© Nazli Andjic
Als angewandte Statistikerin liebe ich es mit Daten zu arbeiten und immer wieder neue Methoden und Analyseinstrumente zu entwickeln.

Dr. Nazli Andjic
Fachreferentin Finanzcontrolling und Risikomanagement GKV Spitzenverband

Wichtige Karriereschritte

Seit 2019           Fachreferentin, GKV-Spitzenverband, Referat Risikomanagement und Finanzcontrolling

2015 bis 2019   Referentin bei BKK-Landesverband NORDWEST (Finanzcontrolling, Morbi-RSA)

2007                  Statistikerin bei DAK-Zentrale (Finanzplanung und—steuerung)

2014 bis 2018   Promotion Stochastik & Numerische Mathematik an der Universität Augsburg

1999 bis 2006   Studium Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin

 

Interview vom 01.03.2020

Frau Dr. Andjic, Sie sind als Fachreferentin Finanzcontrolling und Risikomanagement GKV-Spitzenverband, im Referat Finanzcontrolling und Risikomanagement tätig. Würden Sie kurz beschreiben, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht?

Zu meinen Hauptaufgaben gehört die Beurteilung und Bewertung der Finanzlage von allen gesetzlichen Krankenkassen. Diese Beurteilung geschieht auf Basis der Finanzstatistiken zum einen mit Hilfe von Standardanalysen und zum anderen auch mit Hilfe von Simulations- und Szenarienrechnungen, die ich durch AI-Systeme entwickelt habe. Wenn festgestellt wurde, dass eine Krankenkasse vermehrt Anhaltspunkte für eine Gefährdung ihrer Leistungsfähigkeit aufweist, beraten wir sie über geeignete Sanierungsmaßnahmen.

 

Sie hatten ursprünglich BWL studiert, wann kam die Leidenschaft für die Statistik bzw. welchen Impuls gab es für Ihre Promotion?

Ich habe schon zu Beginn meines Studiums gemerkt, dass mich Fächer wie Statistik und Mathematik sehr interessieren. Deshalb habe ich während meines Studiums als Tutorin am Lehrstuhl für Statistik gearbeitet. Als ich nach dem Studium als Statistikerin im Gesundheitswesen anfing, stellte ich für mich fest, dass Statistik in Verbindung mit gesundheitsrelevanten Fragestellungen ein Gebiet ist, was mir Spaß macht und wo es immer Bedarf für entsprechende Stellenbesetzungen gibt. Hinzu kam, dass ich Spaß am Forschen hatte. Beides gab mir letztlich den Impuls zu promovieren.  

 

Was begeistert Sie besonders an Ihrer Arbeit? Was sind aktuelle Herausforderungen?

Als angewandte Statistikerin liebe ich es mit Daten zu arbeiten und immer wieder neue Methoden und Analyseinstrumente zu entwickeln. Außerdem habe ich großen Spaß bei der Beratung und in der Kommunikation, wo ich den Gesprächsteilnehmern die Ergebnisse meiner Analysen vorstelle. Hierbei ist es natürlich sehr wichtig, komplexe Zusammenhänge so einfach wie möglich darzustellen. 

 

Haben Sie einen Tipp für Mathematikstudierenden wie sie sich bestens im Vgl. zu BWL-Absolventinnen positionieren können?

Wichtig ist bei einem Mathematikstudium, wo man seine Schwerpunkte setzt und vor diesem Hintergrund empfehle ich immer, dass sich die Studierenden rechtzeitig darum kümmern, Praktika zu absolvieren oder eine Werkstudententätigkeit in Betracht zu ziehen.

 

Empfehlen Sie Studierenden Zusatzqualifikationen zur Profilbildung und wenn ja welche?

Ich würde empfehlen, dass sie sich arbeitsmarktrelevante Zusatzqualifikationen unter anderem in wachsenden Branchen aneignen, die trotz Wirtschaftskrise zukunftsträchtig und beliebt sind.  Diese wären z.B. Logistik, Informatik, Datenverarbeitung, Marktforschung o.ä.

 

Ihre Meinung zur Corona-Situation: Chance oder Risiko für den Berufseinstieg?

Eine Einarbeitung fast ohne persönlichen Kontakt birgt für Berufseinsteiger gewissen Risiken. Chancen sehe ich zum einen darin, dass es nach wie vor Branchen (z.B. Maschinen- und Fahrzeugtechnik oder das Handwerk) mit exzellenten Jobaussichten. Zum anderen entstehen immer mehr neue Berufe.

 

Mehr über die Person und die Möglichkeit, sich zu vernetzen: XING

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