Neuer Kardiologie-Direktor setzt auf Innovation und Wertschätzung

Prof. Dr. Philip Raake hat am 1. Juni 2022 den Lehrstuhl für Kardiologie übernommen und gleichzeitig die Leitung der I. Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Augsburg. Raake war zuletzt Leitender Oberarzt und Leiter des Herzkatheterlabors an der Universität Heidelberg.

In vielleicht keiner anderen medizinischen Disziplin ist der technische Fortschritt in den vergangenen 20 Jahren so allumfassend gestiegen wie in der Herzmedizin. Davon profitieren in erster Linie die Patientinnen und Patienten: Durch schonende und zugleich effektive Behandlung aller Arten von Herzerkrankungen. Dennoch bleiben kardiovaskuläre Erkrankungen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen und Sterblichkeit. Angesichts einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung wird die Zahl der Patienten mit Herzinsuffizienz, Koronarer Herzerkrankung und Herzklappenerkrankungen weiter steigen. Dieser Entwicklung will Raake Rechnung tragen durch die Weiterentwicklung der Klinik zum Kardiologischen Spitzenzentrum für die Region.

Raake kann auf eine beeindruckende Expertise verweisen. Sein akademischer Weg führte den gebürtigen Münchner nach Studium und Doktorarbeit über Philadelphia/USA nach Heidelberg. Während andere Mediziner auf dem Weg zum Facharzt oder später noch einmal die Disziplin wechseln, stand für Raake früh fest, dass er sich auch weiterhin der Behandlung des kranken Herzens widmen wollte. Nachdem er sich in Heidelberg als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit Zusatzbezeichnung Intensivmedizin etabliert hatte, habilitierte er sich 2014 mit einer Arbeit zum Thema „Translationale Entwicklung molekularer Therapiestrategien der Herzinsuffizienz“. Er war zuletzt zuletzt Leitender Oberarzt und Leiter des Herzkatheterlabors der Inneren Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Pneumologie mit 18 Ober- und 85 Assistenzärzten. Prof. Raake ist ausgewiesener Experte der interventionellen Kardiologie mit mehr als 3.700 diagnostischen Linkskathetern, mehr als 1.500 sogenannten PTCA (Percutane transluminale coronare Angioplastie), ein minimalinvasives Verfahren zur Erweiterung verengter Herzkranzgefäße, und Implantation von mehr als 1.000 Schrittmachern und Defibrillatoren, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die I. Medizinische Klinik am UKA gehört zu einem Dreigestirn, das sich bereits in einer frühen Phase der künftigen Departmentstruktur befindet. Zusammen mit der Klinik für Herz-Thorax-Chirurgie und der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie wird sie das Department für Kardiovaskuläre und Pulmonale Medizin bilden. Bereits jetzt arbeiten die Stationen eng zusammen und haben Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten und umliegenden Krankenhäusern gebildet. Das alles möchte Raake ausbauen und weiterentwickeln. Eines ist dem Mediziner mit Leib und Seele jedoch ebenso wichtig: „In meinen ersten Wochen am UKA möchte ich erstmal mit jedem Mitarbeiter, jeder Mitarbeiterin reden, um alle und alles genau kennenzulernen. Ich möchte jeden mitnehmen.“ Raake, der sich selbst als „absoluten Teamplayer“ sieht, ist es auch wichtig zu betonen, „dass die I. Medizinische Klinik mit ihrer breit aufgestellten klinischen Versorgung, der zukunftsweisenden Schwerpunktbildung und der verstärkten Kooperation im zukünftigen Department bedeutendes Weiterentwicklungspotenzial auf höchstem Niveau in einer anregenden und unterstützenden Atmosphäre bietet“.

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