Foto JTI Feldmann
Die Job-Chancen sind sehr gut: Archivar*innen werden händeringend gesucht.

Dr. Dominik Feldmann
Stellvertretende Archivleitung und Abteilungsleiter Digitale Archivierung & Digitalisierung im Stadtarchiv

Wichtige Karriereschritte

Seit 2019              Chief Staff Officer for Optimistic People & Geek Culture bei Team23

2014 bis 2019       Personalreferentin bei hwk Schwaben

2011 bis 2013       Assistentin Geschäftsbereichsleitung Recht und Personal bei hwk Schwaben

2010 bis 2011       Human Resources Coordinator bei gettyimages

2009 bis 2010       Trainee Human Resources bei gettyimages

2008 bis 2009       Praktikum Personalabteilung bei WashTec Holding

2002 bis 2003       Praktikum Projektmitarbeiterin Interkultureller Stadtplan beim Statdtjugendring Augsburg

2002 bis 2007       Studium Pädagogik, Psychologie & Ethnologie an der Uni Augsburg 

Interview vom 01.06.2021

Herr Dr. Feldmann, beschreiben Sie bitte kurz Ihre Tätigkeiten als stellvertretende Archivleitung im Stadtarchiv Augsburg. Was sind typische Aufgaben in einem Archiv?

Zu den klassischen Aufgaben von Archivar*innen gehören die Übernahme und Bewertung von Archiv- und Sammlungsgut, die Erschließung von Archivgut, die Betreuung von Benutzer*innen sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Als Abteilungsleitung und noch mehr als Stellvertretende Amtsleitung rücken konzeptionelle und strukturelle Tätigkeiten sowie Aufgaben der Verwaltung und Personalführung stärker in den Vordergrund.

 

In Deutschland gibt es sehr wenige Ausbildungsstellen zum*r Archivar*in. Gibt es alternative Möglichkeiten, um in Ihrem Berufsfeld tätig zu werden?

Neben der klassischen Ausbildung über die Archivschulen in München und Marburg bzw. dem Studium der Archivwissenschaft an der FH Potsdam gibt es in kleineren Archiven auch hin und wieder Stellen für Historiker*innen mit Archiverfahrung. Allerdings ist die Ausbildung sehr zu empfehlen, da für den Beruf viele unterschiedliche Fachkompetenzen erforderlich sind.

 

Welche formellen Voraussetzungen gibt es für die Ausbildungzum*r Archivar*in?

Die formellen Voraussetzungen unterscheiden sich nach der angestrebten Qualifikationsstufe z. B. verlangt die 3. Qualifikationsebene das Abitur, häufig aber auch den Bachelor oder Master. Die 4. Ebene setzt dann ein Geschichtswissenschaftliches Hochschulstudium voraus, wobei hier sogar oft eine Promotion erwünscht ist. Die Job-Chancen als Archivar*in sind dafür sehr gut, da sie händeringend gesucht werden.

 

Für wie wichtig erachten Sie Praxiseinblicke neben dem Studium? Wie sehr hat Sie Ihr Studium auf Ihre Arbeit vorbereitet?

Praktika während des Studiums sind wichtig, um die persönliche berufliche Richtung herauszufinden. Das gilt besonders für den etwas „spezielleren“ Bereich des*r Archivar*in. Obwohl historische Kenntnisse und Interesse an Geschichte in dem Berufsfeld natürlich zwingende Voraussetzung sind, hat der Berufsalltag nur teilweise etwas mit dem Studium zu tun. Die im Studium vermittelten Fähigkeiten wie eine strukturierte Herangehensweise und der Umgang mit Quellen sind natürlich wichtig. Ansonsten benötigen Archivar*innen noch viel weitreichendere archivfachliche Kenntnisse wie z. B. Bestandserhaltung, Archivrecht, Archivbau und Schriftgutverwaltung. Auch Position und Stelle sind entscheidend: Archivar*innen für Altbestände sind vermutlich noch näher am Studium als welche für die digitale Archivierung. Das Stadtarchiv Augsburg bietet übrigens den Studierenden auch Praktikumsplätze an.

 

Wo sehen Sie sich beruflich in 5 bis 10 Jahren?

Immer noch im Stadtarchiv Augsburg, einem der spannendsten und schönsten Kommunalarchive Deutschlands.

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