Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

willkommen auf der Website des Augsburger Nachwuchsprogramm für Organismus, Nervensystem und Umwelt (ARISE). ARISE wird als Forschungskolleg von der Else-Kröner-Fresenius Stiftung gefördert und hat das Ziel junge Ärztinnen und Ärzte an der Schnittstelle zwischen Umweltwissenschaften und transnationale Neurowissenschaften aus- und weiterzubilden. Die Kandidatinnen und Kandidaten werden im Rahmen eines strukturierten Ausbildungsprogrammes klinisch und wissenschaftlich ausgebildet mit dem Ziel einer eigenständigen wissenschaftlichen Karriere bei gleichzeitiger Verfolgung der klinischen Ausbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt zu erreichen. Ziele des Kollegs sind Sie als selbständige Arbeitsgruppenleitung zu qualifizieren und die Voraussetzungen für die Habilitation zu erreichen. Sie werden in die jeweilige Klinik eingebunden, so dass ein nachteilsfreier Erwerb aller Kompetenzen zur Prüfungszulassung bei der Landesärztekammer gesichert wird.

 

 

 

 

Augsburger Nachwuchsprogramm für Organismus, Nervensystem & Umwelt

EKFS

 

ARISE ist eine von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung gefördertes Forschungskolleg (Laufzeit 2024 – 2027).

Nähere Informationen finden Sie hier.

ARISE

Erkrankungen des Nervensystems (ZNS), wie Schlaganfall und entzündliche ZNS-Erkrankungen, Depressionen sowie komplexe Phänomene wie chronischer Schmerz sind häufig und stellen eine immense Belastung dar. Wir nehmen an, dass diese Erkrankungen durch die multifaktorielle Interaktion zwischen Organismus und Umwelt entstehen. Der Begriff „Umwelt“ ist dabei weit gefasst und umfasst alle physischen, psychischen und sozialen Umweltfaktoren. Neben atmosphärischen Einflussgrößen, wie Wetterextremen (z.B. Hitzewellen) und Luftschadstoffen (z.B. Feinstaub) und ihren Veränderungen unter dem Klimawandel, müssen auch die sich stetig verändernden Anforderungen, denen Menschen ausgesetzt sind, berücksichtigt werden. Dazu zählen Digitalisierung, steigende Mobilität, Veränderungen der Arbeitsumgebung (z.B. Stress, Lärm), der Einfluss von erzwungener Migration (z.B. Krieg, Umweltkatastrophen), aber auch ein sich ändernder Lebensstil (z.B. Überangebot an Nahrung und zunehmende Bewegungsarmut) sowie die Folgen der SARS-CoV-2-Pandemie und der Einfluss von Suchtmitteln als Noxen. Viele umweltbedingte Erkrankungen sind Volkskrankheiten und trotz des immensen Fortschritts der Einzeldisziplinen ist die Forschung an den Schnittstellen zwischen Klinik, Umweltmedizin, Grundlagenmedizin und datenbasierter Medizin weiterhin wenig im Fokus. Gründe hierfür sind das noch unzureichende gemeinsame Interesse von klinischer Versorgung und Forschung an umweltbedingten Erkrankungen, fehlende umweltbezogene präventive und therapeutische Ansätze sowie das Fehlen von qualifizierten Ärztinnen und Ärzten mit ausreichender Forschungs- und Translationskompetenz. Dies ist als kritisch zu werten in einer Zeit, in der große gesellschaftliche Herausforderungen durch Klima- und Umweltveränderungen bestehen und immer mehr Datenmodalitäten und Datenmodelle integriert werden müssen. Das zentrale Anliegen des EKFS-Forschungskollegs Augsburger Nachwuchsprogramm für Organismus, Nervensystem und Umwelt (ARISE) ist es, diese Lücke zu schließen und Ärztinnen und Ärzten in translationaler, datenbasierter, experimenteller und klinischer Forschung in einem dreijährigen Programm zu Clinician Scientists auszubilden. Das Forschungskolleg integriert dabei beide wissenschaftlichen Schwerpunkte der medizinischen Fakultät: Environmental Health Sciences und Medical Information Sciences.

 

 

Abbildung 1: ARISE Curriculum

Wissenschaftler:innen

●     Professur für Operative und Konservative Senologie (Nina Ditsch)

●     Professur für Translationale Anästhesiologie und Intensivmedizin (Volker Eulenburg)

●     Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie (Regina Fluhrer)

●     Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Alkomiet Hasan)

●     Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie (Alexander Hyhlik-Dürr)

●     Lehrstuhl für Regionalen Klimawandel und Gesundheit (Elke Hertig)

●     Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin (Axel Heller)

●     Institut für Digitale Medizin (Ludwig Christian Hinske)

●     Lehrstuhl für Umweltmedizin (Claudia Traidl-Hoffmann)

●     Lehrstuhl für Model-based Environmental Exposure Science (Christoph Knote)

●     Lehrstuhl für Anatomie und Zellbiologie (Marco Koch)

●     Lehrstuhl Medizinische Psychologie und Soziologie (Miriam Kunz)

●     Lehrstuhl für Epidemiologie (Jakob Linseisen, Christine Meisinger)

●     Professur für Physiologie (Anja Meissner)

●     Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie (Markus Naumann)

●     Institut für Allgemeinmedizin (Marco Roos)

●     Professur für Molekulare Zellbiologie (Kerstin Stemmer)

●     Professur für Evidenzbasierte Psychiatrie und Psychotherapie (Elias Wagner)

●     Professur für Zelluläre Neuroanatomie (Peter Wieghofer)

Testimonials

Psychiatrie und Psychotherapie

Depressionen sind stark umweltbedingte Erkrankungen – Stress, erhöhter Lärm am Arbeitsplatz oder am Wohnort oder Traumatisierung sind noch Beispiele für Umweltfaktoren, die das Risiko für die Entwicklung einer Depression erhöhen. Moderne Methoden der Datenintegration erlauben diese verschiedenen Modalitäten zusammenzuführen, um die Entstehung von Depressionen oder ein Rezidiv einer depressiven Erkrankung vorherzusagen. Unser Clinican Scientist forscht an der Schnittstelle zwischen translationalen Neurowissenschaften, Model-based Environmental Exposure Science und medizinischer Psychologie und arbeitet sowohl direkt an erkrankten Populationen, aber auch mit Big Data Ansätzen. Sie entwickelt dabei einen präventiven Ansatz, der in einer klinischen Population erprobt wird.
 
Neurologie
Big Data sind vor allem im Bereich klinischer neurologischer Fragestellungen die Basis für die Entwicklung zukünftiger maßgeschneiderter Therapien und präventiver Maßnahmen auf dem Boden genetischer Vorgaben und Umwelt-bedingter Veränderungen. Mit den Schwerpunkten MIS und EHS in Kombination mit herausragender klinischer Expertise auf dem Gebiet der Erforschung von Schlaganfällen bieten wir an der Medizinischen Fakultät Augsburg bereits die Voraussetzung, zum tieferen Verständnis neurovaskulärer Veränderungen beizutragen.
Unser Clinician Scientist ist Teil eines innovativen Teams, welches an neuen Strategien arbeitet, komplexe medizinische Herausforderungen anzugehen, um das Leben Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen zu verbessern. Seine besondere Fähigkeit besteht in der Erarbeitung von wissenschaftlichen Zusammenhängen neurovaskulärer Veränderungen und Umwelteinflüssen, die das Leben von Patientinnen und Patienten verbessern.
 
Geburtshilfe und Gynäkologie
Vom Anfang unseres Lebens bereits haben wir mit Umwelt zu tun. Eine wichtige Rolle spielen Fakten und Faktoren, welche schon die Entwicklung im Mutterleib, aber auch den weiteren Lebensweg mit der Entwicklung bestimmter Krankheiten wie z.B. Krebs beeinflussen können. Die Brücke zwischen Umweltforschung, angewandter Geburtshilfe und gynäkologischer Onkologie bietet am Standort Augsburg die Basis, diese näher zu untersuchen. Dafür schafft die medizinische  Fakultät der Universität Augsburg erstmalig die Stelle eine Clinician Scientist.
Unsere Clinican Scientist bearbeitet wissenschaftliche Zusammenhänge vom Umwelteinflüssen im den Kontext reproduktiver Begebenheiten, Schwangerschaftsveränderungen und -komplikationen und deren Einfluss auf die Entwicklung präventiver Maßnahmen vor allem vor dem Hintergrund der damit verbundenen psychischen Belastungen. Dabei würdigt Sie  sowohl hormonellen wie auch potentiell onkogenen Faktoren in ihrem multimodalen Ansatz.
 
 
Diskussion von Klimaergebnissen durch die ARISE Sprecherinnen und Sprecher mit Clinican Scientists

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