„Erik-De-Corte-Award“ für den Psychologen Dr. Martin Daumiller

Dr. Martin Daumiller erhält den renommierten „Erik-De-Corte-Award“ der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) für seine herausragende Forschung zu Motivation beim Lehren und Lernen . Der Wissenschaftler arbeitet am Lehrstuhl für Psychologie der Universität Augsburg.



PD Dr. Martin Daumiller wurde im Rahmen der internationalen 20. Biennalen EARLI-Konferenz mit dem "Erik-de-Corte-Award" ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt alle zwei Jahre herausragende Forschungsleistungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern im Bereich "Lehren und Lernen". Daumillers Werk erhielt zuvor die höchste Durchschnittsbewertung in der Begutachtung durch fünf unabhängige Prüfer.

Erik De Corte mit Martin Daumiller bei der Preisverleihung des „Erik-De-Corte-Award“ © Universität Augsburg

 
„Diese Auszeichnung ist für mich besonders bedeutend, insbesondere weil Erik De Corte persönlich an der Preisverleihung teilgenommen hat. Ich fühle mich sehr geehrt, von einem Wissenschaftler ausgezeichnet zu werden, der die Forschung zum Lehren und Lernen so sehr geprägt hat wie er“, so Daumiller.

Kein Lernen ohne Motivation

Zu den Leistungen von Dr. Daumiller zählen seine Arbeiten zur Bedeutung von Motivation für erfolgreiches Lernen und Lehren. Neben Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden liegt der Fokus seiner Forschung dabei auch auf der Motivation von Lehrpersonen selbst. Die Jury würdigt besonders, dass Dr. Daumiller hierbei ein neues Forschungsfeld erschlossen hat: das Zielstreben und die Motivation von Hochschuldozierenden und Forschenden. Er geht darin zentralen Fragen nach, etwa welche Ziele für wen und unter welchen Bedingungen relevant sind. Besonders geschätzt wurde zudem die Innovation seiner Forschungsarbeiten: So setzt Daumillers Forschung häufig auf ausgeklügelte Multi-Methoden-Designs und Methoden, die oft umfangreiche Umfragen, internationale Vergleiche, wiederholte Messungen, Experimente, Interviews und verschiedene Perspektiven (etwa Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler) umfassen und mittels modernster Analysemethoden ausgewertet werden.

Zur Person: PD Dr. Martin Daumiller

PD Dr. Daumiller ist akademischer Oberrat an der Universität Augsburg und Fellow am College for Interdisciplinary Educational Research (CIDER). Er studierte in Augsburg gymnasiales Lehramt, Bachelor Mathematik und einen Master of Education Pädagogisch-Psychologische Forschung. Seine Promotion in Psychologie, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes, schloss er 2017 mit einer Arbeit zur Motivation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ab. Im Jahr 2021 erfolgte seine Habilitation und die Erteilung der Venia Legendi im Fach Pädagogische Psychologie und Empirische Bildungsforschung. Neben Motivation und Motivationsförderung liegen seine Forschungsinteressen in den Bereichen selbstreguliertes Lernen, Unterrichts- und Hochschulforschung, Lernen mit digitalen Medien und Professionsforschung in Bildungskontexten. Dr. Daumiller worb für seine Forschung mehrere Drittelmittelprojekte ein, einschließlich zweier DFG-Projekte. Die Ergebnisse seiner Forschung hat er in über 80 peer-reviewten Zeitschriftenartikeln, Büchern und Buchkapiteln veröffentlicht. Außerhalb Augsburgs absolvierte verschiedene Forschungsaufenthalte im Ausland, darunter Besuche an der University of Rochester (USA) und der University of Korea (Südkorea).

Hintergrund: Erik de Corte und EARLI

Die Auszeichnung trägt den Namen des Akademikers Erik De Corte, der in den letzten Jahrzehnten entscheidend zur Entwicklung von Lerntheorien aus dem Unterricht beigetragen hat. Seine Schwerpunkte lagen auf den Themenbereichen Lernen und Lehren von Problemlösungs- und Lernfähigkeiten, metakognitive, affektive/emotionale und epistemologische Aspekte des Lernens sowie Gestaltung und Bewertung leistungsfähiger Lernumgebungen. 1985 gründete Erik De Corte die EARLI, zunächst als kleine Versammlung mit 140 Forschenden an der Universität von Leuven in Belgien. Vor diesem Zeitpunkt war die Forschung zum Lehren und Lernen in Europa lediglich auf nationaler Ebene organisiert. Seit ihrer Gründung hat sich die EARLI zu einer dynamischen wissenschaftlichen Gemeinschaft entwickelt, die bei ihren alle zwei Jahre stattfindenden Konferenzen mehr als 2.500 Teilnehmer aus über 60 Ländern weltweit anzieht.

Der Erik-De-Corte-Preis wird während der EARLI-Konferenzen vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Bereich des Lehrens und Lernens verliehen. Die Preisträger werden von den fünf unabhängigen Mitgliedern des wissenschaftlichen Ausschusses des Preises mit der höchsten Durchschnittsbewertung ausgewählt. Der Preis beinhaltet eine Plakette sowie ein Forschungsstipendium in Höhe von 1.200 Euro. Die Nominierten, die den zweiten und dritten Platz belegen, werden als "für den Erik-De-Corte-Preis nominiert" bekannt gegeben, ohne ihre genaue Platzierung preiszugeben.

Wissenschaftlicher Kontakt

Akademischer Oberrat a. Z.
Psychologie

Medienkontakt

Michael Hallermayer
Stellvertretender Pressesprecher, Stellv. Leitung
Stabsstelle Kommunikation & Marketing

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