Den Auftakt der zweiten Ringvorlesung

bildet am 23.04.2022 um 19.00 Uhr der Vortrag von Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre  zum Thema Musik in der Medizin. Ihr Vortrag widmet sich der auditiven Stimulation nach einer Frühgeburt. Sowohl für das Kind als auch die Mutter kann diese Therapie bei der Verarbeitung dieser Extremerfahrung hilfreich sein.

Als der Pariser Arzt René Laennec im Jahr 1816 eine Patientin abhörte und aus Respekt etwas Distanz einhalten wollte, improvisierte er mit einer Papierrolle und stellte fest, dass die Atemgeräusche damit besser zu hören waren. Diese Erkenntnis bildete den Beginn der Entwicklung des Stethoskops, zunächst noch in Form eines hölzernen Hörrohres. Bereits zwei Jahre später präsentierte Laennec bei der Pariser Akademie der Wissenschaften die von ihm sogenannte ‚mediate Auskultation‘ zur Diagnose von Brustkrankheiten.

Das Stethoskop wurde damals nicht einhellig in der medizinischen Fachwelt begrüßt, aber mit seiner Erfindung wurde die Ausrichtung der Medizin an den Naturwissenschaften gestärkt. Die Tragweite der technischen Erfindung zeigt sich bis heute am rasant zunehmenden medizinischen Fortschritt. Im ideengeschichtlichen Zusammenhang allerdings setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Dualismus der verschiedenen Wissensbereiche ein, den wir in der Heilkunde besonders überall dort vor Augen haben, wo Ursachen und Folgen von Krankheiten nicht durch medizinisch-technische Herangehensweisen allein zu beheben sind.

So ist die Musiktherapie eine künstlerische Therapieform, die zwischen den medizinischen, psychologisch-psychotherapeutischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Gebieten liegt. Wie ein roter Faden durchzieht das Hören all diese Bereiche, so dass wir es in unserer 2. Interdisziplinären Ringvorlesung zum Leitthema machen. In den drei Hauptvorträgen sowie den Begleitseminaren wird das Hören und seine herausragende Funktion in unterschiedlichen medizinischen Arbeitsfeldern thematisiert.

Die Ringvorlesung wird mit musikalischen Beiträgen von Student*innen des Leopold-Mozart-Zentrums gerahmt und ist offen für die interessierte Öffentlichkeit. Die Begleitseminare richten sich an Student*innen der Humanmedizin bzw. der Musiktherapie. Vorkenntnisse zur Teilnahme sind nicht erforderlich.

 

 

Anmeldung

Sekretariat des Studien- und Forschungsbereiches Musiktherapie / AMYGDALA
Leopold Mozart College of Music

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