Die Vorträge finden im Zeughaus, Reichlesaal 116, statt und beginnen um 19:00 Uhr.

 

Der Eintritt zu diesen Vorträgen ist frei.

 

Flyer zur Vortragsreihe „Faszination Mathematik und Physik” 2015

Programm 2015

Zukunft vor Ort – Leichtbau mit Carbon

Donnerstag, 23. April 2015, 19:00 Uhr, Zeughaus, Reichlesaal 116
Dr. Patrick Starke (Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung), Universität Augsburg

Kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe – kurz: Carbon oder CFK – befinden sich gerade auf dem Sprung von der High-Tech-Nische in die breite Masse. Nach den Anfängen in der Raumfahrt, der militärischen und zivilen Luftfahrt sowie in verschiedensten Formen im Sportbereich findet diese Materialklasse zunehmende Verbreitung in vielen verschiedenen Bereichen. Die Kombination aus geringem Gewicht bei gleichzeitig hoher Festigkeit und Steifigkeit sowie der ausgezeichneten Ermüdungsfestigkeit und Möglichkeit zur Funktionsintegration macht CFK interessant für eine Vielzahl von Anwendungen. Gerade in der Region Augsburg bündeln sich Forschung, Industrie und öffentliche Hand, um den Werkstoff fit für die Zukunft zu machen. Kommen Sie mit auf einen Streifzug über die Grundlagen, Herstellungsverfahren, Anwendungen und die hiesigen Anwender dieser faszinierenden Materialklasse.

Singularitäten

Donnerstag, 09. Juli 2015, 19:00 Uhr, Zeughaus, Reichlesaal 116
Professor Dr. Marc Nieper-Wißkirchen (Algebra und Zahlentheorie), Universität Augsburg

In der Mathematik geht es immer auch um die Suche nach interessanten Studienobjekten. Die Oberfläche einer Kugel ist etwa schon allein deswegen interessant, weil sie sich sicherlich im Großen von einer flachen Ebene unterscheidet. Im Kleinen jedoch sieht die Kugel überall gleich der Ebene aus (ansonsten wäre die Menschheit schon früher auf die Idee gekommen, auf einer Kugel und nicht auf einer Scheibe zu leben!), die Kugel ist im Kleinen in gewisser Weise also langweilig.

Schauen wir uns dagegen einen Kegel an, so gibt es unter den unendlich vielen Punkten einen Punkt, der anders als alle anderen (und anders als alle Punkte in der Ebene) ist, nämlich die Kegelspitze. Die Fachbezeichnung für ein solches Phänomen heißt Singularität, der Kegel hat also einen singulären Punkt.

Im Vortrag werden wir weitere mathematische Singularitäten wie Katastrophen in dynamischen Systemen, schwarze Löcher und Kaustiken in der Optik betrachten und sehen, warum sie häufig sogar zwangsläufig auftreten müssen. Schließlich werden wir noch die Methoden des Aufblasens und des Deformierens einer Singularität kennenlernen, um sie wieder loszuwerden.

Das Feuer der Sonne für die Erde: Energiegewinnung durch Kernfusion

Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19:00 Uhr, Zeughaus, Reichlesaal 116
Professor Dr.-Ing. Ursel Fantz (AG Experimentelle Plasmaphysik & Max-Planck-Institut für Plasmaphysik)

Wie die Sonne soll ein künftiges Fusionskraftwerk Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewinnen!

Lassen Sie sich dazu in die Welt der Fusionsforschung entführen: Erfahren Sie, wie es gelingt, Plasmen zu erzeugen, die 10mal heißer als die Sonne im Innern sind. Eine Reise von den Grundlagen der Kernfusion, über den Stand der Fusionsforschung, zu einem der weltgrößten Wissenschaftsprojekte – das internationale Fusionsexperiment ITER, das sich derzeit im Bau befindet und eine rentable Energiegewinnung demonstrieren soll und somit den Meilenstein zum künftigen Fusionskraftwerk darstellt.

Von magischen Quadraten zum Sudoku

Donnerstag, 26. November 2015, 19:00 Uhr, Zeughaus, Reichlesaal 116
Professor Dr. Dieter Jungnickel (Diskrete Mathematik, Optimierung und Operations Research), Universität Augsburg

Nach einer alten chinesischen Legende fand sich auf dem Rücken der göttlichen Schildkröte Lo-Shu ein Muster, dem magische Kräfte zugeschrieben wurden und das in moderner Notation wie folgt aussieht:
4 9 2
3 5 7
8 1 6
Dies ist das älteste bekannte magische Quadrat – die Zahlen in jeder Zeile, jeder Spalte und jeder der beiden Diagonalen addieren sich zu derselben magischen Zahl, hier also zu 15. Derartige Quadrate tauchen immer wieder in den verschiedensten Kulturen auf und sind auch in der Mathematik intensiv studiert worden. Allgemeiner haben auch andere quadratische Anordnungen von Zahlen mit speziellen Eigenschaften stets eine beachtliche Faszination ausgeübt, über die zuerst vom großen Leonhard Euler systematisch untersuchten lateinischen Quadrate bis hin zu dem in unserer Zeit so populären Sudoku. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um Spielereien in der Unterhaltungsmathematik; so haben Lateinische Quadrate auch interessante praktische Anwendungen beim statistischen Design von Testreihen.

Der Vortrag soll einen Überblick über derartige Zahlenquadrate geben und sowohl ihre Mathematik wie auch ihre (Kultur-)Geschichte beleuchten.

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