Albert-Einstein-Mittelschule meets Universität Augsburg – Schüler fertigen Milchtüten-Radierungen an

Die Klasse 8cM der Albert-Einstein-Mittelschule verbrachte in diesem Schuljahr zwei Nachmittage in der Druckwerkstatt der Universität Augsburg (Lehrstuhl für Kunstpädagogik). Zusammen mit der Dozentin Frau Sartorelli fertigten die SchülerInnen sogenannte „Milchtütenradierungen“ an. Es handelt sich um eine Tiefdruck-Technik, die als Druckstock eine Tetra-Pack-In dieser Technik wurden Lesezeichen gestaltet, die für einen guten Zweck vor Weihnachten verkauft werden sollten. Der Erlös sollte der Kartei der Not gespendet werden.

In der Druckwerkstatt angekommen, wurde die Räumlichkeit besichtigt, die Werkstattregeln erklärt und die Arbeitsplätze verteilt.

Es mussten zunächst vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden. Große Tiefdruck-Papier-Bogen, sogenanntes Bütten, mussten auf das Format passend zu den Druckstöcken gebracht und mehrfach gerissen werden. Die Schüler lernten dadurch die richtige „Reiß-Technik“. Im nächsten Schritt wurde das Papier in einer großen Wanne gewässert, gestapelt, in eine Folie eingewickelt und gepresst. Das Papier sollte gut durchziehen und war für den späteren Druck bereit.

Als Nächstes mischten die SchülerInnen wasserlösliche Tiefdruck-Farbe zu interessanten, festlich anmutenden, Farbnuancen zusammen. Es sollten Lesezeichen für Weihnachten entstehen. Bordeaux, Grünviolett, Petrolblaugrau Rostrot etc. wurde nun auf die Druckstöcke aufgetragen.

 

Die Druckstöcke wurden bereits im Kunstunterricht von der Klassenlehrerin Frau Zahn mit den Schülern vorbereitet. Dabei wurden zunächst alte Milchtüten gesammelt, gereinigt und aufgeschnitten.  Wichtig war es, in ein entsprechend schmales Format zuzuschneiden. Durch ihre Beschaffenheit mit einer Alu-Kunststoff-Beschichtung können diese – ganz im Sinne des Upcyclings – als Druckstöcke verwendet werden. Die vorher angefertigten Zeichnungen zum Thema „Winterliche Naturmotive“ wurden dann mit einer Radiernadel auf die Milchtüten übertragen und in die Oberfläche geritzt.


Der Druckprozess:

Die Farbe dringt dabei in die feinen Ritzen der Zeichnung ein. Anschließend wird die überschüssige Farbe in mehreren Schritten wieder von der Oberfläche der Platte genommen, bis der Druckstock oberflächlich „sauber“ erscheint.

Ein Markierungsblatt für den gleichzeitigen Druck mehrerer Druckstöcke wurde geplant und angezeichnet. Schließlich auf den Drucktisch befestigt. Das feuchte Bütten wurde vorsichtig mit Papierklammern über die Druckstöcke gelegt.

Nun wurde der Drucktisch durch die Presse gerollt. Durch die riesige Walze entsteht so viel Druck, dass die Zeichnung spiegelverkehrt auf dem Papier abgebildet wird. Das Ergebnis bleibt aber immer spannend und hat je nach Farbauftrag und Säuberung spezielle Effekte.

Die Schüler fanden sich schnell in den Workflow ein. Hand in Hand lief ein Arbeitsschritt nach dem anderen. In emsigem Schaffen entstanden zahlreiche Drucke.

Die Atmosphäre in der Druckwerkstatt war sehr beeindruckend. Mit viel Sorgfalt und Kreativität arbeiteten die Jugendlichen selbstständig an ihren Werken. Gegenseitige Hilfe bei schwierigen Arbeitsprozessen war dabei eine Selbstverständlichkeit. Das saubere Aufräumen der Werkstatt und das gemeinsame Betrachten der Ergebnisse rundeten die lehrreichen und spannenden Werkstatttage. Alle Beteiligten freuten sich über die gelungenen Werke und die Vielfalt der Ergebnisse. Die SchülerInnen können sich auch in der Zukunft eine Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kunstpädagogik vorstellen.

 

Caro Zahn und Brigitta Sartorelli

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