prüfers/Prüferin vorzulegen, bei wissenschaftlichen Publikationen die Gutachten der bei der jeweiligen Zeitschrift/Tagung hinzugezogenen Wissenschaftler(innen) und eine Stellungnahme des/der vorschlagenden Wissenschaftlers/Wissenschaftlerin.
  • Ggf. eine Aufstellung über die geplante Verwendung des Preisgeldes zum Zwecke der öffentlichen Forschung (siehe oben).

Ansprechpartner

Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl
Mitglied des Instituts für Materials Resource Management
Institut für Materials Resource Management
  • Telefon: +49 821 598 - 4800
  • E-Mail:
  • Raum 2306 (Gebäude J)

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