Am 30. August 2020 ist Prof. Dr. Dieter Götz verstorben.

Dieter Götz wurde am 14. Februar 1942 in Ansbach geboren. Er studierte Anglistik, Germanistik und Philosophie in Würzburg, Freiburg und Erlangen, und legte 1967 sein Staatsexamen ab. 1971 erfolgte, ebenfalls an der Universität Erlangen, die Promotion über „Studien zu verdunkelten Komposita im Englischen“ bei Prof. Dr. Herbert Voitl. 1973 ging er als wissenschaftlicher Rat und Professor an die Universität Augsburg, wo er von 1978 bis zu seiner Pensionierung den Lehrstuhl für Angewandte Sprachwissenschaft (Anglistik) innehatte. Von 1981 bis 2007 war er außerdem Leiter des Sprachenzentrums – eine Aufgabe, die er mit großem Engagement verfolgte.

Dieter Götz lag die Anwendung von sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen auf die Sprachlehre am Herzen, was seine Forschungen zur Lexikografie und kontrastiven Linguistik zeigen. Zusammen mit Ernst Burgschmidt veröffentlichte er 1971 eine Einführung in die Sprachwissenschaft für Anglisten, und 1974 die Monografie Kontrastive Linguistik deutsch-englisch. Theorie und Anwendung (München: Hueber). Ferner war er Mitautor des Valency Dictionary of English (2004; Berlin & New York: Mouton de Gruyter). Neben zahlreichen Aufsätzen zur Lexikografie, Übersetzungswissenschaft, Textlinguistik und vielen anderen Themen kann als sein Hauptwerk die Entwicklung von Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache (1. Auflage 1993) gelten, das er zusammen mit den Augsburger Kollegen Günther Haensch und Hans Wellmann herausgegeben hat. Es etablierte einen für das Deutsche völlig neuen Wörterbuchtyp und fand in verschiedenen Auflagen und Versionen international Verbreitung. 

Seine kollegiale Art, sein Arbeitsethos und sein pragmatisches Wisssenschaftsverständnis haben seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und viele Studierende fachlich und menschlich in einer Weise geprägt, die sie dankbar an ihn denken lassen.

Sein Tod bedeutet für die Augsburger Anglistik und das Augsburger Sprachenzentrum einen schweren Verlust.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen.