Universität Augsburg: klimaneutral bis 2028

Wo steht die Universität Augsburg bei der Klimaneutralität und welche weiteren Schritte sind notwendig? Diese Fragen diskutierten Mitglieder der Universitätsleitung, gewählte Studierendenvertreterinnen und -vertretern, Expertinnen und Experten und zahlreiche Studierende bei einem Runden Tisch. Zu dem Runden Tisch wurde als Reaktion auf den Gesprächswunsch der „End Fossil Augsburg“ eingeladen. Die Diskussion bestätigte, dass das Ziel "Klimaneutralität der Universität bis 2028“ erreichbar ist.

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Dabei unterstrich Universitätspräsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, dass gerade das Thema Klimawandel und Umweltwissenschaften in der Geschichte der Universität seit vielen Jahren eine wichtige und profilbildende Rolle spielt. Bereits seit Einrichtung des Wissenschaftszentrums Umwelt im Jahr 2000 wird Klima und Klimawandel interdisziplinär gedacht und Natur- mit Geistes- und Sozial- und Kulturwissenschaften verknüpft. Bei der neu gegründeten Medizinischen Fakultät ist Umweltmedizin ein Schwerpunkt. Das neu gegründete und in diesem Jahr offiziell eröffnete Zentrum für Klimaresilienz greift diesen interdisziplinären Ansatz der Klimaforschung. Eine interdisziplinäre Herangehensweise an die Fragen des Klimas, dessen Veränderungen und deren Auswirkungen ist an der Universität Augsburg ein zentrales Anliegen.

Themen des Runden Tisches waren neben dem Umriss der ganzheitlichen und interdisziplinären wissenschaftlichen Herangehensweise von Forschung und Lehre im Bereich von Klima und Umwelt ganz konkrete Vorstellungen über eine klimaneutrale Universität Augsburg: Von einem Zuwachs an Fahrradständern über den verstärkten Einsatz von Photovoltaik bis hin zu Überlegungen, die Parkplätze kostenpflichtig zu gestalten und Jobtickets einzuführen, gab es bereits in diesem ersten Plenum zahlreiche konkrete Ideen.

Status-Quo und Perspektiven

Die Universität Augsburg bezieht ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Bereits seit dem Bau des Campus wurde auf Fernwärme gesetzt, die schon jetzt nicht nur auf fossilen Brennstoffen basiert. Dies wäre mittelfristig ein Ansatzpunkt, der optimiert werden kann. Bereits einige Gebäude der Universität Augsburg sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Diese werden weiter ausgebaut. So möchte sie dazu beitragen, den Energiemix der Gesellschaft zu verbessern.

Ein wichtiger Aspekt der Diskussion war, wie das persönliche Verhalten jedes Einzelnen klimaneutraler gestaltet werden kann. Denn gerade die Fahrt zum Campus bietet Potenzial für die Einsparung von CO₂. Wortmeldungen von Studierenden regten weitere Maßnahmen an, um das Fahrrad als Verkehrsmittel zum Campus attraktiver zu machen. Ebenfalls wurden bessere Fahrradwege zum Campus gefordert.

Klima als Thema in der Lehre

Prof. Dr. Markus Dresel, Vizepräsident für Lehre und Studium, schilderte, welche klimabezogenen Studiengänge und Lehrangebote es gibt und erläutert Beispiele dafür, wie Klima-Themen in die Lehre eingebunden werden. Nicht zuletzt die geschaffenen Professuren im Bereich der Klimaresilienz bereichern das Lehrangebot in den verschiedenen Fakultäten mit einer Lehre, die am „State of the Art“ der Klimaforschung ausgerichtet ist.

Um die Maßnahmen hin zu mehr Klimaneutralität stärker voranzutreiben, sollen an der Universität zwei neue Stellen ihre Arbeit aufnehmen: Ein/e Energie- sowie ein/e Klimamanager/in.  Damit können Aktivitäten noch stärker gebündelt und die CO₂-Einsparung von verschiedenen Maßnahmen berechnet werden. So können „Stellschrauben“ identifizieren werden, an denen man die größten Effekte erreichen kann. Dann ist es auch möglich, eine Klimabilanz für die Universität Augsburg zu erstellen.

Produktiver Auftakt

Viele Beteiligten sowie Stimmen der Zuhörerschaft sahen den Runden Tisch als produktiven Auftakt, um das Thema Klimaneutralität gemeinsam weiter voranzubringen. Präsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel bekräftigt: „Wir laden gern zu einem weiteren Austausch ein, an dem sich Studierende wie Beschäftigte beteiligen können“. Die Universitätsleitung schlägt die Durchführung eines öffentlichen Forums zum Thema Klimagerechtigkeit gemeinsam mit dem Zentrum für Klimaresilienz und „End Fossil“ vor. Als möglicher Termin dafür ist 8. Dezember im Gespräch.

Die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Verwaltung schätzen, dass die Klimaneutralität der Universität Augsburg bis 2028 möglich ist. Um diese Position zu verdeutlichen, wird die Universitätsleitung in die nächste Sitzung der Erweiterten Universitätsleitung am 14.12.2022 einen Antrag einbringen, mit dem sich die Universität Augsburg dem Ziel verpflichtet, bis 2028 klimaneutral zu sein.

 

 

 

 

Medienkontakt

Dr. Manuela Rutsatz
Pressesprecherin, Leitung
Stabsstelle Kommunikation & Marketing

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