Pressemitteilung 56/23 - 07.07.2023

Physikunterricht in 40 km Höhe

Institut für Physik und DLR_School_Lab der Universität Augsburg unterstützen Stratosphärenballon-Mission am Gymnasium Mering

Als Praxisprojekt haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Mering einen Stratosphärenballon steigen lassen. Unterstützung erhielten sie dabei vom DLR_School_Lab und dem Institut für Physik der Universität Augsburg. Das Projekt fand im Rahmen des „Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum“ statt.

Wie steht es um unsere Erde? Welche Verhältnisse herrschen in der Erdatmosphäre? Für Antworten auf diese Fragen kann ein Blick von ganz oben Anhaltspunkte liefern. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Mering haben sich kürzlich, gemeinsam mit ihrer Lehrerin Claudia Meinhardt der Herausforderung gestellt, einen Höhenballon für den Start in die Stratosphäre mit Messinstrumenten und Sensoren zu versehen. Unterstützt wurden sie dabei vom DRL_School_Lab und dem Institut für Physik der Universität Augsburg.

 

 

 

© Universität Augsburg

Höhenballons in der Stratosphäre können die Erde aus bis zu 35 Kilometern Höhe erforschen und dabei unterschiedliche Parameter der Atmosphäre aufnehmen. Gemeinsam mit den Schülerlaboren des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR, haben sich bundesweit im Rahmen des „Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, BMBF, 19 Schulen mit ihrer individuellen Stratosphärenmission beschäftigt. Kürzlich nun startete die einzige bayerische Mission am Gymnasium Mering.

39,7 km Höhe, vier Stunden Flugdauer

An Bord des Meringer Ballons befinden sich neben Kameras, Sensoren und GPS-Trackern, die vom DLR zur Verfügung gestellt wurden, individuelle, auf die Forschungsfragen der Schülerinnen und Schüler abgestimmte Experimente aus dem Chemie- und Physikunterricht. Das am Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung der Universität Augsburg verortete DLR_School_Lab unterstützte die Mission zusätzlich mit einer speziellen Space Cam. Damit der Ballon in die Höhe steigen konnte, übernahm das Institut für Physik der Universität Augsburg die Kosten für das Ballongas.

 

Kurz bevor der Ballon platzte, nahm die an ihm verbaute Space Cam dieses Bild auf. Im Vordergrund zu sehen: die chemischen Experimente der Schülerinnen und Schüler. © Universität Augsburg

Der Stratosphärenballon erreichte eine höhe von 39,7 km und flog insgesamt vier Stunden. Er platzte nach drei Stunden durch den in der großen Höhe immer geringeren atmosphärischen Druck, eine weitere dauerte es bis zur Landung. Nach dem Ende der Mission werden in den nächsten Wochen die Ergebnisse ausgewertet und dokumentiert. So verlief zum Beispiel die Flugroute anders als vorher berechnet. Der Ballon landete im 40 km entfernten Fischach.

 

„Wir wünschen uns neben schönen Aufnahmen vom Rande des Weltalls und der Erde von oben, dass unsere Proben der chemischen Experimente wieder heil auf der Erde landen“, sagt Lehrerin Meinhardt.

Auf Basis des zu erstellenden Projektberichts werden drei Schul-Teams ausgewählt, die ihre Ergebnisse bei einer zentralen Abschluss-Veranstaltung im Gasometer in Oberhausen vorstellen dürfen. „Wir drücken dem Meringer Gymnasium natürlich die Daumen, dass ihre Mission erfolgreich ist und sie die bayerischen Ergebnisse in Oberhausen vorstellen dürfen“, erklärt Olaf Krey, der Professor für Physik- und Chemie-Didaktik vertritt das Institut für Physik der Universität Augsburg. „MINT-Projekte zum Anfassen ermöglichen den Jugendlichen einen tollen Einblick in die Herangehensweise naturwissenschaftlicher Forschung, die wir sehr gerne unterstützen!“

 

Das Projektteam des Gymnasiums Mering, Schulleiter Dr. Josef Maisch, Prof. Olaf Krey, Institut für Physik Universität Augsburg, Dr. Claudia Meinhardt, Gymnasium Mering, Wolfgang Reiber, Institut für Physik Universität Augsburg, Dr. Marietta Menner, Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung Universität Augsburg (v.l.n.r.). © Universität Augsburg

MINT zum Anfassen

Organisiert wurde das deutschlandweite Schulprojekt federführend vom DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen. Das DLR_School_Lab der Universität Augsburg übernahm die Koordination mit dem Gymnasium Mering. „Es war toll zu sehen, mit welchem Engagement die Schülerinnen, Schüler und ihre Lehrerin die Mission vorangebracht haben. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse“, sagt Marietta Menner, Leiterin des DLR_School_Labs am Anwenderzentrum Material und Umweltforschung der Universität Augsburg.

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Corina Härning
Stellvertretende Pressesprecherin
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