Pressemitteilung 89/23 - 24.11.2023

Neues KI-Zertifikat für Auszubildende

Kursangebot des KI-Produktionsnetzwerks für produzierende Unternehmen

Einen zertifizierten KI-Kurs für Auszubildende produzierender Unternehmen bietet seit Kurzem das KI-Produktionsnetzwerk an der Universität Augsburg an. Er bietet den jungen Menschen einen ersten Kontakt zum Thema KI in der Produktion. Der erste Lehrgang startete Mitte November. Die Inhalte werden teils online gelehrt, teils ganz praktisch im KI-Erlebnisraum „Halle 43“ vermittelt.

 

Beim Kick-off: Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stv. Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben (ganz links), Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter Werk Schwabmünchen und Bruntal OSRAM GmbH (2.v.l.), und Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg (3.v.r). © Universität Augsburg
Fünfzehn Auszubildende aus sieben Unternehmen der Region sind bald stolze Besitzerinnen und Besitzer eines Zertifikats zu Künstlicher Intelligenz in produzierenden Unternehmen. Die 15 nehmen derzeit am ersten Auszubildenden-Kurs des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg teil. Er wurde gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Schwaben, IHK, und der Handwerkskammer für Schwaben, HWK, entwickelt und startete kürzlich.
Zuerst lernten die Auszubildenden in Online-Modulen, die Grundlagen Künstlicher Intelligenz kennen. Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise „Daten und KI“, „Maschinelles Lernen“ sowie „KI und Ethik“. Alle Lernmodule sind interaktiv und schließen mit einem Quiz ab. Im ersten von zwei Praxistagen erlebten die Nachwuchskräfte nun einen KI-Escape Room und erstellten am Computer ein eigenes Projekt, einen Produktions-Workflow, mit dem sie dann eine KI trainierten. Sie beschäftigten sich außerdem mit der Frage, wie ein KI-Projekt in einem Unternehmen umgesetzt werden kann und erarbeiteten Abläufe, Voraussetzungen, involvierte Stakeholder und Kommunikationsprozesse. Alle Praxismodule des Lehrgangs finden im Erlebnisraum „Halle 43“ des KI-Produktionsnetzwerks statt.

Praxisprojekt im Unternehmen

Nun bearbeiten alle Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer in ihren Unternehmen eine „Hausaufgabe“: sie setzen in ihren Betrieben ein kleines KI-Projekt um. Am zweiten Praxistag dann werden alle gemeinsam diese Projekte und deren Umsetzung analysieren, um gegenseitig von den Erfahrungen und Erlebnissen mit KI zu lernen.

Von der Fachinformatikerin bis zum Industriekaufmann nehmen Auszubildende ganz verschiedener Berufe an der neuen Weiterbildung teil. Die Azubis mussten dafür keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Die Nachfrage war bereits zum Start des Kurses sehr hoch. Es gibt bereits 160 Anmeldungen für weitere Kurse, deren Termine demnächst bekannt gegeben werden.


Ein zentraler Baustein im Wissenstransfer


„Wir sehen branchenübergreifend einen Trend zur Automatisierung von Produktlinien. Das geht oft einher mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, kurz KI“, erläutert Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks. Die Lernmaterialien für den Kurs entwickelte sie mit ihrem Team speziell für Auszubildende. „Das KI-Zusatzzertifikat stellt einen zentralen Baustein zur Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der zukunftsfähigen und digitalen Gestaltung ihrer Produktion dar. So kann die regionale Wirtschaft von der Forschung zur Produktion der Zukunft profitieren“, fasst Menner den Kontext zusammen.


Spezifika im produzierenden Gewerbe


Im produzierenden Gewerbe erfolgt der Einsatz von KI in besonderen Umständen. „Für dieses komplexe und sehr technische Thema fehlte bislang ein geeigneter Einstieg. Es geht uns darum, mit dem neuen Kurs einen spezifischen Einstieg zu bieten“, schildert Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stv. Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben, die Ausgangslage. „In Zusammenarbeit mit freiwilligen Testgruppen aus der heimischen Wirtschaft ist der Kurs im Vorfeld nach den Bedürfnissen der Zielgruppe konzipiert worden, durch stetiges Feedback bleibt er auch weiterhin aktuell“, erklärt Volker Zimmermann, stv. Hauptgeschäftsführer HWK Schwaben.


Azubis als KI-Botschafter


Das neue Zertifikat ist für Auszubildende regionaler Unternehmen aktuell noch kostenfrei. Es  ermöglicht einen übersichtlichen Einstieg. Menner: „Auszubildende verfügen nach dem Kurs über ein grundlegendes Verständnis der Thematik KI, können mit den entsprechenden Begrifflichkeiten umgehen und wissen, wie KI-Workflows gestaltet sein müssten. Sie kennen verschiedene Anwendungsbereiche für KI im Unternehmen und können das dann auf eigene Prozesse übertragen. Sie fungieren also als KI-Botschafter“.


Weitere Informationen:

 

 

Medienkontakt

Corina Härning
Stellvertretende Pressesprecherin
Stabsstelle Kommunikation & Marketing
Teresa Grunwald M.A.
Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
KI-Produktionsnetzwerk Augsburg

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