Fachbereich Health after Post-Infection
Über unsere Arbeit
Die Junior-Forschungsgruppe HEALP „Health after post-infection“ widmet sich der Erforschung mittelfristiger und langfristiger gesundheitlicher Folgen nach Infektionen und Impfungen. Im Fokus stehen dabei insbesondere das Post COVID- sowie das Post-Vac-Syndrom, aber auch, die schon lange bekannte Erkrankung ME/CFS. Ziel ist es, die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen besser zu verstehen und objektive Diagnosemöglichkeiten zu entwickeln. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit sind Biomarker-Studien, mit denen charakteristische Veränderungen im Immunsystem und Stoffwechsel identifiziert werden sollen. In Kombination mit den Daten aus Registerstudien sollen dadurch wichtige Erkenntnisse über die Erkrankungen gewonnen werden. Dabei wird ein integrativer Ansatz and Interventionen und Methoden verwendet um so optimale Therapien für die Betroffenen zu entwickeln. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Entwicklung gezielter Therapieansätze beitragen.
Projekte und Studien
IMPROVE (Identification of Biomarkers for Post Viral and Post Vac Diseases)
Ziel des Projektvorhabens ist es, ein grundlegend verbessertes Verständnis des Post-Vac-Syndroms zu erarbeiten – einer komplexen Erkrankung, die nach Impfungen mit und ohne vorhergehende virale Infektion oder durch eine Kombination mehrerer Faktoren ausgelöst werden kann.
In enger Zusammenarbeit mit der Post-Vac-Ambulanz der Hochschulambulanz für Umweltmedizin sowie dem zugehörigen Register REFORME sollen typische Biomarker identifiziert werden, die mit einer ausgeprägten Symptomatik korrelieren. Auf dieser Basis wollen wir prädiktive Marker mit prognostischer Relevanz entwickeln.
Parallel dazu werden Patient:innen mit Post-Vac- und Post-COVID-Syndrom auf zellulärer und immunologischer Ebene vergleichend untersucht. Ziel ist es, zentrale Pathomechanismen besser zu verstehen – ein entscheidender Schritt, um zukünftig zielgerichtete und personalisierte Therapien entwickeln zu können.
Klar ist: Die Entwicklung wirksamer Behandlungsansätze wird mehrere Jahre, mitunter sogar Jahrzehnte benötigen. Doch ohne einen wissenschaftlich fundierten Anfang wird es niemals gelingen, diese Erkrankungen auf molekularer Ebene zu verstehen, krankheitsrelevante Signalwege zu entschlüsseln und daraus therapeutisch nutzbare Zielstrukturen abzuleiten. Nur so kann es gelingen, langfristig wirksame und spezifische Therapien zu entwickeln.
Durch die kombinierte Betrachtung von Post-Vac- und Post-COVID-Erkrankungen entsteht erstmals ein umfassendes Bild der biologischen und klinischen Langzeitfolgen nach Infektion und/oder Impfung – ein Schlüssel für die medizinische Versorgung der Zukunft.
REFORME (Resilienz, Forschung, Rehabilitation und Mechanismen der Erholung)
Ziel der Studie ist es, ein Register zu implementieren, das die Daten von Personen erfasst, die an gesundheitlichen Einschränkungen im Sinne der Post-Vac-Symptomatik, ausgelöst durch Impfungen oder virale Infektionen bzw. auch einer Kombination von mehreren Faktoren, leiden. Das Register zielt darauf ab, die vorhandenen Daten zu stratifizieren, Biomarker zu identifizieren und Vorhersagemodelle zur Prävention und gezielten Behandlung des Post-Vac-Syndroms zu entwickeln.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird ein besonderes Augenmerk auf die Stratifizierung von Patientinnen und Patienten gelegt. Diese Stratifizierung erfolgt durch eine sorgfältige Kategorisierung, bei der die Patienten basierend auf verschiedenen Variablen in Subgruppen eingeteilt werden. Zu diesen Variablen zählen unter anderem die spezifische Symptomatik, der Schweregrad der Erkrankung, vorhandene Biomarker und der individuelle Krankheitsverlauf. Ein wesentliches Ziel dieser Kategorisierung ist es, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die auf bestimmte Risikogruppen hinweisen könnten. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um Patientengruppen zu identifizieren, die möglicherweise ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung oder Verschlechterung des Post-Vac-Syndroms aufweisen.