Internationale Tagung, 18.–20. September 2024

 

+++ Frist für Proposals bis zum 16. Februar verlängert +++

 

Augsburg blickt inzwischen auf mehr als 2000 Jahre Stadtgeschichte zurück. Diese ist nicht nur eine Geschichte wichtiger politischer Ereignisse und des Handels, sondern auch in beträchtlichem Maße eine Geschichte der Musik. Mehrfach gingen von Augsburg bedeutende Impulse für das Musikleben Deutschlands und Europas aus. Als Stichworte sind hier etwa der Notendruck, das Musikverlagswesen, der Bau von Musikautomaten oder die Weiterentwicklung von Tasteninstrumenten zu nennen. Aufgrund seiner Lage an den wichtigen Handelsstraßen und seiner besonderen öko­nomischen und kulturellen Bedingungen, war Augsburg immer wieder Knotenpunkt und Begegnungsraum von Musiker*innen. Hier trafen Kulturen, Nationen und Konfessionen aufeinander und hinterließen nicht selten klingenden Eindruck. Der Widerhall der reichen Augsburger Klanggeschichte wird greifbar in den Beständen der vielen regionalen und überregionalen Archive und Bibliotheken wie dem Stadtarchiv, der Staats- und Stadtbibliothek und der Bayerischen Staatsbibliothek in München.

 

Um das Jahr 2000 rückte das Themenfeld „Stadt“ vermehrt in den Fokus der Musikforschung – nicht nur im Bereich der Musiksoziologie, sondern auch in der Historischen Musikwissenschaft. Der disziplinübergreifend ausgerufene „acoustic turn“ erfasste das ganze Fach, das sich zunehmend für die Soundscapes vor allem in Städten zu interessieren begann. Der Perspektivenwechsel versprach frischen Wind in der Musik­geschichtsschreibung, die sich nun nicht mehr nur mit den großen Meisterer­zählungen beschäftigen, sondern Musik in ihrer ganzen Breite als soziale Praxis, an der verschiedene Akteure beteiligt sind, in den Blick nehmen wollte.

 

Jetzt, rund zwei Jahrzehnte nach dem ersten Boom des Themas „Stadt“ ist es an der Zeit, eine erste kritische Zwischenbilanz zu ziehen. War die Auseinandersetzung mit der Stadt bzw. mit Urbanität in der Musikwissenschaft mehr als ein kurzer Trend? Viele Städte sind aus musikhistorischer Perspektive weiterhin kaum erforscht, es sei denn, es lassen sich wie etwa in Wien, Berlin, London oder Paris große Namen mit den Orten verbinden. Die traditionelle, auf Personen fokussierte Musikwissenschaft erweist sich als bemerkenswert widerstandsfähig. Nur schleppend setzt sich die Einsicht durch, dass stadtgeschichtliche bzw. regionalgeschichtliche Studien mehr bieten als eine provinzielle Perspektive.

 

Die Konferenz Musik – Stadt – Augsburg will sich dem Thema musikalische Stadt­geschichte aus zwei Richtungen nähern. Es geht zum einen um das Aufzeigen von Forschungslücken und Forschungsdesideraten zur Musikgeschichte Augsburgs, wobei alle Epochen der bewegten Stadtgeschichte (von der Antike bis in die Gegenwart) beleuchtet werden sollen. Zum anderen fragt die Konferenz nach neuen Methoden und Konzepten der (musikwissen­schaftlichen) Stadtforschung – auch über Augsburg hinaus. Dabei sollen nicht nur Methoden und Konzepte diskutiert werden. Die Tagung soll auch Raum zum Erfahrungsaustausch bieten – etwa hinsicht­lich der Vernetzung mit städtischen Institutionen oder bei der Vermittlungs­arbeit.

 

Aktuelle Informationen zur Konferenz gibt es auf: www.musikwissenschaft-augsburg.de

 

 

 

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