Prof. Dr. Elisabeth André - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträgerin 2021

Mit dem Leibniz-Preis wird Elisabeth André für die Etablierung des Forschungsgebiets der konversationellen emotionalen Agenten im Bereich der künstlichen Intelligenz ausgezeichnet. Es liefert die Grundlagen dafür, dass zukünftige KI-Systeme menschzentrierter agieren können. Bereits in ihrer Promotion befasste sich André mit verbalen und nichtverbalen Signalen zur Mensch-Maschine-Kommunikation. Ferner widmete sie sich früh dem heute aktuellen Thema Vertrauen in der Mensch-Maschine-Kommunikation, etablierte Schmerzerkennung als relevante Fähigkeit für Machine-Learning-basierte Gesundheitsassistenz und adressierte Fragen zur Akzeptanz der Autonomie von Maschinen. Mit der Entwicklung des Open-Source-Frameworks SSI (Social Signal Interpretation) zur Aufzeichnung und Analyse von multimodalen Signalen wie Blickbewegung, Sprache und Gesten ist André schließlich ein weit über die Informatik hinausgehender Beitrag gelungen. SSI wird heute weltweit für unterschiedlichste Aufgaben genutzt, etwa um Roboter oder virtuelle Charaktere mit der Fähigkeit auszustatten, Gefühlsregungen eines Menschen zu erkennen und darauf zu reagieren.

Elisabeth André wurde 1995 an der Universität des Saarlandes im Fach Informatik promoviert. Bereits zuvor leitete sie mehrere Projekte am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken. 2001 folgte sie einem Ruf auf den Lehrstuhl für Multimodale Mensch-Technik-Interaktion an das damals neu errichtete Institut für Informatik der Universität Augsburg. André engagierte sich von 2008 bis 2012 als Fachkollegiatin der DFG und ist seit 2010 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Die Gesellschaft für Informatik wählte sie 2019 zu einem der „zehn prägenden Köpfe der deutschen KI-Geschichte“.

 

Quelle: DFG

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