Goran Ekmeščić
Das Interesse am Menschen, die Fähigkeit zum genauen Zuhören und Kenntnisse aktueller Entwicklungen machen einen guten Berater aus.

Goran Ekmeščić
Bildungsberater bei der Stadt Augsburg

Wichtige Karriereschritte

seit 2018           Bildungsberatung, Stadt Augsburg

2016 - 2018       Kommunales Bildungsmanagement, LRA Aichach-Friedberg

2010 - 2016       Koordinator Projekt FlüB&S, Münchner Volkshochschule

2006 - 2011       Studium Lehramt an Realschulen, LMU

2006 - 2009       Studium Soziologie, LMU

2002 - 2012       Studium Soziale Arbeit (FH)

Interview vom 10.05.2022

Herr Ekmeščić, beschreiben Sie bitte kurz Ihren Arbeitsalltag und welche Aufgaben Sie haben?
Zu den Schwerpunkten meiner Arbeit gehört die trägerneutrale und unabhängige Bildungsberatung, die Pflege und Weiterentwicklung des Bildungsportals A³ sowie die Mitarbeit im Gesamtprojekt „Augsburger Bildung gemeinsam verantworten“. Ich bin täglich mit der Vor- und Nachbereitung sowie der Durchführung von Beratungsgesprächen beschäftigt und muss mir dazu die notwendigen Kenntnisse über bestehende Weiterbildungsangebote, den regionalen Arbeitsmarkt und weitere Beratungsstellen aneignen.

 

In welchen Lebenslagen werden Sie als Berater aufgesucht?
Die Bildungsberatung in Augsburg wurde für Fragen rund um die Themen Weiterbildung und Qualifizierung, berufliche Um- und Neuorientierung sowie Wiedereinstieg ins Berufsleben eingerichtet. Die meisten Ratsuchenden wollen oder müssen sich aus unterschiedlichen Gründen beruflich verändern. Die Bildungsberatung kann hier bestehende Wege und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen und so die Menschen bei ihrer Entscheidung für die berufliche Zukunft unabhängig und individuell unterstützen.

 

Inwiefern spielt Politik in Ihre Tätigkeit als Berater mit rein?
Politische Entscheidungen haben direkten Einfluss auf meine Arbeit. Im Sommer 2019 beschloss der Bayerische Landtag, schulische Ausbildungen zukünftig über Steuergelder zu finanzieren. Anfang Dezember wurde die Meisterpflicht für zahlreiche Handwerksberufe nach 15 Jahren wiedereingeführt. Allein diese Beispiele zeigen, wie Politik berufliche Rahmenbedingungen verändert und damit individuelle berufliche Karrieren beeinflusst. Meine Aufgabe ist es, diese Entwicklungen zu kennen und vielleicht sogar ein Stück weit vorauszusehen, damit die persönliche Entscheidung, die jemand heute trifft, auch noch in 20 Jahren richtig ist.

 

Welche Kompetenzen erachten Sie als essenziell in Ihrem Beruf?
An erster Stelle würde ich die Fähigkeit zum genauen Zuhören nennen. Das ist die Grundlage für jede Beratung. Wenn ich nicht in der Lage, bin genau zu erfassen, in welcher Situation sich der oder die Ratsuchende befindet, was die eigentliche Motivation bspw. für eine berufliche Veränderung ist, so wird meine Beratung unter Umständen am jeweiligen Bedarf vorbeigehen. Weitere wichtige Kompetenzen sind die Selbstorganisation und Kontaktfreudigkeit sowie ein lebhaftes Interesse an anderen Menschen.

 

Was empfehlen Sie Studierenden als Zusatzqualifikation?
Praxis, Praxis, Praxis. Es gibt aus meiner Sicht nichts wertvolleres als das eigene Ausprobieren. Natürlich wird man ohne die nötigen Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen eher selten eine verantwortungsvolle Beratungsrolle einnehmen können. Doch man kann auch in anderen Settings, wie bspw. der offenen Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung oder auch im Verkauf immer wieder Beratungssituationen erleben und erproben. Auch Weiterbildungen können hilfreich sein. Ich habe mit Seminaren zum Thema Gesprächsführung, Gruppendynamik sowie interkulturelle Kommunikation gute Erfahrungen gemacht. Ebenso gehört ein Grundverständnis der menschlichen Psyche zum Handwerkszeug von Beratungspersonal.

 

Suche